Lieber Paul,
das ist genau der Unterschied zwischen vernünftigen und unseriösen Organisationen. Ein vernünftiger Verein macht genaue Vorkontrollen, spricht mit den Interessenten persönlich und hat ein gutes Gefühl, ob etwas passt oder nicht. Und ein guter Verein muss die Möglichkeit haben, eine solchen Hund auch wieder in Deutschland aufzunehmen bzw. in einer Pflegestelle unterzubringen, wenn er aus irgendwelchen Gründen wieder abgegeben werden muss (und das passiert deutschen Tierheimen auch).
Außerdem ist es auch nicht so, dass man sich einen Hund per Telefon oder Internet bestellen kann und dieser dann auf dem Postweg geliefert wird. Hier laufen viele Gespräche im Vorfeld und schließlich machen sich ja auch deutsche Tierheime das Internet zu nutze, um mit Fotos die Leute auf ihre Tiere aufmerksam zu machen.
Natürlich ist es immer ein Wagnis, einen Hund zu adoptieren, den man vorher nicht persönlich kennenlernen kann. Aber auch ein Hund, den man vorher ein paar mal spaziern geführt hat, kann sich im neuen Zuhause ganz anders zeigen.
Für Menschen, deren Ansprüche an ein individuelles Lebewesen nicht zu eng gesteckt sind und die bereit sind, sich auf das Wesen eines Hundes einzustellen, sehe ich kein Problem. Das weiß man ja vorher.
Außerdem sind gerade Südhunde meist sehr anpassungsfähig, weil es für sie eine Überlebensvoraussetzung ist. Bei den Vermittlungen, die ich bisher erlebt oder begleitet habe, gab es nie ein "die Chemie stimmt nicht"-Problem.
Ich kann verstehen, wenn Dir Leute aufstoßen, die aus falscher Sentimentalität teilweise kranke Hunde nach Deutschland karren und diese dann noch falsch vermitteln, ohne die Möglichkeit einer Rücknahme bieten zu können. Aber ich wehre mich gegen solche grundsätzlichen Pauschalaussagen. Es gibt auch Tierheime in Deutschland, deren Vermittlungspraxis äußerst verbesserungswürdig ist. Wie gesagt, ich kenne auch viele deutsche Tierheime von innen und manch einer würde sich wundern, was in dem einen oder anderen so abgeht.
Gruß
Conny