Hund aus Spanien ?
15. Februar 2001 21:59

Hallo Dany

::Zu unterstellen, dass diese Tierschützer Hunde extra für Deutsche einfangen und Geld damit verdienen - ist für mich eine Frechheit.::

Aha, aber es ist erwiesen dass Kinder auf die Welt gestellt, verkauft und nach Deutschland vermittelt werden. Diese Kinder werden nur gezeugt, damit mit ihnen Geld verdient werden kann. Trotz grossen Sicherheitsmassnahmen, die absolut nicht mit einem Kauf von einem Hund in Spanien zu vergleichen sind, kommt es immer wieder vor, dass solcher Missbrauch mit Kindern betrieben wird. Wie willst Du dann behaupten, dass solche Hunde nicht mit Absicht für Deutsche eingefangen werden.

Ich begreife das nicht, wir haben in Deutschland gute Tierheime, die gute Arbeit leisten. Wieso sollte man dann einen Hund von Spanien holen. Das dir der Hund von Spanien, besonders leid tut, weil dieser schlechter gehalten wird als einer in Deutschland ist kein Argument. Denn sonst müsste ich auf jedem Markt in Spanien, ein paar Hunde kaufen und diesen ist dann auch nicht geholfen, da immer wieder neue nach rutschen.
Die Spanier sollen ihr Problem selber lösen, in dem wir ihnen die Hunde abkaufen, findet bei denen auch keine Veränderung im Verhalten und zur Einstellung zum Tier statt. Erst wenn sie merken, dass das Problem nicht mehr haltbar ist, werden Vorstösse kommen, damit sich was ändert.

Ich meine, wir sollten den deutschen Tierheime Anerkennung zollen und sie auch für die gute Arbeit in Betracht ziehen.

Gruss Paul

15. Februar 2001 21:47

Hallo Corinna,

ich habe einen spanischen Hund. Sina war allerdings schon in Deutschland. Sie lebte in einer Pflegefamilie.

Ich tendiere auch immer zu spanischen Hunden, ich mag sie einfach.

Du solltest darauf achten, dass der Hund getestet ist. Dies ist keine Garantie. Sina war getestet und hatte trotzdem Herzwürmer und Babesien.

Drauf gekommen sind wir nur, weil mein TA und ich der Meinung waren, dass es sicherer ist, den Test in Deutschland nochmal zu wiederholen. Damit sollte man aber ein paar Monate warten. Herzwürmer sind erst 5 Monate nach Infektion im Blut nachweisbar. Wenn der Hund also in Spanien im Dezember infiziert worden wäre, würde man es jetzt noch nicht im Test sehen.

Bei Sina war es höchste Zeit. Die Babesien fingen an aktiv zu werden (sie zerfressen die roten Blutkörperchen). Ich hatte noch ein normales Blutbild machen lassen, da konnte man sehen, dass sich die Werte, die das Blut betreffen am änderen waren.

Hätte ich keinen Test gemacht, wäre sie bald gestorben, irgendwann wären Niere und Leber kaputt gewesen.

Für die Babesienbehanldung bekam sie 2 x eine Spritze nach der sie 4 Stunden an den Tropf musste. Gefahr von Allergieschock.

Bei der Herzwurmbehandlung hätte sie eine Thrombose bekommen können.

Ist aber alles gut gegangen. Im März wiederholen wir den Test und ich bin dann ca. 800 DM los.

Hätte sie Leishmaniose gehabt, wäre es schlimmer gewesen, die ist praktisch nicht heilbar.

Aber es muss nicht sein, dass der Hund das hat. Du solltest Dir aber darüber bewusst sein, dass es sein KANN.

Und zur Chemie: Das ist schwierig. Ich würde keinen Hund einfliegen lassen, weil ich den Hund vorher mal gesehen haben muss.

Bei Sina wusste ich allerdings nach der Beschreibung am Telefon dass sie MEIN Hund ist. Das Anschauen war dann nur noch Formsache.

Also überlege es Dir gut. Wenn Du bereit bist,alle evtl. Konsequenzen zu tragen, dann nimm ihn.

Viel Glück

Ingrid und Sina

Lese mal weiter unten in meinen Antwortenholen, der in deutschland vermittelt wird (gerettete hunde aus tötungstationen usw.).
: wir haben uns bei einem vermittler für einen ca. 6 monate alten rüden entschieden, der mit ca. 8 wochen auf der strasse gefunden wurde.
: wenn wir jetzt unser endgültiges o.k. geben und die vermittlerin mit uns einverstanden ist, wird der hund mit 2 weiteren vermittelten hunden nach deutschland gebracht und uns übergeben. somit läuft die ganze "adoption" natürlich anders ab als in einem "normalen" tierheim.
: wir wissen nicht von vorn herein ob die "chemie" zwischen uns und dem hund stimmt. uns istnatürlich klar, dass der hund sich erst einmal an uns und seine neue heimat gewöhnen muß und wahrscheinlich auch erst einmal viel arbeit macht, aber wißt ihr, liebe forumsteilnehmer, vielleicht noch dinge die wir beachten/berücksichtigen sollten oder hat vielleicht jemand auch seinen hund aus dem ausland bekommen ?
:
:


15. Februar 2001 21:45

Hallo Ingrid,

: Da gab es doch mal eine Geschichte, da hatte ein Kind Malaria. Und war nie im Ausland. Irgendwann stellte sich raus, es war oft in Omas Schrebergarten. Und der lag in der Anflugschneise eines Flughafens. Und da hatte wohl eine Mücke überlebt.

Hier in Deutschland sind schon die ersten Sandmücken gefunden worden - obwohl es immer hieß, die können bei uns gar nicht überleben...;-))
Und Sandmücken sind die Überträger, also gaaaanz weit hergeholt kann ein kranker Hund gesunde Hunde über diese Biester infizieren.


: Ich weiss nicht mehr wo ich diese Geschichte gelesen haben. Aber ich denke, dass es Einzelfälle sind, dass Leishmaniose auf Hunde übertragen werden kann.
:
: Das mit der Schmierinfektion war mir bekannt. Das hatte dieser Professor auch gesagt. Allerdings ist das Risiko eher gering, denn Voraussetzung ist ja dass Du eine Wunde hast und die offene Wunde des Hundes anfasst.

Gering vielleicht, aber auf jeden Fall ist es da.

: Mein TA, der mit dem Professor zusammenarbeitet, sagte mir auch, dass das mit ein Grund sei, warum er immer empfehlen würde, einen Hund in Deutschland nochmal zu testen. Ein anderer ist, dass bei manchen die Leishmaniose erst nach Jahren ausbricht und kein TA erkennt sie dann als diese.

Wie wird Leishmaniose denn behandelt und bei welchem TA warst Du?
Würd mich aus aktuellem Anlaß interessieren.

: :
: : Ein Test ist aber besser als gar nichts. Findest Du nicht auch? Denn die Behandlung ist zumindest langwierig und bedeutet Streß für Mensch und Tier, abgesehen von den Kosten. Und man sollte schon wissen, was da auf einen zukommen kann.
:
: Da gebe ich Dir recht. Allerdings war Sina getestet und da war sie negativ. Und langwierig und Stress bedeutet es schon. Für die Babesien Behandlung musste sie an den Tropf, sie hätte einen Allergieschock bekommen können.

Hab ich gelesen - muß ganz schön hart für euch Beide gewesen sein.

: Wenn die Filiaren (sie hat nur die kleinen)abgetötet werden, kann das u.U. eine Art Thrombose ergeben, weil die toten Würmer den Blutkanal verstopfen.
:
: Wir sind mit allem durch und machen in 4 Wochen den 2. Test. Und ich hoffe und bete, dass sie dann nichts mehr hat.
:
: Und was den Preis angeht: Alleine das spanische Blutbild kostet zwischen 150 und 220,-- DM.

Und wenn Du den Flug rechnest, ist das bestimmt nicht wesentlich mehr.
Und ich würd für einen spanischen Hund diesen Betrag schon drauflegen, da ich dann zumindest Sicherheit habe und den Hund behandeln lassen kann.

: Übrigens, Sina hatte glücklicherweise keine Leishmaniose.

Du Glückliche, wenigstens etwas!

: Viele Grüsse und Danke für den Link, ich werde morgen mal reingehen, bin heute zu müde.

Viel Spaß beim Stöbern,

grüßlis, Gaby

15. Februar 2001 22:14

Lieber Paul,

ich arbeite regelmäßig in einem deutschen Tierheim in Spanien und kann solche Pauschalbehauptungen überhaupt nicht leiden.
Und übrigens, die wenigsten Einheimischen dort interessiert es, was mit den vielen leidenden Tieren passiert. Ob die nun von Tierschützern betreut und ausgeflogen werden oder ob sie in einer Gaskammer landen, ist denen völlig egal. Mit Marktwirtschaft hat das überhaupt nichts zu tun.
Es gibt sicher unseriöse Organisation, aber mir ist dort noch kein Tierschützer begegnet, der mit Spaniern Geschäfte gemacht hat. Würde sich auch gar nicht lohnen, denn rechnest Du auf einen von Dir angenommenen Kaufpreis noch die medizinischen Kosten, das Futter und den Flug - soviel würde niemand hier für einen Nothund ausgeben. Die Rechnung ginge nicht mehr auf.
Den deutschen Tierheimen Respekt zollen? Ich arbeite in einem solchen und wenn jeder, der in einem deutschen Tierheim keinen Hund findet, statt zu einem Züchter zu rennen, einen Nothund aus dem Ausland aufnehmen würde, wäre ich sehr zufrieden.
Conny

16. Februar 2001 06:46

Liebe Corinna,
Ich habe auch einen Hund aus Spanien und ist nun 7 Jahre alt. Es ist ein wunderbarer kleiner Kerl und würde ihn für nichts in der Welt hergeben.
Bei uns ist es damals anders verlaufen, wie bei dir, da ich eine gewisse Zeit lang in Spanien lebte. Ich bekam den Hund mit 8 Wochen und es verlief alles wunderbar. Der damalige Tierarzt war auch gut. Als wir im Süden lebten, haben vom TA eine Herzwurmkur erhalten zur Vorbeugung. Einmal pro Monat eine Tablette. Das wurde uns empfohlen.
Ich habe auch eine kurze Zeit mit meinem Hund in Portugal gelebt. Ab und zu bin ich da ins Tierheim. Das Tierheim war in einem absolut schrecklichen Zustand. Junge Leute halfen da ab und zu. Es waren hunderte von Hunden und Katzen sowie Kleintiere zu versorgen. Es war niemals möglich, alle richtig zu versorgen. Die Tiere waren abgemagert, schmutzig und stanken fürchterlich. Sie kamen von der Strasse, teils verkrüppelt und verletzt, teils abgemagert bis auf die Knochen. Geld für tierärztliche Behandlungen haben sie dort kaum. Impfungen werden in einer Baracke von irgendeiner Person, die sich TA nennt, gemacht.
Falls die Tiere nicht vermittelt werden können, werden sie nach 6 Monaten umgebracht. Viele sterben von selbst. Die meisten erwachsenen Hunde haben kaum eine Chance, vermittelt zu werden. Falls überhaupt ein Tier eine Chance hat, dann sind es die Welpen oder Junghunde.
Wer das gesehen hat, wird das nie mehr vergessen und freut sich für jedes Tier, das ein schönes Plätzchen hier bei uns bekommt!
Ich bin überzeugt, Corinna, dass die "Chemie" stimmen wird. Sie kommt nämlich von alleine... Dir muss einfach bewusst sein, dass ein 6 Monate alter Rüde kurz vor der Pupertät steht und so manches anstellen wird...;-) Schenk ihm Liebe (und Konsequenz!) und der Kleine wird es dir sein ganzes Hundeleben lang danken, bei dir sein zu dürfen!
Ganz liebe Grüsse, Regula

16. Februar 2001 08:42

Tschau Conny

Findest Du es nicht bedenklich, wenn man einen Hund über das Telephon bestellt. Ein Hund in Deutschland kann ich vorher betrachten und schauen ob der Hund zu mir passt. Ich finde es nicht gut, wenn man einen Hund so unvorbereitet von Spanien nach Deutschland holt. Einen Hund bestellt man nicht über das Telephon oder über das Internet, man bereitet sich gewissenhaft vor, schaut den Hund an und entscheidet sich dann.

Ich könnte mir vorstellen, dass so mancher Hund von Spanien, am Schluss bei uns in einem Tierheim landete. Eben weil nicht gewissenhaft abgeklärt wurde, ob der Hund zu einem passt, oder weil man nur das arme Tierchen sah und nicht dass es fast unmöglich war, ein Tier zu halten dass sich gewohnt war auf der Strasse zu leben.

Gruss Paul