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An der Leine aggressiv

geschrieben von Yvonne & Hexe(YCH) 
An der Leine aggressiv
10. März 1999 10:20

Liebe Hundefreunde,

durch die Ermutigung vieler von Euch und auch von anderen Leuten habe ich nach langer Zeit unsere Hexe mal wieder mit anderen Hunden spielen lassen. Dabei zeigt sie sich sehr verträglich. Wird einer zu aufdringlich, knurrt sie und stellt den Kamm, greift aber nicht an. Dieses Verhalten zeigt sie aber nur ihr untergeordneten Hunden, dominanteren leckt sie die Schnauze. Wird sie attakiert, läuft sie eher davon. In manchen Situationen denke ich sogar zu erkennen, daß sie im "Menschenrudel" Schutz sucht. Nach einer gewissen Zeit scheint sie sich sicherer zu fühlen und geht mit den anderen Hunden auf Entdeckungsgang. Sie akzeptiert dann sowohl dominantere als auch ihr untergeordnete Hunde.

An der Leine entpuppt sie sich jedoch als "Bestie", fletscht richtig die Zähne, zieht die Lefzen hoch, stellt den Kamm und will unbedingt zum anderen Hund. Das passiert auch bei den Hunden, mit denen sie schon oder gerade noch gespielt hat. Alle bisher versuchten Ablenkungstaktiken meinerseits haben keinen rechten Erfolg gebracht.

Was muß ich an mir ändern, damit Hexe auch an der Leine Sicherheit gewinnt? Ich habe für ihr Verhalten zwei Erklärungen:

1. An der Leine kann sie nicht fliehen - Angstbeißer-Reaktion? (Hexe ist Angstbeißer, jedenfalls greift sie auch Menschen an, die sie in die Enge treiben wollen.)
2. Beschützerinstinkt: Hexe denkt, mir droht Gefahr und sie verteidigt mich.

Ich denke, ich muß in meinem Verhalten einiges ändern, weiß aber nicht so recht, was. Wer kann mir und meiner Hexe helfen? Bin für jeden Hinweis dankbar.


Viele Grüße

Yvonne und Hexe




10. März 1999 11:20

Hallo Yvonne,

den einzigen tip, den ich geben kann, ist, statt des halsbandes ein Geschirr zu verwenden, aber das weißt du sicher schon.

Ich denke jeder Hund ist an der Leine zumindest eher aggressiv, als ohne, ist bei meinem auch so, zum glück nur sehr wenig ausgeprägt. Ich mache es so: Kommt ein unangeleinter hund auf ihn, und er ist gerade an der Leine (was selten vorkommt), mache ich ihn einfach los. Kommt ein angeleinter hund auf uns zu, nehme ich ihn auch, halte ihn fest, und geh an dem anderen Hund vorbei.

weiter kann ich dir auch nicht helfen.

bis dann

Franziska

10. März 1999 12:22

Hallo Yvonne und Hexe,

ich kann mich Franziska nur anschliessen und als erstes zu einem
Fuehrgeschirr raten.
Angeleint sind viele Hunde die sonst prima drauf sind die letzten Stinkstiefel
was sich mit Geschirr oft rasch aendert.
Ich fuehre das auf verschiedene Dinge zurueck wobei ich 2 Dinge fuer
besonders wichtig halte:
1. Druck/Beengung durch Zug am Halsband, also einwirken auf das Sozialorgan
des Hundes
2. behinderte Koerpersprache/geringere Ausdrucksmoeglichkeit

Versuche es einfach mal mit einem Geschirr;-)

Liebe Gruesse
Sonja und Nero



10. März 1999 12:24

Hallo Yvonne,

auf keinen Fall möchte ich schuld sein, wenn Hexe irgend einen Hund beißt, aber ich würde sie mal an eine Führleine nehmen (die gibt es in verschiedenen Längen). Sie weiß dann, daß sie an der Leine ist, hat aber auch das Gefühl, daß sie weg kann und daß ihr nicht so nah bei ihr seid. Natürlich mußt Du dem anderen Hundebesitzer sagen, daß Du ein Experiment machst - damit er seinen Hund rechtzeitig zurückrufen kann, falls was schiefgeht...
Mit der Zeit würde ich die Leine immer kürzer nehmen.

Ansonsten würde ich auch mal überlegen, statt eines Halsbandes ein Geschirr zu verwenden. Kannst Du Dir ja selber machen, bis Du weißt, ob es was bringt.

Schöne Grüße
Veronika

PS.: Wicki hat am Sonntag ein ganz schickes Geschirr bekommen.

10. März 1999 21:28

Liebe Yvonne,
ich will den anderen Antweorten gar nicht widersprechen. Aber ich denke, Du solltest deinen Hund erst mal ganz genau beobachten, oder, was vielleicht noch besser ist, Dich und den Hund von jemand anderem beobachten lassen, wenn Hexe an der Leine ist.
Ich will damit nicht sagen, daß Du Dich unbedingt falsch verhälst, aber oft merkt man Fehler, die man selbst macht, nicht bewußt. Ich kann vielleicht mal den Fall einer Bekannten anführen, die einen Hovi-Rüden hat, der sich an der Leine aufführt, wie ein Verrückter. Er bellt, knurrt, und ist kaum zu halten. Meine Bekannte weiß daß und hält ihn dementsprechend kurz, faßt notfalls ins Halsband. Ich habe mir das ein paar mal angesehen, und habe beobachtet, daß der Hund immer "Größer" wurde, je fester sie ihn hielt, weil sie ihm ja Sicherheit gab. Außerdem verstärkt das Ziehen an der Leine oft die Aggressivität. Meist hat sein Frauchen auch noch lauthals geschimpft, oder einen sich nähernden Hund angebrüllt, weil sie natürlich auch Panik hatte. Dieses Verhalten hat den Hund nur noch weiter gesteigert in seinem Verhalten.
Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob bei Deinem Hund Teile dieses Verhaltens zutreffen. Aber selbst bei meiner sehr verträglichen Hündin ist diese Tendenz bei beschriebenem Verhalten Meinerseits zu beobachten.
Vielleicht fühlt sich Dein Hund aber auch einfach unsicher, die Möglichkeit besteht sicher auch.
Mein Tip wäre ein Versuch mit dem Halti. Wir haben bei uns auf dem Hundeplatz sehr gute Erfahrungen damit gemacht, man kann damit sowohl dominante Hunde in den Griff bekommen, als auch unsicheren Hunden Sicherheit vermitteln. Du könntest es ja mal probieren, Haltis gibt es mittlerweile in jedem besseren Zoogeschäft. Wenn Du fragen bezüglich gewöhnung und Handhabung hast, kannst Du Dich gerne bei mir melden, ich kann Dir unsere Erfahrungen gerne erzählen, vielleicht kannst Du sie ja verwenden.
Tschüß, alles Liebe,
Eva und Rio

11. März 1999 07:37

Liebe Eva,

: und habe beobachtet, daß der Hund immer "Größer" wurde, je fester sie ihn hielt, weil sie ihm ja Sicherheit gab. Außerdem verstärkt das Ziehen an der Leine oft die Aggressivität. Meist hat sein Frauchen auch noch lauthals geschimpft, oder einen sich nähernden Hund angebrüllt, weil sie natürlich auch Panik hatte. Dieses Verhalten hat den Hund nur noch weiter gesteigert in seinem Verhalten.

Genau diesen Fehler habe ich, wie ich mittlerweile weiß, auch gemacht. Eine Frau vom Hundeplatz, die auch Probleme mit ihrem Rotti hat, gab mir diesen Tip, hart durchzugreifen und zu schimpfen .... Das hat aber bei der Hexe nichts geholfen. Dann bin ich ins Gegenteil verfallen. Habe versucht, sie zu beruhigen, wenn andere Hunde auf uns zukamen. Das war auch wieder ein Fehler. Jetzt versuche ich es über Ablenkung, ihr Leckerli oder Spielzeug zeigen oder einfach in eine andere Richtung davonlaufen.

Was mir aufgefallen ist, besonders schlimm wird es, wenn der/die andere(n) Hund(e) an der Leine auf sie zu ziehen und so röcheln und Hexe soll Sitz oder Platz machen. Leider nehmen manche dann keinerlei Rücksicht und gehen extra dicht vorbei. Bei einem Abstnad von etwa 3 m bleibt sie ja mittlerweile ruhig. Aber näher duldet sie es eben nicht. Wenn Hexe läuft, kann der andere Hund (bis auf wenige Ausnahmen) bis zu 1 m neben ihr laufen.

: Mein Tip wäre ein Versuch mit dem Halti.

Wir haben ein Halti. Allerdings habe ich dabei beobachtet, daß Hexe an der Leine noch verrückter wurde und auch Menschen attackierte. Alle anderen waren nämlich daran schuld, daß sie dieses Ding anhatte. Deshalb haben wir das Halti ganz schnell wieder in den Schrank gelegt, da wir das Problem nicht auch noch gegenüber Menschen haben wollten. Dabei haben wir zu Anfang viel gespielt, wenn sie es anhatte. Sie hat auch damit gefressen. Vielleicht haben wir aber Fehler gemacht bei der Anwendung bei der Arbeit an der Leine. Vielleicht könnten wir uns darüber per email noch detailierter unterhalten.


Vielen Dank (auch den anderen) und viele Grüße

Yvonne und Hexe