Hund aus Spanien ? :: Hundeerziehung + Soziales

Hund aus Spanien ?

von Dagmar(YCH) am 16. Februar 2001 15:26

hallo gaby,

: Ich habe vor einigen Tagen von der Arche Noah eine Mail mit der Bitte um Unterstützung und Spende für spanische Hunde erhalten - ich hab eine wütende Antwort geschrieben, das ich leider kein Geld und keine Zeit für diese Hunde erübrigen kann, weil ich schon genug im Kampf für die hiesigen Hunde investiere, weil sich hierfür anscheinend keiner der Tierschützer interessiert.

ich muss ehrlich sagen, dass solche aussagen mich schocken. du versuchst also den leuten, die in spanien alles dransetzen, hunde zu retten (und die meine absolute hochachtung haben) einen vor den kopf zu knallen und ein schlechtes gewissen zu machen, weil sie um hilfe bitten? diese organisationen leben nunmal von spenden. was sollen sie denn machen???? es ist nicht die schuld der spanischen hunde oder der leute, die dort versuchen was zu retten, dass die hundesituation in deutschland so furchtbar ist.

sollen sich die organisationen im sueden einfach schamhaft zurueckziehen, nicht mehr um unterstuetzung bitten und langsam verrotten, weil wir hier auch probleme haben? guck dir doch mal die websites der von deutschen gefuehrten tierheime in suedeuropa an. die leute leisten unglaubliches, um tiere zu retten, und ich finde, sie haben respekt verdient.

bei einer spendenbitte eine email zurueckzuschreiben und freundlich zu erklaeren, dass man momentan seine mittel hier in deutschland einsetzt, um zu helfen, halte ich fuer wesentlich angebrachter, als die leute in spanien schriftlich "anzubruellen" was ihnen denn einfallen wuerde, heutzutage um spenden in deutschland zu bitten.

ich verstehe nicht, dass es sogar, wenn es um die rettung von hunden geht (EGAL WO!) zu kleinkriegen kommen muss. wir wollen doch alle das gleiche. jeder soll helfen, wo er es fuer angebracht haelt, aber nicht andere verurteilen. helfen ist immer gut, ob nun im kleinen oder grossen rahmen, ob in deutschland oder spanien.

nichts fuer ungut, aber das musste mal raus!

stirnfaltige gruesse

dagmar


von Me & Bär(YCH) am 16. Februar 2001 15:20

: Hi Nele,
:
: für mich ist es auch ein himmelweiter Unterschied ob man sich vor Ort in ein Tier verliebt und feststellt: das ist MEIN Hund oder aber ob man sich einen Hund einfliegen lässt den man gar nicht kennt.

Gut, das kann ich nachvollziehen - ob ich einen Hund nehmen würde, den ich nicht persönlich zumindest mal "beschnüffeln" konnte und er mich, weiß ich nicht - wahrscheinlich aber eher NICHT...
Wenn ich jetzt unbedingt einen Hund aus Spanien, Italien, Griechenland etc. (meinetwegen im Internet) sehen würde, würde ich sicher selbst hinfliegen oder -fahren, weil ich mir einen persönlichen Eindruck verschaffen wollen würde....am Ende würde ich wahrscheinlich vorort einen völlig anderen Hund wählen......
Das "die-Katze-im-Sack"-Spiel liegt mir auch nicht....

Wobei ich allerdings sagen muß, dass es auch trotz vorheriger Besichtigung zu allen möglichen und unmöglichen "Eigenarten" kommen kann, aber das ist weder bei einem Hund aus Spanien (stellvertr. für alle anderen Länder), noch bei einem Hund aus einem dt. Tierheim auszuschließen: Sprich, das Kennenlernen geschieht immer erst Zuhause.
Und ich kenne nur ganz wenige Tierheime, die sich wirklich die Zeit nehmen vor der Vermittlung eine Kontrolle zu machen und den Hund dann auch noch selber hinbringen...

Im Regelfall läuft es eher so, dass der Mensch den Hund aussucht, mitbekommt und irgendwann (wenn´s gut geht) auch mal einer nachschauen kommt....und das finde ich eigentlich total schade...

Was ich NICHT gutheiße (hab ich schon geschrieben) ist, Hund herzubringen und hier in den Tierheimen zu "inkarnieren"....

: Ich habe selbst festgestellt das es bei Tieren sehr wohl die Liebe auf den ersten Blick gibt (vielleicht lässt man sie bei Tieren ja auch einfach nur eher zu) und hätte ich bei Cisko nicht das Gefühl gehabt das ist MEIN Hund, dann hätte ich wohl jetzt eher gar keinen HUnd.

Stimmt, ich wußte z. B. auch, dass mein Hund durchaus krank sein kann und hab ihn auch unter dem Gesichtspunkt mitgenommen: Sprich, wäre er krank gewesen, hätten wir eben Pech gehabt und hätten alles getan die Krankheiten in Schach zu halten....

: Wenn DEIN HUnd in dem Tierheim in dem du arbeitest nicht dabei war und du ihn zufällig in Thailand gefunden hast, dann kann ich gut verstehen das du ihn auch mitgenommen hast.

Hab ich nicht: Ich hätte überhaupt kein Problem mit einem erwachsenen Hund gehabt, aber ich wollte auf keinen Fall ein Problemtier haben (weil er mit zur Arbeit sollte und dort andere Hunde und Menschen waren und weil wir in einer Neubausiedlung mit hundert Kindern um uns rum arbeiten), ich war Anfänger und hätte einen wirklcih schwierigen Hund nicht auf die Reihe bekommen....

: Manchmal muss man eben ein wenig suchen um DEN RICHTIGEN HUnd für sich zu finden und das Einfliegen von HUnden aus Südeuropa kommt mir manchmal sehr wie eine "Katalogbestellung" vor die unter dem "Deckmäntelchen" von : ich helfe hier den armen Hunden die sonst sterben würden, aufgegeben wird anstatt einfach mal nach Rechts und Links zu schauen.

Das kommt halt immer auf die Leute an: Wenn man sagt "gut, ich kann mit einigen Macken des Hundes leben" - ist es für mich ok.,
ABER wenn man den Hund herholt und dann bemerkt, dass es wohl doch ein Schuß in den Ofen war, dann sollte man sich das Tier zumindest selber anschauen und abholen, um zumindest die Chancen so hoch wie möglich zu halten, dass die Ebene zwischen Hund und Halter stimmt....

Alles in Allem scheinen wir gar nicht so weit auseinander zu liegen...

Liebe Grüße,
Me & BÄRchen

von Me & Bär(YCH) am 16. Februar 2001 15:36

: Hallo Sabine,
:
: es geht nicht darum, daß ich Hunde aus Spanien diskriminiere,sondern um die Massen von Hunden aller Rassen und Mischung (nicht nur Listenhunde) die hier in Deutschland in den Tierheimen sitzen.

Das Problem (glaube ich) ist zum Teil aber, dass die Situation in vielen Tierheimen halt auch so ist, dass evtl. im näheren Umkreis nicht der "passende" (Bitte nicht falsch verstehen, passen tut ein Hund NIE) Hund dabei ist und man dann zu einem Tierheim weiter weg fährt und diese dann wieder nicht "so weit weg" vermitteln etc.

Die Überregionalen Tierschutzgruppen sind da wesentlich besser gerüstet und da gibt es halt auch viele südeuropäische "Ausländer" und dann kommt da noch der "Größenfaktor" dazu.....die meisten Südländer sind mittelgroß um die 50 cm - in unseren Tierheimen sitzen vorwiegend große Hunde...

: Ich bin auch durchaus nicht dagegen, daß man den Tierschutz in Südlichen Ländern unterstützt, aber doch lieber auf die Art Hilfe zur Selbsthilfe.

Das ist halt irre schwer: Thailand z. B. ist eigentlich super für die Hunde - die Einheimischen haben selber nichts und teilen das aber noch mit den Hunden.....warum die Hunde dort vergiftet werden ist nur der TOURISMUS - weil sich die Touristen beschweren, dass zu viele Hunde am Strand laufen.....und das finde ich mächtig daneben

: Ich will hier aber durchaus niemanden niedermachen, der sich in solch einen Hund verguckt hat und mit ihm glücklich ist. Aber mal ehrlich sein, wäre es nicht doch so, daß derjenige, der einen Hund aus dem Süden hat, sich doch hier einen geholt hätte, wenn es nicht die Möglichkeit geben, diese Hunde zu adoptieren???

Ganz ehrlich: Dann hätte ich mir (obwohl ich zu der Zeit im Tierheim gearbeitet habe) einen Hund bei einem guten Züchter geholt.
:
: Aber gerade im Moment, fehlt mir auch etwas die Anwesenheit oder der Aufschrei dieser Tierschützer zu dem Hundeelend, welches sich hier in Deutschland auftut und schon da ist. Gerade heute ist es mal so eben amtlich geworden, daß 49 Hunderassen von Einfuhr, Zucht und Haltungsverbot belegt worden sind, wo bleibt denn nun da der Aufschrei???

BITTE HÖR AUF AUF DEN AUFSCHREI VON TIERSCHÜTZERN ZU WARTEN: Es gibt sicher ein paar händevoll die sich wehren und denen das ganze zu wieder ist, aber bei den meisten bewegt sich die Sicht nicht über den eigenen Horizont hinaus....
Auf der letzte JHV des Vereins bei dem ich bis zum 01.12. gearbeitet hatte, hielt der Vorsitzende eine lange Rede über Kampfhunde und dass diese nix dafür können, blablabla und 3 Monate vorher sollte genau in dem Verein ein Wurf Staff-Jagdhund-und was noch alles Mix eingeschläfert werden weil 25% Staff drin war (ist nicht geschehen, nicht zuletzt wegen dieses Forums hier)?! Und schau Dir doch mal die diversen Tierheimleiter an: Die einen haben sowieso keine Ahnung von nix (Leishmaniose, was ist das - weil wir grade beim Süden sind), die anderen wettern gegen bestimmte Rassen (wenn so ein Hund nmal ausrastet, gibt´s keine Überlebenden mehr) und dann noch die, denen es sowieso egal ist, hauptsache sie haben ihren Job und kriegen Geld, dafür tun sie alles.....

Wie gesagt DIE WENIGEN AUSNAHMEN bestätigen die Regel!!!!
Ich kenne auch eine handvoll Tierheime, die sich engagieren und alles tun was sie können, dabei aber nicht das Ziel aus den Augen verlieren und aus falschem Tierschutz heraus, Dinge tun, die jenseits von Eden sind.......

: Wie sieht es wohl in einigen Monaten in den Tierheimen aus? Glaub wirklich noch jemand, daß es hier keine Massenweise Tötungen von Hunden geben wird??? Und wann kommt hier der wirkliche Aufschrei dazu??

VON WEM DENN??? VON TIERSCHÜTZERN: Frag doch mal beim deutschen Tierschutzbund nach ;-)) die sagen Dir dann, Du sollst auf ne Demo gegen Käfighaltung von Hühnern gehen.....

Liebe und resignierende Grüße,
Me & Bär

von Attila(YCH) am 16. Februar 2001 16:47

: Laß Dich von negativen Meinungen nicht verunsichern, die Tierliebe soll/darf nicht im eigenen Land enden.
:
: Petra & Shadow


Hallo Petra,

enden nicht, aber anfangen könnte sie dort. Ich hätte Dir zehn Mischlingshunde vermitteln können, auch Welpen und ganz junge Tiere darunter. In deutschen Tierheimen nichts gefunden? Kann ich nicht glauben.

Gruß, Attila

von Attila(YCH) am 16. Februar 2001 17:01

Hallo Dagmar,

Du hast im Prinzip völlig recht, die Leute, die vor Ort arbeiten, um Hunde zu retten, verdienen unsere Hochachtung. Ihre Arbeit könnte von größeren Erfolgen gekrönt sein, wenn es ihnen gelänge, die Einstellung der Einheimischen zum "Hundeleben" durch Aufklärung, Beispiel und Demonstration zu verändern, um den Tieren dort ein würdiges Leben zu ermöglichen; es ändert wenig, Tiere nach Deutschland zu schaffen und hier zu vermitteln (oder im Tierheim versauern zu lassen, je nachdem), solange sich an der Situation vor Ort nichts ändert.

So weiß ich von einigen Tierschützern in der Türkei, wo Hunde kein leichtes Leben haben, daß sie versuchen, bei den Haltungsbedingungen der einheimischen Hunde anzufangen und Verständnis für deren Bedürfnisse zu wecken. Und das scheint mir sehr sinnvoll zu sein, denn wie will man gegen unkontrollierte Vermehrung, Hundefang und Massentötung - einen Kreislauf, der durch Einzelvermittlungen nicht durchbrochen wird - sonst ankommen?

Gruß, Attila


von Gaby(YCH) am 16. Februar 2001 17:10

Hallo dagmar,

:
: : Ich habe vor einigen Tagen von der Arche Noah eine Mail mit der Bitte um Unterstützung und Spende für spanische Hunde erhalten - ich hab eine wütende Antwort geschrieben, das ich leider kein Geld und keine Zeit für diese Hunde erübrigen kann, weil ich schon genug im Kampf für die hiesigen Hunde investiere, weil sich hierfür anscheinend keiner der Tierschützer interessiert.
:
: ich muss ehrlich sagen, dass solche aussagen mich schocken. du versuchst also den leuten, die in spanien alles dransetzen, hunde zu retten (und die meine absolute hochachtung haben) einen vor den kopf zu knallen und ein schlechtes gewissen zu machen, weil sie um hilfe bitten? diese organisationen leben nunmal von spenden. was sollen sie denn machen???? es ist nicht die schuld der spanischen hunde oder der leute, die dort versuchen was zu retten, dass die hundesituation in deutschland so furchtbar ist.

Mag ja sein, aber wo sind all die Tierschutzorganisationen, als die ersten Hunde hier in Deutschland getötet wurden?

Du kennst vielleicht den Hintergrund nicht - die Arche Noah hat meine email-Adresse nämlich daher, das ich um Hilfe gegen die Hundeverordnungen gebeten habe.

Damals wurde geantwortet, das man das nicht als Ziel sieht.

Und dann haben die auch noch den Nerv, um eine Spende zu bitten, wobei mir vorher noch erklärt wurde, die spanischen Hunde hätten Hilfe nötiger als die deutschen?



: sollen sich die organisationen im sueden einfach schamhaft zurueckziehen, nicht mehr um unterstuetzung bitten und langsam verrotten, weil wir hier auch probleme haben? guck dir doch mal die websites der von deutschen gefuehrten tierheime in suedeuropa an. die leute leisten unglaubliches, um tiere zu retten, und ich finde, sie haben respekt verdient.
:
: bei einer spendenbitte eine email zurueckzuschreiben und freundlich zu erklaeren, dass man momentan seine mittel hier in deutschland einsetzt, um zu helfen, halte ich fuer wesentlich angebrachter, als die leute in spanien schriftlich "anzubruellen" was ihnen denn einfallen wuerde, heutzutage um spenden in deutschland zu bitten.

Dagmar, das ist eine deutsche Organisation, keine spanische. Und konkret ging es um eine Spende dafür, das Hunde ausgeflogen werden sollten.


: ich verstehe nicht, dass es sogar, wenn es um die rettung von hunden geht (EGAL WO!) zu kleinkriegen kommen muss. wir wollen doch alle das gleiche. jeder soll helfen, wo er es fuer angebracht haelt, aber nicht andere verurteilen. helfen ist immer gut, ob nun im kleinen oder grossen rahmen, ob in deutschland oder spanien.
:
: nichts fuer ungut, aber das musste mal raus!

Dagmar, ich kann Dich verstehen. Ich hab wohl den Fehler gemacht, den Hintergrund nicht zu erklären. Die Arche Noah bzw. derjenige, der mich angemailt hat, hatte mir einige Tage oder Wochen vorher mitgeteilt, das diese Organisation in Deutschland keinen Handlungsbedarf ihrerseits für nötig hält, da z.B. für Hamburg die Stadt ja für die Hunde sorgen würde.

Und wie diese Sorge aussieht, wußten die Leute, denn ich habe denen Berichte über das Mönchengladbacher Tierheim mitgeschickt.

Und da findest Du, ich sollte für die Leute Verständnis haben - die auf der einen Seite Hilfe verweigern und auf der anderen Seite Geld haben wollen?

Das kann ich nicht verstehen.

Grüße, Gaby

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