Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Hunde aus dem Süden
17. Februar 2001 22:27

Hallo Conny, Jule und Taiba,

ich habe auch eine Hündin aus Spanien. Allerdings habe ich sie als Welpe mit 3 Monaten aus einem deutschen Tierheim geholt. Wir haben uns die Hacken abgelaufen, um einen Hund aus einem deutschen Tierheim zu finden, aber die meisten waren zu alt, agressiv, krank oder überängstlich. Wir haben nach einem Welpen gesucht, da mein Mann vorher noch keinen Hund hatte und er gerne alle Phasen des Hundelebens mitmachen wollte. Als wir dann unsere Süße gefunden hatten, da waren wir total froh.
Es ist sicherlich war, daß nicht alle Auslandshunde nur lieb und anhänglich sind, aber Unsere ist auch so ein Beispiel. Sie ist total verschmust!!! Natürlich hat sie auch andere Seiten, aber ist das nicht bei allen Hunden so??
Selbst aus einem Wurf, ob Rasse-oder Mischlingshund, sind doch nicht alle Hunde genauso wie der andere. Das wäre ja auch schlimm!!!

Ich kann leider nicht verstehen, warum die Leute immer auf denen rumhacken, die einen Hund aus dem Ausland haben. Teilweise haben die mit ihren teuer vom Züchter gekauften Hunden mehr Streß!!!

Ich denke, daß es auch bei "deutschen" Hunden sehr dominante und sozialunverträgliche Hunde gibt. Die Hunde wissen doch nicht, aus welchem Land sie stammen. Sicher wachsen sie im Ausland vielleicht anders auf, aber das sollte man natürlich auch beachten, wenn man sich so einen Hund holt.

Ich würde mir niemals einen Hund vom Züchter holen. Meine bisherigen Hunde, auch schon als Kind, sind immer aus dem Tierheim gewesen. Alle waren tolle Hunde und hatten keine schöne Vergangenheit, aber sie haben ihr Leben bei uns in vollen Zügen genossen.
Die Deutschen können ihre Hunde ja nicht lieben, da sie diese ja im Wald anbieten, an der Straße rausschmeißen oder im Fluß ertränken!!!!!

Bibi, Dusty (im bin ein Ausländer-Hund) und Bibo (ich bin ein deutscher im Karton ausgesetzter Hund)

PS: Fröhliche Grüße an alle ausländischen Hundeliebhaber!!!!!!!!!!!!!!!

17. Februar 2001 22:39

hallo,

: Die Deutschen können ihre Hunde ja nicht lieben, da sie diese ja im Wald anbieten, an der Straße rausschmeißen oder im Fluß ertränken!!!!!


ICH bin deutsch, ich LIEBE meine Hunde und biete sie weder im Wald noch auf dem Markt an, ich schmeiße sie nicht an der Straße raus und ich habe auch nicht vor, je einen Hund im Fluß zu ertränken!!!
solche Pauschalaussagen find ich, auf deutsch gesagt, zum Kotzen!

Merlino

PS: und ich bin mir sicher, daß die Spanier ihre Hunde viel mehr lieben als die Deutschen es tun. Deswegen werden sie von den bösen Deutschen dort auch haufenweise weggekarrt.

17. Februar 2001 22:54

Hi,

Jetzt mal ganz langsam!!!!!!!!!

"Ich würde mir niemals einen Hund vom Züchter holen. Meine bisherigen Hunde, auch schon als Kind, sind immer aus dem Tierheim gewesen. Alle waren tolle Hunde und hatten keine schöne Vergangenheit, aber sie haben ihr Leben bei uns in vollen Zügen genossen.
Die Deutschen können ihre Hunde ja nicht lieben, da sie diese ja im Wald anbieten, an der Straße rausschmeißen oder im Fluß ertränken!!!!!"

Also, im Wald anbinden sollte es natürlich heißen!!!!
Bekannte von uns haben eine Riesenschnauzer-Mixhündin im Wald angebunden gefunden.
Als Kind habe ich einen Schäferhund an der Straße aufgelesen, der aus dem Auto geworfen worde.
Seit der "Kampfhund-Geschichte" sind bei uns in der Umgebung zwei Hunde (Welpen!!!!!!!!)im Fluß ertränkt worden!!!! So und jetzt kommst Du!!!!!!!

Falls Du das falsch verstanden hast und auf alle gemünzt hast, dann sorry, ich habe mich zu pauschal ausgedrückt, aber wie oben beschrieben gibt es zu viele von den anderen "Deutschen", die solche Dinge tun!!!

Alle Menschen, egal welche Nationalität, liebt natürlich sein Tier, aber es gibt auch immer wieder welche, die es anders lieben, als wir unsere Tiere und sie dann aussetzen!!!

Bibi

18. Februar 2001 22:16

Hallo Ingrid,

ich bin zwar Frau, aber es liegt wohl nicht an meinem breiteren Gesäß, dass ich verstehe, was Du meinst ;-).
Gehen wir mal aus dieser Pro- und Antisüdhundediskussion raus und betrachten uns, was Du beschreibst.
Ich finde die Aussage, alle Südhunde sind sozial und verträglich zwar auch gefährlich, da zu pauschal, modetrendintensiv und das einzelne Individuum nicht berücksichtigend.
Aber, wir alle sprechen ja immer wieder von zumindest Tendenzen, die bestimmte Hundeschläge mit sich bringen. Ich meine sowas wie: Die Terrier sind in der Regel kernig, die Schäferhunde arbeitsfreudig, die Dobermänner sensibel, die Bulldoggen gemütlich. In gewisser Weise ist da ja auch was dran, es sind zumindest Anlagen, weshalb ein Agility-Fanatiker wohl kaum einen Owtscharka wählen sollte.

Die typischen Spanier sind zu einem großen Teil (nicht alle) zärtlich (es ist einfach das beste Wort, auch wenns komisch klingt), innerartlich eher verträglich und haben eine zurückhaltend gewinnende Art.
Das hat aber nichts mit der Sonne und dem blauen Meer zu tun, sondern lässt sich ganz unromantisch erklären.
Zum einen steckt in dem meisten spanischen "Strandläufern" ein nicht unerheblicher Anteil an Podencoblut. Wer sich mal mit der Rasse beschäftigt, stellt fest, dass ihnen genau diese katzenhafte Zärtlichkeit zueigen ist und auch die Ader zur Verträglichkeit.
Zum anderen haben diese Hunde über Generationen hinweg lernen müssen, sich irgendwie unauffällig durchzumogeln. Eine vorsichtige, zurückhaltende und beschwichtigende Art, sich dem Menschen zu nähern, ist lebensnotwendig, um doch hin und wieder mal einen Brocken zu erbetteln. Wer das am besten kann, lebt auch am längsten und bringt die meisten Nachkommen durch. Ich denke, dass sich das mittlerweile durchaus genetisch etabliert hat und die Veranlagung zu dieser "gewinnenden Art" oftmals gegeben ist.
Viele der Hunde dort leben außerdem in losen halbwilden Verbänden und sind aufeinander angewiesen. Und wenn es nur um das friedliche Zusammenleben an der Müllhalde geht. Ein funktionierendes Sozialverhalten, begleitet von einem komplexen Ausdrucksverhalten sind also ebenfalls Voraussetzung zum Überleben. Wer das nicht drauf hat, lebt nicht lange. Dieses reichhaltige Ausdrucksverhalten, welches bei einigen Hunderassen tatsächlich zunehmend verkümmert, erleichtert diesen Hunden auch bei uns die Begegnung mit fremden Artgenossen.
Auch die Bereitschaft zu Aggression (mal abgesehen von Futteraggression) muss möglichst niedrig gehalten werden, da sie sich in dieser Umgebung äußerst unökonomisch auf den Energiehaushalt auswirkt.
Es ist also durchaus kein Ammenmärchen, wenn man die "Spanier" so beschreibt, wie Du es tust (Wobei man schon beachten sollte, dass es darunter auch viele Herdenschutzhunde, Huskies, Mastinos etc. gibt).

Aaaaber, das waren jetzt nur die positiven Seiten. Um das Bild zu vervollständigen, sollte man auch erwähnen, dass die typischen Vertreter in der Regel auch einen sehr hohen Jagdtrieb haben, dass sie oft ängstlich oder misstrauisch gegenüber fremden Menschen sind, dass es sehr eigenständige und urtypische Hunde sind, die sich nicht einfach ausbilden lassen.
Der nicht zu verleugnende Modetrend, sich einen unproblematischen Spanier anzuschaffen, ist äußerst bedenklich. Denn sie sind oft alles andere als Anfängerhunde. Man muss schon ein Mensch sein, der es liebt, einen eigenständigen und ausgeprägten Individualisten in sein Leben zu lassen. Man muss eine Menge Kompromisse machen können und bereit sein, sich umfassend mit Canidenverhalten zu beschäftigen, um ein zufriedenes Zusammenleben auf beiden Seiten zu erreichen. Man muss schon damit rechnen, dass man fast einen Paria zuhause unter dem Wohnzimmertisch liegen hat.
Menschen, die nicht bereit sind, diese speziellen Bedürfnisse zu berücksichtigen und zu erfüllen, sind mit einem "Südländer" vermutlich hoffnungslos überfordert und er mit ihnen. In diesem Fall wäre es schon besser, seine Familie um einen Hund zu erweitern, der seit Jahren und Genrationen auf unsere Bedürfnisse hin "gezüchtet" (ich spreche hier jetzt nicht nur von Rassehunden) wurde.
Das wollte ich nur mal gesagt haben.
Liebe Grüße
Conny

18. Februar 2001 22:36

hallo, Conny!

: Das wollte ich nur mal gesagt haben.

hast du sehr, sehr gut gesagt!!!

Gruß
Merlino

19. Februar 2001 10:26

: Hallo Conny,

Danke für dieses Statement - es sagt mehr aus, als die ganze "Hunde aus dem Ausland: Ja oder Nein" Diskussion!!!

Mehr davon ;-)

Liebe Grüße,
Me & der Thai-Bär