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Verhaltensveränderung zu erwarten?

geschrieben von Sabine & simbär(YCH) 
Verhaltensveränderung zu erwarten?
20. Februar 2001 07:55


Guten Morgen,

unser fast 5 jähriger Berner-Rüde muß wahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründe (Vorhautkar. und Prostata) kastriert werden. Wir haben aber noch einen weiteren 4 jähren Rüden. Die Rudelstruktur erscheint mir gefestigt und stabil. Beide Rüden haben einen Weg gefunden zusamenn und miteinander zu leben. Großartige Rangkämpfe hat es (bisher zum Glück) nicht gegeben. Ich könnte noch nicht mal sagen, wer von beiden Chef ist und das sagen hat. Aus praktischen Gründen hat mich das aber auch bisher nicht interssiert, ich bevorzuge keinen bewußt. Es gibt keinen STreit, wenn mal der eine und beim nächsten Mal der andere das Leckerchen zu erst bekommt.
Beim Freilaufen und auch mit anderen Rüden gibt es fast keine Probleme. Ich beachte allerdings auch ein paar Spielregeln. Der Berner darf immer zu erst zu fremden Hunden, gibt es hier schon "Ärger" lasse ich den zweiten gar nicht erst laufen. Geht das gut, Berner fest und anderen Hund frei. Wenn alles ok bleibt, beide frei.... Bisher sind wir mit dieser Strategie gut zurecht gekommen. Der Berner geht Streit allerdings immer aus dem Weg, setzt sich aber zur Wehr, wenn der andere Rüde auf Keilerei aus ist.

Mein TA kann mir nun die Frage auch nicht 100 % ig beantworten, wie sich die Kastration auf dieses Rüdengefüge auswirkt.
Ich habe Angst, daß wir anschließend nur noch Streß innerhalb des Hauses und draußen haben.

Wer kann mir da weiterhelfen? Vielleicht auch noch Idee, was wir gegen den Vorhautkarthar und die Prostataentzündung machen können. Decken lassen will ich nicht, da wahrscheinlich eine leichte HD vorliegt und seine Knochen nicht einwandfrei sind

Sabine & simbär



20. Februar 2001 09:15

Hallo Sabine,

ich schreibe Dir jetzt einfach mal aus dem Buch von Wolff etwas heraus:

"Bei der akuten Prostatitis bewährt sich anfangs Belladonna D 6 und Pulsatilla D 3 - D 6 einstündlich im Wechsel. Ist nach wenigen Tagen die Entzündung abgeklungen, die Drüse selbst aber vergrößert, folgt Bryonia D 6 für einige Tage, 3mal täglich. Als Folgemittel kommt aber auch Thuja D 6 in Frage."

" Bei der Prostatahypertrophie kann sich später ein Adenom oder gar ein bösartiger Tumor entwickeln. Diese vergrößerte Prostata beobachten wir auch ohne vorangegangene Erkrankung beim alten Hund. Hier ist Pulsatilla D 30 das Mittel der Wahl, das 7 Tage morgens, mittags und abends auf das Behandlungsprogramm gesetzt wird und rasche Erleichterung bringt. Eine Wiedrholung der Kur nach einem Monat ist angezeigt."

"Von einem Prostataödem spricht man, wenn die weich vergrößerte Drüse bei der Massage mit dem Zeigefinger sich unerwartet schnell zurückmassieren läßt. Es kommt öfters beim Jagdhund vor. Bei dieser Schädigung des Gefäßsystems wenden wir Digitalis D 2 an und geben die Tabletten 3-4mal täglich, bis normale Verhältnisse eingetreten sind."

" Sollte bereits eine Prostataverhärtung mit einer Vergrößerung (Adenom) der Drüse eingetreten sein, dann ist Conium D 6 das Mittel der Wahl, wenn die Hinterhand unsicher und schwach ist und vermehrter Durst auftritt, oder Thuja D 6, wenn der Hunger nicht zu stillen ist.
Auch die Magnesiumsalze Magnesium carbonicum D 12, Magnesium chloratum D 12, Magnesium phosphoricum D 12 sind am Platze, sofern die oben angeführten Symptome nicht festzustellen sind. Diese Mittel müssen drei Wochen lang gegeben werden.

Zwar werden in der Tiermedizin auch Prostataoperationen durchgeführt, sie erübrigen sich aber bei Beachtung obiger Behandlungsmethoden, wie überhaupt durch homöopathische Behandlung gar mancher chirurgische Eingriff unnötig wird."



Vorhautkatarrh:

" Mezereum D 3 hilft bei Vorhautkatarrhen, die mit einer Harnröhrenentzündung, einer Urethritis, zusammen auftreten; der Ausfluß entquillt hauptsächlich der Harnröhre, 3-4 Gaben täglich."

" Pulsatilla D 3 bei dickem, gelbgrünem Ausfluß, der nicht wund macht, sondern mild ist."

" Mercurius solubilis D 6 bei wundmachendem Ausfluß, die Schleimhaut kann dabei kleine Geschwüre zeigen."

" Hepar sulfuris D 6 bei reichlichem Ausfluß, der nicht reizt, aber dem Mittel entsprechend nach altem Käse riecht."

" Silicea D 12, wenn all diese beschriebenen Zustände nicht zutreffen, der Ausfluß aber 'schon immer', also lange Zeit chronisch, da war. Zur Spülung der Schleimhäute eignet sich vorzüglich eine Lösung von 1 Teelöffel Calendula- oder Echinacea - Tinktur auf ein Glas Wasser."



Viele Grüße, Melli

20. Februar 2001 09:17

Hi Sabine,

Wie es sich bei Rüden verhält weiß ich auch nicht, aber ich habe (hatte) jeweils eine kastrierte und eine unkastrierte Hündin, wobei immer die kastrierte ihre (höhere) Position behalten hat. Allerdings sind meine Hündin altersmäßig viel weiter (5 bzw. fast 8 Jahre) auseinander, so dass es sowieso zu weniger Problemen bezüglich der Rangordnung kommt.

: Wer kann mir da weiterhelfen? Vielleicht auch noch Idee, was wir gegen den Vorhautkarthar und die Prostataentzündung machen können. Decken lassen will ich nicht, da wahrscheinlich eine leichte HD vorliegt und seine Knochen nicht einwandfrei sind

Decken lassen darfst du ihn mit einem Vorhautkatarrh sowieso nicht, dass das eine Besserung der Beschwerden bewirken soll, halte ich für eines der vielen "Ammenmärchen". Ich setze dir aber mal einen Link auf ein homöopathisches "Rezept" ... bei dem Rüden meiner Bekannten, die es aufgeschrieben hat, hat's jedenfalls gewirkt.

Liebe Grüße
Brigitte und die Pelze
:
: Sabine & simbär
:
:

20. Februar 2001 10:14

Hallo Melli,
Hallo Brigitte

danke für Eure Antworten.

Ich habe bei Alternativen vergessen, Euch mitzuteilen, daß unser Berner auf Korbblütler/beimischen allergisch reagiert. Er wäre daran schon bald gestorben, bekommen hat er damals Traumeel.
In wie weit wirkt sich das auf die vorgeschlagenen Medikamente aus.

Das mit dem "Decken" sollte auch keine Therapiemöglichkeit sein, sondern nur aufzeigen, daß er nicht als "zuchtrüde" eingesetzt wird.... hätte ich mir als Therapie auch schlecht vorstellen können....

Wäre sehr liebt, wenn ihr mir hierauf nochmals antworten würdet

Sabine


20. Februar 2001 11:02

: Hallo Sabine,

mein Rüde wurde vor einigen Wochen mit Tardastrex gespritzt (chemische Kastration), weil wir hier im Abstand von jeweils einer Woche 5 läufige Hündinnen in den Stehtagen hatten - und ich konnte es nicht mehr ertragen ;-)). Die TA hat mir den Beipackzettel zu dem "Medikament" kopiert und da steht unter anderem als wichtigste Indikation die Prostatavergrößerung drauf...

Zusätzlich könntest Du bei der chemischen Kastration (hält zwischen wenigen Wochen und einem halben Jahr an) auch gleich eine evtl Änderung im Wesen des Rüden oder im Rudelverband testen...
Sprich doch Deinen Vet einfach mal drauf an.

Zu dem Vorhautproblem hab ich mal von einem Großtierveterinär (also Nutztiere) einen absolut guten Tip bekommen, der wirklich nachhaltig gewirkt hat: Es gibt für Kühe bei Strichentzündungen (Striche sind die "Zitzen" der Kuh, nur zur Erklärung) solche Tuben, die in den Strich eingeführt werden - diese Paste auf der Vorhaut verteilt über ein paar Tage und Du bist das Problem (meist dauerhaft) los....

Liebe Grüße und alles Gute für dern Berner!
Me & Bär

21. Februar 2001 06:48

Hallo Sabine,

hast Du Deinen TA schon mal auf eine vorherige Hormonbehandlung angesprochen? Damit kann man eine Kastration simulieren und Du kannst inetwa sehen, wie sich die Sache zwischen Deinen Jungs entwickelt.

Was sagt denn der TA bezüglich Alternativen zu einer Operation?

Ich habe zwar keine eigene Erfahrung auf diesem Gebiet, glaube aber, daß eine Kastration in diesem Alter keine so durchschlagende Wirkung mehr hat.

Selbst wenn es zu Veränderungen kommt, hast Du etwas Zeit, Dich darauf einzustellen, denn eine Kastration wirkt ja nicht von heute auf morgen, sondern der Körper muß sich erst darauf einstellen.

Ich drück Dir die Daumen, daß es gut läuft für Euch alle!

Tschüß
Yvonne und Hexe