Tschau Stef
Ich habe mit meinem Hund das so trainiert, dass ich als er noch ein Welpen war, in ein Gehege ging, in dem Rehe waren. Am Anfang lief ich dort nur angeleint umher und ging wieder. Später machte ich dort Unterordnung und noch später ein Platz bleib. Heute kann ich ihm Platz sagen, die Rehe umherjagen und er macht keine Bewegung, gut manchmal einen langen Hals, aber ein Reh ist kein Jagdgrund für ihn.
Unter der Rubrik (Reaktion auf Weglaufen) habe ich was zum Hier und zur Bestrafung geschrieben. Das geht aber am besten beim Welpen.
Erstens solltest Du schauen, dass sich der Hund nicht weit von Dir entfernt. Das heisst, dass der Hund nicht weiter als 50 Meter vorläuft. Wenn doch, dann verstecke Dich doch und zeige dich erst wieder, wenn der Hund Panik bekommt, er habe Dich verloren. Das geht aber auch besser bei einem Junghund. Oder sonst kannst Du das mit den Kieselsteinen probieren, wie unter der Rubrik (Reaktion auf Weglaufen) beschrieben wurde von mir.
Zweitens solltest Du dich so interessant machen, dass der Hund sich mit Dir beschäftigt und nicht mit dem Wild. Wenn man einen Kong braucht für einen Hund, dann ist er auf dem Spaziergang am besten eingesetzt.
Mein Hund ist so mit mir beschäftigt, dass er, wenn ich zwei Stunden mit ihm Spazieren gehe, keine Zeit hat sein Geschäft zu machen. Ich muss nicht selten nach dem eigentlichen Spaziergang den Hund auffordern noch sein Geschäft zu machen.
Drittens gibt es viele Vorzeichen. Beim kleinsten Versuch eine Fährte aufzunehmen, musst Du reagieren. Das mache ich natürlich schon beim Junghund und heute weiss er, dass er nicht mal eine Fährte aufnehmen darf. (Ausser die, die ich lief, beim Hundesport)
Aber das ist alles zu spät, denn Du hast ein Hund der wildert. Da gibt es nur eines und das ist ein massiver Eingriff, in dem Augenblick wo der Hund davon rennt. Da gibt es von mir ausgesehen zwei Varianten.
Die erste ist die, dass ich dem Hund ein langes Seil um die Lende binde.
Wenn der Hund sich entfernt, rufe ich ihm bevor das Seil gestreckt ist, dann ziehe ich kräftig daran und wenn er kommt dann lobe ich ihn.
Aber die Gefahr ist die, dass er es wieder macht, wenn das Seil nicht angebunden ist. Die zweite Variante ist in der Schweiz verboten, es ist aber die Einzige die wirklich nützt. Aber dazu brauchst Du einen erfahrenen Abrichter, der im richtigen Augenblick den Eingriff macht. Mit dem Teletakt ist nicht zu Spassen, zu schwach angewendet bringt es nichts, zu stark ist unnötig und hauptsächlich im Falschen Augenblick kann es nachhaltige Schäden für den Hund haben. Das heisst, es kann auf einmal sein, dass der Hund mit eingeklemmtem Schwanz zu Dir kommt wenn er ein Flugzeug hört, anstatt dass er nicht mehr wildert. Dazu brauchst Du wirklich einen gut ausgebildeten Abrichter, der das über längere Zeit mit Dir zusammen macht.
Aber probiere doch mal die ersten Punkte, sich interessant machen, den Hund nicht weiter als 50 Meter entfernen lassen und ihm sofort Rufen, wenn er nur den kleinsten Ansatz zeigt. Er sollte dann freudig zu Dir kommen. Das kannst Du mit Spielen erreichen (aber so das er Spass hat) oder über Futter. (kannst ihn ja ein wenig Hungern lassen und ihm dann einen Teil der Mahlzeit auf dem Spaziergang beim Hier geben) Das Loben bei einem Hier ist auch sehr wichtig, heutzutage wird nur noch gespielt und das Loben ganz vergessen. Was andere mit dem Kong erreichen, mache ich mit Lob. Aber man kann ruhig beides machen.
An einer Prüfung kann ich meinem Hund vor dem Start nur sagen (Du bist aber ein Braver) und mein Hund ist voller Freude bei der Sache.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.
Gruss P.H