liebestoller Rüde :: Hundeerziehung + Soziales

liebestoller Rüde

von Anke mit Lucky(YCH) am 14. Februar 2001 15:55

Hallöchen,
wieder einmal brauche ich euren Rat:

Lucky (Cairn-Terrier/9 Monate) ist wohl geschlechtsreif geworden...
Gestern trafen wir eine läufige Hündin, an der er kurz geschnuppert hat. Es ist aber natürlich nichts passiert! Danach ist die Hündin samt Herrchen abge"dackelt" (sie ist allerdings eine Colliedame!) und wir (Lucky jetzt sicherheitshalber angeleint) mit Abstand hinterher. Auf dem Rückweg, die Hündin war mittlerweile über alle Berge, habe ich ihn wieder laufen lassen... Ging auch so weit gut! Aber auf einmal dreht er ab und rennt, wie ein Irrer, der Spur der Hündin nach. Mit etwas Glück habe ich ihn noch recht schnell wieder zu mir rufen können.
Dann heute morgen: Gleicher Weg, weit und breit kein anderer Hund in Sicht, also hab ich Lucky wieder ohne Leine laufen lassen. Ging wieder gut, bis etwa zu der Stelle, wo er gestern abgepest ist... Er hat wieder den Turbo angestellt und lief los. Rufen war natürlich zwecklos. Ich hinterher, Lucky schon bis in eine Siedlung, kreuz und quer über eine, zum Glück nicht stark befahrene, Strasse. Wieder mit Glück konnte ich ihn zu mir rufen und anleinen...
Ich muss sagen ich war/bin superstinkig auf ihn!
Heute mittag durfte er dann nur an der Schleppleine laufen (ich hatte insgeheim die Hoffnung, dass er es wieder versuchen würde und ich ihm die Suppe versalzen könnte...).
Habt ihr Tipps? Hilft evtl. eine Kastration?
Ich danke für eure Antworten!
Anke mit Lucky dem Ausreißer

von Renate(YCH) am 14. Februar 2001 16:18

Hallo Anke,

wir hatten ähnliche "Probleme" - in der Zeit in der nunmal Hündinnen aus unserem Nachbarskreis läufig sind, gehe ich prinzipiell mit meinem Rüden nur an der Leine spazieren! Für meinen Mann kommt eine Kastration auf gar keinen Fall in Frage (eben typisch Männer), daher haben wir uns auf diese Situationen "eingestellt". Einmal war er so stark "liebestoll", daß er nichts mehr gefressen hat, nächtens im Stiegenhaus lag und aus vollster Inbrunst geheult hat. Nach Rücksprache mit unserem Tierarzt hat er dann damals eine "Hormonspritze" bekommen, welche ein paar Tage wirkt - da werden die Rüden dann wieder ruhiger. Zu dieser Spritze würde ich wie gesagt aber nur raten, wenn der Hund sichtlich darunter "leidet", daß er nicht zur Hündin darf!!!!

Liebe Grüße

Renate

P.S. Da ich natürlich nicht immer weiß, wann die Nachbarshündinnen läufig sind - bei meinem merke ich das, wenn er beim spazierengehen plötzlich anfängt mal an einer bestimmten Stelle länger stehenzubleiben und diese mit verklärtem Blick schön langsam aufzulecken beginnt !! Dann weiß ich, daß wieder eine läufige Dame unterwegs ist, und leine ihn gleich an!!

von Anke mit Lucky(YCH) am 14. Februar 2001 17:00

Hallöchen,
danke für deine prompte Antwort.
Da wir in einer Stadt wohnen, ist es wirklich etwas schwierig zu wissen, wann wieder eine läufige Hündin unterwegs war/ist...
Und ständig angeleint mit ihm zu gehen, fände ich sehr schade...
Mein Mann hätte gegen eine Kastration nichts einzuwenden, wenn´s was nützt... Das u. a. die Frage, auf die ich hier noch ein paar Antworten erhoffe...
Tschüssi,
Anke mit Lucky

von Brigitte Kiel(YCH) am 14. Februar 2001 20:19

Hallo Anke,

meinen vorigen Rüden habe ich kastrieren lassen, weil er mit einer Hündin zusammenlebte und jedesmal, wenn sie läufig war, ist er völlig durchgedreht und hat furchtbar gelitten. Nichts gefressen und nur geheult. Ich wollte ihm eigentlich durch die Kastration etwas gutes tun, war aber eine absolute
Fehlentscheidung. Sein Verhalten hat sich nicht geändert und er ist auch immer noch fremden Hündinnen nachgestiegen, kein Zaun zu hoch, kein Weg zu weit. Er hat dann auch wirklich noch einmal gedeckt, weil wir eigentlich dachten, es kann nichts passieren. Pustekuchen, gut es kamen keine Welpen zustande, aber trotzdem. Also eine Kastration ist absolut keine Lösung, davon bin ich überzeugt. Kann natürlich sein, daß der eine oder andere Rüde verschieden reagiert. Ich habe jetzt wieder einen Rüden und leider, oder glücklicherweise werden seine Hundefreundinnen fast alle zur gleichen Zeit läufig.Natürlich sollte ein Rüde auch in dieser Zeit gehorsam sein, aber ich bin dann wirklich etwas nachsichtiger. In der Zeit gehen wir dann mit den verbleibenden Hundemännern oder allein spazieren und auch völlig andere Wege.Da ist das Landleben dann wieder einmal von großem Vorteil, weil genug Ausweichmöglichkeiten ohne großen Aufwand. Also die Devise heißt eigentlich nur: Aussitzen!?

Viele verständnisvolle Grüße
Brigitte K

von Wilma u. Arno(YCH) am 14. Februar 2001 20:44

Hallo Anke,

ja natürlich hilft eine Kastration bei diesem Problem. Und zwar je früher desto besser.
Allerdings muß Dir klar sein, daß es einige Zeit dauert bis die Kastration "wirkt". Durchschnittlich so einige Monate.
Von Hormonspritzen würde ich auf jeden Fall abraten, ich denke wenn überhaupt, dann sollte man das einmal machen lassen damit man den Unterschied merkt. Ich hätte meinen Rüden das aber nicht angetan (er wurde vom Tierschutz kastriert) weil ich eine Kastration für einen wesentlichen kleineren Eingriff halte gesundheitlich gesehen.
Ich kenne noch etliche weitere kastrierte Rüden und kenne niemanden, der damit negative Erfahrungen gemacht hat.
Du hast ja jetzt selber gesehen wie schnell es zu einer brenzligen Situation kommen kann. Und Dein Rüde ist grade erst am Anfang seiner aktiven Phase. Ich hab zwei Mal im Bekanntenkreis erlebt, daß Rüden ihren Trieb mit dem Leben (tödliche Autounfälle) bezahlt haben, obwohl sie eigentlich gut "bewacht" wurden.
Und man sollte auch das Leiden des Rüden nicht unterschätzen wenn er läufige Hündinnen riecht und nicht hin darf. Ganz zu schweigen davon, wenn er nur noch an der Leine laufen darf zu bestimmten Zeiten, in gewissen Gebieten. Und es ist leider ganz enorm wie weit ein Rüde so eine Spur verfolgen kann oder wie weit die Tiere dann zusammen laufen. Der Begriff "Läufigkeit" hat schon seine Berechtigung.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (kastriert, fit und glücklich *g*)

von Anke mit Lucky(YCH) am 14. Februar 2001 21:48

Hallo nochmal,

vielen Dank bis hierher für eure Antworten.
Nachdem ich Wilmas Antwort gelesen hatte, dachte ich, aha Kastration ist wohl das richtige. Danach dann die andere Antwort, die das widerlegte... Tja, guter Rat ist teuer!
Hormonspritzen halte ich auch nicht für das richtige... Dann müsste ich ihn ja ständig spritzen lassen!
Vielleicht sollte ich nochmal abwarten, bis wir nach Karneval den sogenannten Grunderziehungskurs hinter uns gebracht haben. Vielleicht hab ich ihn dann ja so gut im Griff, dass ich ihn (fast) immer abrufen kann! Ansonsten informiere ich mich mal bei ganz vielen Tierärzten und Hundebesitzern, was sie für Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht gibt es ja Statistiken über den "Erfolg" einer Kastration?!
Bis auf weiteres, mal sehen, werde ich wohl die Schleppleine benutzen. Wollte ich ja sowieso, um das "Kommen" besser in den Griff zu bekommen... So macht man aus einer Not eine Tugend!
Bis demnächst!
Anke mit Lucky (der sich morgen bewähren darf)

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