Hallo Babsi,
ich hab mir Deine geschichte und die anderen Antworten gerade durchgelesen und möchte auch mal meinen Senf dazu geben....;-))
Ich bin auch Ausbilderin in unserem Verein, das sogenannte Augsburger Modell.
Bei uns läuft es wie folgt ab: Kleine Gruppen, etwa 6 bis 8 Hunde maximal, Größe und Alter etwa in der gruppe aufeinander abgestimmt, Anfänger und Fortgeschrittene.
Wir arbeiten auf dem Platz relativ ähnlich, also Fuß, Sitz, Slalom um andere Hunde herum. Allerdings wird bei uns auf dem Platz nicht gespielt, sondern vor und nach der Übungsstunde und in einer Pause, um die Hunde nicht unnötig abzulenken. Durch das "üben-müssen" und "spielen-wollen" entsteht oft ein Konflikt, den Dein Hund auch sehr gut zeigt.
Er setzt es dann so um, das er auf andere Hunde loswill oder auf die Ausbilderin.
Wir gehen während des Kurses auch nach draußen, z.B. auf die Hauptverkehrsstraße, binden die Hunde vor dem Supermarkt an, gehen zum Flughafen etc.
Nun, ich denke, was bei Dir abläuft, ist folgendes: Der Hund hat Streß. Er muß zuviele Eindrücke verarbeiten und hat damit ein Problem, wie sich aus dem Berammeln der Hündin und aus dem "ärgern" der anderen Hunde zeigt.
Was Du tun kannst, ist eigentlich in dieser Hundeschule nicht viel.
Für Deinen Hund wäre eine kleine Gruppe wichtig, auch nicht zuviele Übungen auf einmal.
Bei uns machen die Anfänger nur Leinenführigkeit, Sitz (mit Bleib, aber an der Leine), Slalom und Umwelteindrücke, Platz und Sitz mit Bleib kommt erst in einem späteren Kurs.
Sonst wird es zuviel auf einmal, auch für Dich, Deine Hektik überträgt sich auf den Hund.
Arbeite mit dem Hund ruhig alleine weiter, gehe auch mal in Fußgängerzonen, auf Trödelmärkte, in den Eingangsbereich am Bahnhof oder Flughafen. Verabrede Dich vielleicht mit anderen Leuten, die mit Dir gemeinsam trainieren.
Und dann solltest Du Dir eine Hundeschule suchen, wo die Ausbilder selbst ein wenig Hundeerfahrung haben und auch in kleinen Gruppen geübt wird.
Es würde sich auch der Besuch eines normalen Hundevereines anbieten, hier eher einer, der Agility betreibt, weil da auf Gehorsam und Soziale Verträglichkeit als Ganzes besonders Wert gelegt wird (die Hunde starten im Parcours dicht hintereinander und frei laufend).
Weiter kann ich Dir leider nicht viel raten, aber Du kannst vielleicht folgendes machen: Die Hundeschule beenden, aber bei bestimmten Dingen nicht mitarbeiten, wie Du es z.B. beim Futter verweigern gemacht hast.
Laß den Hund z.B. nicht mitspielen, sondern mache in der Zeit kleine Ablenkungsübungen alleine, in dem Du mit ihm alleine spielst.
Die Hunde können nach der Übungsstunde immer noch spielen.
Gib die Leine auf keinen Fall einer anderen Person in die Hand, um z.B. Dich vom Hund zu entfernen. Wenn Platz verlangt wird mit Entfernen, laß Deinen Hund halt Platz machen und bleibe daneben stehen. So bekommt der Hund ein wenig Sicherheit.
Du kennst Deinen Hund am besten!
Zu dem Problem der Aufgeregtheit: Fahre mit Deinem Hund mal öfter außer der Reihe zu dem Übungsplatz, dann gibts einen Spaziergang.
Oder fahre früher hin und übe ein wenig spielerisch alleine.
Viel Glück, Gaby