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lästiges winseln

geschrieben von Petra(YCH) 
lästiges winseln
20. Februar 2001 16:32

Mein dobermann 2 Jahre kastriert Sehr gut erzogen und folgsam macht mir in einer Situation immernoch probleme. Beim Autofahren winselt er unaufhörlich. Er steigert sich derart rein, daß es zu einem wahnsinnigen geschrei wird das unerträglich ist. Ich habe so gut wie alles ausprobiert , wie : Im Auto übernachten lassen
bei Ankunft lasse ich ihn erstmal im Auto
Futter interessiert ihn nicht auch nicht nach Hungerpause.
Festleinen oder Hundebox verschlimmert nur noch alles.
Mit div. Gegenständen schmeißen hindert ihn nicht am winseln
auch beim Master-Plus (7 Patronen) trat der Gewöhnungseffekt ein
Beim Winseln stehenbleiben und warten bis er aufhört bringt nichts weil ich dann 3 Stunden stehen würde
in meiner Wut und Verzweiflung bin ich auch schon ausgestiegen und habe ihm die Leine drübergezogen, das nimmt er alles in kauf er winselt immer weiter. Auch bei der Homöopatin waren wir schon und er hat eine 2 Monatige Therapie mitgemacht.
Ich mache viel Aktion mit meinen Hunden und lebe für sie , ich lerne immer neu dazu und habe mir schon sehr viel Wissen aneignen können . Doch bei diesem Problem bin ich mit meinem Latein am Ende. Seine Motivation zum winseln ist mir klar, denn auf dem Weg zur Arbeit den er mittlerweile kennt, winselt er nicht. Er spürt genau wenn wir mit dem Auto an einen tollen Platz fahren. Er schafft es sogar 3 Stunden durch zu winseln wenn wir länger unterwegs sind.
Ich habe den Hund in jeder Situation unter Kontrolle und wir haben sonst keine Probleme .Seit 2 Jahren sind wir nun in einer guten Hundeschule integriert, nur bei dem Thema Winseln dringe ich nicht zu ihm durch. Momentane Situation er ist angeleint (kann nicht mehr im Auto rummspringen) sollte er sich , was oft passiert, derart reinsteigern das es zum gebell wird, und ich mich nichtmehr aufs Autofahren konzentrieren kann mache ich ihm den Maulkorb hin. er winselt zwar weiter aber ich ignoriere ihn komplett. Wenn Bekannte mit im Auto sind und wir uns unterhalten wollen, wird er immer lauter so das wir unser Wort nicht mehr verstehen.
Wenn ihr eine guten Tipp habt, der mir wirklich weiterhilft dann schreibt ihn mir.

20. Februar 2001 17:05

Hi Petra,

kann verstehen, dass Dich das Fiepen nervt (macht meiner auch manchmal, aber der Grund dafür sind dann läufige Hündinnen ;-))...

Hast Du schon mal mit einem verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt über die Problematik gesprochen.

Evtl. würde Psychotherapeutika helfen - z. B. Clomicalm, das bei Hunden mit extremen Trennungsängsten angewandt wird, um diesen das Alleinebleiben positiv vermitteln zu können (was ohne das Medikament bei manchen Hunden nur noch schwer möglich ist, weil sie sich schon zu sehr in die Trennungsangst verrannt haben).

Begleitet werden muß dies allerdings von einer Verhaltenstherapie: Sprich Auto soll positiv verknüpft werden (im stehenden Auto füttern, dann im angelassenen stehenden Auto füttern, dann kurzen Weg fahren - ein kurzes Spiel anbinden - zurückfahren, längere Fahrt mit grossem Gassi-Gang verknüpfen usw. usf.), also von ganz Vorne anfangen!

Versuch mal mit einem Vet zu sprechen, vielleicht ist das eine Möglichkeit für Dich und den Hund.

Liebe Grüße,
Me & Bär


20. Februar 2001 18:27

Hallo Petra!
Als wir vor 4 Jahren unseren Rüden bekommen haben, mochte er nicht im Auto fahren. Er hat sich hinten verkrochen, gejammert und gebrochen.
Es hatte einfach keinen Sinn. Ich habe dann mit ihm das Autofahren trainiert. Jeden Nachmittag bin ich mit ihm (und seinem Schwesterchen)
nur ein paar Kilometer ins Grüne gefahren, ausgestiegen, gassi gegangen und gespielt, danach wieder ab nach Hause. Das Ganze hat sich Wochen hingezogen. Es hat gar nicht lange gedauert, da hat er schon nicht mehr gebrochen und ich habe gemerkt, daß er sich auf den Nachmittag freut.
Als er sicherer im Auto war, bin ich mal ein kurzes Stück auf die Autobahn gefahren und wieder runter. Dann bin ich nach dem Gassigehen auch mal woanders hingefahren und die Beiden mußten kurz auf mich im Auto warten. Irgendwann kam auch mal eine längere Autofahrt (zu meinen Eltern). Das hat auch gut geklappt, weil sie dort auch schön spielen können und das war dann auch schon der erste Tagesausflug.
Er hat große Freude am Autofahren und darüber bin ich sehr froh!


20. Februar 2001 19:52

Hallo Petra!

Das Problem kommt mir doch sehr bekannt vor. Auch unsere Hündin war eine hartnäckige Winslerin. In Deine innersten Wünsche, den Hund zu erwürgen, kann ich mich durchaus hineinversetzen. Mit Clicker ist da nicht viel zu machen, weil Du ja noch fahren musst. Lässt Du eine andere Person clickern, winselt er garantiert, wenn Ihr wieder alleine seid. Ich habe einen irgendwo gelesenen Tip verfolgt und es hat geklappt. Allerdings kann ich nicht 100%ig sagen, ob es nicht auch an der begleitenden Unterordnung gelegen hat, was ja bei Dir wohl kein Problem darstellt, bei uns damals schon.
Offensichtlich winselt Dein Hund aus purer Freude, dass es zu einem tollen Platz geht, denn auf dem Weg zur Arbeit ist er ja ruhig. Kluges Bürschchen! Mach ihm wie ich damals einen Strich durch die Rechnung und nimm ihn einfach mit, wenn Du "nur" Besorgungen machst. Je mehr hintereinander, desto besser. Anschließend fährst Du nach Hause, ohne dass der Schlauberger das Auto auch nur verlassen hat. Ich musste damals ziemlich lange warten (so ca. Wochen bis Monate), bis unser Schlauberger das herausbekommen hat, denn auch sie wusste genau, wann es sich lohnte zu winseln und wann nicht. Offenbar ist sie dann doch ein wenig durcheinandergeraten, hat mich anfangs ein wenig irritiert angesehen, wenn es nach etlichen Stopps wieder hieß: "Wir sind zu Hause - aussteigen." Das Winseln wurde jedenfalls irgendwann weniger und hörte schließlich ganz auf. Das ist jetzt mehr als ein Jahr her.
Versuch es mal, vielleicht hilft es ja. Aber nicht vergessen: es kann lange dauern. Nimm ihn mit sooft es geht - und zu Hause einsteigen und erst wieder zu Hause aussteigen.
Viel Glück,

Martina