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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hund aus Spanien ?
16. Februar 2001 09:00

:
: Findest Du es nicht bedenklich, wenn man einen Hund über das Telephon bestellt.

Wenn du dir das so vorstellst, dass ich zum Telefon gegriffen habe und nur gefragt habe: Wann können Sie liefern? - Dann hättest du sicher recht.
Aber so einfach bekommst du keinen Hund aus dem Süden, wenn er von einer seriösen Organisation vermittelt wird! Es gingen einige mails und Anrufe hin und her, ich wurde zusätzlich von deutschen Tierschützern besucht, kontrolliert und beraten. Und kaum hatte ich den Hund, wurde wieder hin und her gemailt: Wie war die erste Nacht? Versteht sie sich mit dem anderen Hund? Waren Sie schon beim Tierarzt?

Ein Hund in Deutschland kann ich vorher betrachten und schauen ob der Hund zu mir passt.

Leider machen das die allerwenigsten. Als ich ohne Ahnung meinen Hund damals aus dem Tierheim holte, sah ich ihn, "bestellte ihn" und nahm ihn sofort mit! Ich wurde später weder kontrolliert noch wurde je wieder nach dem Hund gefragt. Im Heim sagte man mir, er wäre der liebste Hund auf Erden. Und da er wie Lassie aussah, glaubte ich das! Nach einer Woche fiel dieser Hund alles an, was sich bewegte ( damit meine ich jeden Menschen, jedes Tier, jeden Kondensstreifen, jedes Geräusch...) Er kläffte von morgens bis abends und hat meinen Arm als Blitzableiter benutzt. (Nebenbei: Er wurde ein Traumhund, aber es hat so ungefähr fünf bis sechs Jahre konsequentes Üben erfordert)
Inzwischen stehe ich auf der anderen Seite und übe mit Tierheimhunden, die zur Vermittlung stehen. Und ich erlebe immer wieder, dass ich die Hunde nicht richtig einschätzen kann. Kaum sind sie raus dem Zwinger und in ihrer neuen Familie, verändern sie sich. Und leider ist ein starker Schutztrieb etc. nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

: Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher Hund von Spanien, am Schluss bei uns in einem Tierheim landete. Eben weil nicht gewissenhaft abgeklärt wurde, ob der Hund zu einem passt, oder weil man nur das arme Tierchen sah und nicht dass es fast unmöglich war, ein Tier zu halten dass sich gewohnt war auf der Strasse zu leben.


Da gebe ich dir vollkommen recht! Nicht jeder eignet sich für einen Hund aus dem Ausland. Nicht jeder eignet sich überhaupt für einen Hund. Aber wenn ich sehe, wieviele Hunde auch aus deutschen Tierheimen wieder zurück müssen, dreht sich mir der Magen um. Es ist leider ziemlich egal, woher der Hund vermittlet wurde.
Also ich bleibe dabei: Ich helfe mit Geldern, aber ich habe auch dieser einen Tierschützerin und einem dieser armen Schweine in Spanien geholfen. Das wird das Problem nicht lösen, das weiß ich, aber es hat Platz für neue Hilfe geschaffen.
Mein nächster Hund? Auf jeden Fall Secondhand. Aber woher? Ist mir vollkommen gleich.

Viele Grüsse

Dany



16. Februar 2001 08:53

falc,

Deine Bedenken in allen Ehren - aber wie kommst Du auf die Idee, dass ein Hund, der aus einer Tötungsstation gerettet wurde, es in Spanien besser hatte, als in Deutschland, wo er immerhin eine Chance bekommt zu leben?
Kennst DU die Art und Weise wie in Spanien mit Tieren umgegangen wird? Jagdhunde und Galgos werden nach der Jagdsaison im Wald aufgehängt, oder einfach nicht mehr gefüttert. Die Wachhunde werden auf den Dächern an die Kette gelegt und braten mitten in der Sonne den ganzen Tag über. Wenn sie sterben, warten genug andere Hunde auf ein ähnliches Leben. Das hat nichts mit dem Bild der frei im Rudel lebenden Strassenhunde zu tun, dass Du anscheinend vor Dir hast.

Michaela

16. Februar 2001 09:03

Hi Corinna!

Mir ist es ehrlich gesagt ziemlich egal ob man sich einen Hund aus dem in D befindlichen TH holt oder einen Hund aus Spanien.

Was ist nur wichtig finde ist, zu wissen was für einen Hund man sich da herholt!
Du holst Dir da evtl. einen Hund für die nächsten 10 Jahre ins Haus und der sollte schon gut zu Euch passen. Das kannst Du übers IN nicht herausbekommen.
Entschuldige bitte, aber für mich ist das irgendwie ein Versandkauf! Du weißt nicht viel mehr über diesen Hund als seine Fotos! Das kanns nicht sein.

Was geschieht denn mit den Hund wenn er nicht eine der beschriebenen Wesenszüge hat die er braucht um ohne größere Probleme hier und mit euch leben zu können? Hast du zeit und nerven, sowie das wissen mit so einem hund umzugehen?
Ich weiß wovon ich spreche, denn ich habe selber einen "echten Standhund", der sich mit dem Leben in D so gar nicht arrangieren konnte. Und das sehr lange Zeit.

Also ich plädiere nicht für Hund aus D-TH, oder ES-TH, oder Züchter oder sonstewoher. Ich plädiere dafür, das man den Hund kennen sollte den man zu sich holt. Die Möglichkeit des testens ist eine sehr wichtige!!!

Mit Hunden die schon in D-TH sind hast du die Möglichkeit. Und wenns denn dann unbedingt ein Spanier sein soll, dann hol die doch einen aus einem D-TH!

Grüße frank

16. Februar 2001 09:10

Hallo Paul,

: Findest Du es nicht bedenklich, wenn man einen Hund über das Telephon bestellt.

Dass es so einfach nicht ist, wüßtest Du, wenn Du Dich jemals richtig mit der Materie auseinandergesetzt hättest. Die neue Familien der Hunde werden größtenteils weitaus besser und kompetenter überprüft, als die von vielen (natürlich nicht allen) deutschen Tierheimhunden.

:Ein Hund in Deutschland kann ich vorher betrachten und schauen ob der Hund zu mir passt. ...schaut den Hund an und entscheidet sich dann.

Was macht es für einen Unterschied, ob Du den Hund auf einem Photo siehst und Dir sein Verhalten detailliert beschrieben wird, als wenn Du in life siehst. Natürlich - Photos können täuschen.
Aber wenn Du einen TH-Hund holst, dann gehst DU genauso ein Risiko ein.
Durch Anschauen kennst Du doch den Hund nicht!
Ich selbst helfe regelmässig im TH mit. Dort läuft es auch so - und es geht ja auch nicht anders, weil die TH sonst aus den Nähten platzen würden - dass man ein Tier sieht, sich verliebt und es sozusagen vom Fleck weg mit nach Hause nehmen kann. Nur: Was ist da der Unterschied?
Ist "ein-,zweimal gesehen" soviel besser u. verantwortungsbewußter als "nur vom Photo her" bekannt?
Das bezweifle ich.

Ich denke, jeder sollte für sich selbst entscheiden, woher er seinen Hund haben möchte. Und natürlich kommt es immer darauf an, wie vertrauenswürdig und seriös Züchter, Tierheim oder Tierschutzorganisation arbeiten!

Liebe Grüsse,

Danni + Gina

16. Februar 2001 12:47

Hallo Corinna,

angesichts der unzähligen Tiere in hiesigen Tierheimen und Pflegestellen, die alle auf ein neues Zuhause warten, frage ich mich, wieso man sich einen Hund aus Spanien, Italien, Rumänien oder sonstwoher "bestellen" muß, den man nur von Bildern kennt. Wohlgemerkt: die Verhältnisse im sonnigen Süden sind mir bekannt; dort wird mit Tieren umgegangen, wie wir es in unseren schlimmsten Phantasien nicht täten. Es ist der ekle, allgegenwärtige Katholizismus der dortigen Bevölkerung, der eine Achtung vor Tieren, die doch dem Menschen "untertan" sind, nicht aufkommen läßt. So werden eben aufgegriffene Tiere kurzerhand getötet.

Fakt ist aber, daß ich mit diesem Elend nicht konfrontiert werde, außer ich fahre nach Spanien in Urlaub, was ich aber nicht tue, um der dortigen Tourismus-Kamarilla nicht noch mehr Geld in den Rachen zu stopfen. Dem Elend unserer Tiere gegenüber kann ich mich jedoch schlechterdings nicht verschließen, also lege ich doch hier Hand an. Kurzum, ich halte es für sentimental, "so einen armen Spanienhund" nach Deutschland zu holen, denn wir werden ohnehin nichts ändern, solange die Menschen dort und ihre Einstellung zu Tieren sich nicht ändert; es bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir können nicht das Elend der ganzen Tierwelt lindern. Ich möchte auch am liebsten schwerbewaffnet nach Afrika aufbrechen, wenn ich im Fernsehen erfahre, daß Wilderer die letzten Silberrückengorillas abknallen - aber ich habe keine Chance.

Überdies besteht der Verdacht - und nicht nur in Einzelfällen - daß mit Hunden aus dem Süden schmutzige Geschäfte gemacht werden. Ich will das im Fall Deiner Vermittler nicht unterstellen, aber es geschieht. Eine "sehr nette" Tierhändlerin aus dem Raum Königswinter ist mir bekannt, die in PKWs massenweise Hunde aus Italien und Griechenland nach Deutschland bringt, um sie hier gegen die "geringe Schutzgebühr" von DM 800,-- zu verkaufen - an mitleidige Zeitgenossen, die alle den "armen, gequälten Tieren aus dem Süden" helfen möchten. Ich habe mir bei der Dame zum Schein eine zweifellos schwer HD-kranke Schäferhündin angesehen; wenn alles richtig läuft, werde ich der guten Frau dieses Jahr das Handwerk legen.

Also: Nichts gegen Deine ehrenwerten Absichten, aber Augen auf - und gegebenenfalls Finger weg!

Gruß, Attila

16. Februar 2001 12:50

: Hi Corinna,
:
: ich kann mich der Meinung meiner Vorredner nur anschliessen. Warum ist es nicht möglich erst einmal das Elend in den deutschen Tierheimen zu lindern? So toll ist es hier in den Tierheimen auch nicht, selbst wenn sich die Mitarbeiter der Tierheime die grösste Mühe geben.
: Jeder Hund der aus dem Ausland eingeführt wird nimmt einem Hund aus dem Tierheim eine Chance vermittelt zu werden.
: Sorry aber dafür fehlt mir jegliches Verständnis....
:
: Gruss Nele & Cisko (der auch aus dem Tierheim kommt).


Hi Nel,

rückhaltlos unterschrieben!

Gruß, Attila (der alle seine Schäferhunde über den Tierschutz bekommen hat)