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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Ich brauche dringend euren Rat :-
17. Februar 2001 21:50

Hallo Babsi,

ich hab mir Deine geschichte und die anderen Antworten gerade durchgelesen und möchte auch mal meinen Senf dazu geben....;-))

Ich bin auch Ausbilderin in unserem Verein, das sogenannte Augsburger Modell.

Bei uns läuft es wie folgt ab: Kleine Gruppen, etwa 6 bis 8 Hunde maximal, Größe und Alter etwa in der gruppe aufeinander abgestimmt, Anfänger und Fortgeschrittene.

Wir arbeiten auf dem Platz relativ ähnlich, also Fuß, Sitz, Slalom um andere Hunde herum. Allerdings wird bei uns auf dem Platz nicht gespielt, sondern vor und nach der Übungsstunde und in einer Pause, um die Hunde nicht unnötig abzulenken. Durch das "üben-müssen" und "spielen-wollen" entsteht oft ein Konflikt, den Dein Hund auch sehr gut zeigt.
Er setzt es dann so um, das er auf andere Hunde loswill oder auf die Ausbilderin.

Wir gehen während des Kurses auch nach draußen, z.B. auf die Hauptverkehrsstraße, binden die Hunde vor dem Supermarkt an, gehen zum Flughafen etc.

Nun, ich denke, was bei Dir abläuft, ist folgendes: Der Hund hat Streß. Er muß zuviele Eindrücke verarbeiten und hat damit ein Problem, wie sich aus dem Berammeln der Hündin und aus dem "ärgern" der anderen Hunde zeigt.

Was Du tun kannst, ist eigentlich in dieser Hundeschule nicht viel.

Für Deinen Hund wäre eine kleine Gruppe wichtig, auch nicht zuviele Übungen auf einmal.

Bei uns machen die Anfänger nur Leinenführigkeit, Sitz (mit Bleib, aber an der Leine), Slalom und Umwelteindrücke, Platz und Sitz mit Bleib kommt erst in einem späteren Kurs.

Sonst wird es zuviel auf einmal, auch für Dich, Deine Hektik überträgt sich auf den Hund.

Arbeite mit dem Hund ruhig alleine weiter, gehe auch mal in Fußgängerzonen, auf Trödelmärkte, in den Eingangsbereich am Bahnhof oder Flughafen. Verabrede Dich vielleicht mit anderen Leuten, die mit Dir gemeinsam trainieren.

Und dann solltest Du Dir eine Hundeschule suchen, wo die Ausbilder selbst ein wenig Hundeerfahrung haben und auch in kleinen Gruppen geübt wird.

Es würde sich auch der Besuch eines normalen Hundevereines anbieten, hier eher einer, der Agility betreibt, weil da auf Gehorsam und Soziale Verträglichkeit als Ganzes besonders Wert gelegt wird (die Hunde starten im Parcours dicht hintereinander und frei laufend).

Weiter kann ich Dir leider nicht viel raten, aber Du kannst vielleicht folgendes machen: Die Hundeschule beenden, aber bei bestimmten Dingen nicht mitarbeiten, wie Du es z.B. beim Futter verweigern gemacht hast.

Laß den Hund z.B. nicht mitspielen, sondern mache in der Zeit kleine Ablenkungsübungen alleine, in dem Du mit ihm alleine spielst.

Die Hunde können nach der Übungsstunde immer noch spielen.

Gib die Leine auf keinen Fall einer anderen Person in die Hand, um z.B. Dich vom Hund zu entfernen. Wenn Platz verlangt wird mit Entfernen, laß Deinen Hund halt Platz machen und bleibe daneben stehen. So bekommt der Hund ein wenig Sicherheit.

Du kennst Deinen Hund am besten!

Zu dem Problem der Aufgeregtheit: Fahre mit Deinem Hund mal öfter außer der Reihe zu dem Übungsplatz, dann gibts einen Spaziergang.

Oder fahre früher hin und übe ein wenig spielerisch alleine.

Viel Glück, Gaby

17. Februar 2001 21:48

Hallo Babsi
:

: Deshalb frage ich mich, ob es akzeptabel wäre, wenn ich in nächster Zeit nur mehr privat trainiere, und den Hundeschulbesuch auf später verschiebe (wenn er gefestigter ist). Oder würde ich die Sache damit nur verschlimmern? Ich bin schon ganz durcheinander :-(
:

Die Entscheidung kannst nur Du allein für Deinen Hund treffen, denn keiner kennt ihn so gut.

Ich selbst würde zwar zu einem Verein gehen, aber nicht gleichzeitig mit anderen Hunden üben, bevor er ruhiger geworden ist. Es genügt, wenn er deren Anwesenheit durch Hören und Geruch wahrnimmt, er muss sie nicht unbedingt noch sehen, nur ganz in der Abgeschiedenheit üben täte ich nicht.

Ob das bei Deinem Hund wirkt, ist zumindest ein Versuch wert. Ist es in der HS denn möglich? Wenn nicht, suche Dir einen netten, aufgeschlossenen Verein.

Liebe Grüße

tina



17. Februar 2001 22:51

Tschau Babsi,

ich will Dir hier nicht schreiben was Du tun musst, aber ich kann Dir den Rat geben.

Die Hundeschule ist mit Dir überfordert, die können dir nicht helfen, das beweist der Maulkorb der dein Hund tragen muss.

Entweder suchst Du dir eine neue Hundeschule, oder Du machst es so wie ich vor 28 Jahren. Ich schaute mir die Rangliste der Schweizermeisterschaft an und meldete mich mit meinem Erziehungsproblem beim Schweizermeister. Dieser hatte Verständnis für mein Problem und ich durfte es mit ihm lösen. Danach trainierte ich noch 8 Jahre lang mit ihm zusammen und wir sind heute noch gute Kumpels. Mir viel fast das Herz in die Hose als ich ihm telephonierte, aber ich bin heute noch froh, dass ich es tat. Soviel wie in dieser Zeit lernte ich nie mehr über Hunde.

Gruss P.H

Ps. Gebe nicht auf und suche Dir einen Weg.

17. Februar 2001 23:40

Hi Babsi,

bisher hast Du mit Deinem Hund doch auch ohne Hundeschule tolle Fortschritte gemacht. Leider verstehen die wenigsten Ausbilder etwas von den sogenannten "Problemhunden". Es wird zwar gross rumgeredet, aber Ahnung hat keiner !! Dass Dein Hund mit MK rumlaufen muss, ist der beste Beweis.
Ich würde Dir raten, nicht mehr in diese Hundeschule zu gehen, da Dein Hund dort offensichtlich zu sehr gestresst ist. Aber es ist auch nicht einfach, eine gute Hundeschule zu finden. Wo wohnt ihr denn ?
Wenn Du keine Hundeschule findest, die Dir zusagt (vertrau auf Dein Gefühl !), dann lies gute Bücher und zieh das raus, was Dir hilft ( Du bist ja schliesslich ein intelligenter Mensch) und scheiss auf die Hundeschule. Entschuldige meine harten Worte, aber ich habe eben auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht...
Wenn Dein Lucifer in der Hundeschule durchdreht, könnte es sehr gut am Klima dort liegen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein sensibler Hund eine Umgebung ,wo viel mit Gewalt gearbeitet wird, eben nicht verträgt, und deshalb entsprechend reagiert.
Vielleicht ist er auch nur überfordert, d.h. für ihn zu viel fremde Menschen und Hunde auf einem Haufen. Dann bringt es aber nichts, ihn in eine Gruppe zu stecken, er bräuchte dann Einzelunterricht.
Warum geht ihr denn überhaupt in eine Hundeschule ? Was willst Du damit erreichen ? Du beschreibst doch sehr schöne Fortschritte mit Deinem Hund ! Mach doch einfach weiter so !
Viele Grüsse und viel Erfolg
Barbar & Aikan



17. Februar 2001 23:25

Noch ein Nachtrag von mir;

Zuerst sollte man die Hunde zusammenführen und frei lassen. Das an einem Ort, der eingezäumt ist. dann entfernen sich alle Hundeführer aus dem eingezäumten Platz und nur noch der Leiter ist dort.
Die ersten 20Min. werden die Hunde sich beschnupern, in den nächsten 20 Min. gibt es eine Ruhephase für die Hunde und die letzten 20 Minuten werden die Hunde ausgelassen miteinander spielen.

In dieser Zeit ist kein HF anwesend und nur der Uebungsleiter ist am Platz. Die letzten 20Min. sind die wichtigsten, da lernt der Hund sich im Rudel zu bewegen.

Gruss P.H

Es bringt nicht viel, wenn man dauernd das Rudel stört. Bei deinem Hund auf jeden Fall nicht. Die anderen haben vielleicht ein anderes Problem und wollen was anderes trainieren.

18. Februar 2001 00:07

Hallo Babsi,

: Leider kann er in der HS so gut wie gar keine Leistung mehr bringen, weil er so hysterisch ist.

Das würde ich sehr ernst nehmen: woran liegt es denn ? An den Leuten dort ? An der Art der Ausbildung ? An der Gruppe ?

: Deshalb frage ich mich, ob es akzeptabel wäre, wenn ich in nächster Zeit nur mehr privat trainiere, und den Hundeschulbesuch auf später verschiebe (wenn er gefestigter ist).

Aber klar, wenn Dein Hund in der HS verunsichert ist. Ein Hund muss alles zuerst einmal ohne Ablenkung lernen, dann mit geringer Ablenkung (Menschen/Hunde in weiter Entfernung, dann immer näher etc.) Die Gruppenarbeit kommt erst am Schluss.

Oder würde ich die Sache damit nur verschlimmern? Ich bin schon ganz durcheinander :-(

Das musst Du gar nicht sein, denn nach Deiner Beschreibung habe ich das Gefühl, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Nur mit der Hundeschule wäre ich im Moment vorsichtig. Was soll die denn bringen, wenn Du auch so tolle Fortschritte machst ?

liebe Grüsse
Barbara & Aikan