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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Lieber Hund?
10. März 2001 12:07

Hi,
ich denke auch Du solltest ein neues Zuhause für Wuschel suchen, denn:
Du vertraust ihm nicht
Du willst ihn in den Keller "abschieben"
Du hast hygienische Bedenken
Dein Mann will ihn nicht

Selbst wenn wir Dich jetzt "überreden" könnten ihn zu behalten, würde sich an den o.g. Punkten was ändern ?? Richtig ändern in Deiner tiefsten Überzeugung ? Denn nur dann würde es Sinn machen ihn weiter zu haben, Wuschel merkt es ja auch, wenn Du nicht mehr hinter ihm stehst, wenn Du ihn mißtrauisch angucken würdest, wenn Du ihn von seinem Rudel getrennt in die Verbannung (Keller) schicken würdest.
Wenn Du nicht wirklich sagen kannst : Jawohl Eure Argumente haben mich überzeugt!(In den vorherigen Postings wurde ja schon beschrieben wie toll das für Hund und Kind sein kann und wie man es macht.)dann such was Neues für ihn. Möglichst nicht das Tierheim.

Viel Glück bei der richtigen Entscheidung
Gabi


10. März 2001 14:21

: Hallo Susa,

ich kann mich der Meinung von Gabi nur anschließen, denn ich denke, dass es irgendwann einmal eskaliert.

Du bist jetzt schon unsicher, obwohl das Kind noch nicht da ist. Was wird danach ? Du wirst wahrscheinlich immer nervöser und ängstlicher werden und das überträgt sich dann auf den Hund. Im schlimmsten Falle wird er dann eifersüchtig auf das Kind und wer weiß, was dann passiert.

Wenn du dann dein Kind immer vor dem Hund "beschützen" mußt, wird es dir mit der Zeit an die Nerven gehen. Es kommt der Tag, dan dem du den Hund verfluchst und das wird er dann ganz stark spüren.
(Habe ich selbst schon erlebt)

Gebe ihn in lievevolle, hunderfahrene Hände. Es wird wohl besser für ihn sein.

Noch eine Frage: Liebst du deinen Hund ???


Viele Grüße von
Jutta
:

10. März 2001 18:03

:liebe Susa,

Ich finde es klasse, daß Du diese Frage hier ins Forum gestellt hast,
Man merkt, wie es Dich plagt diese Situation.
Viele Viele haben geantwortet, und nicht immer mit der nötigen Sensibilität. Aber sie waren eben ehrlich. Ich möchte Dir schreiben, so wie es im Moment ist, ist es besser, vielleicht noch einmal zu überlegen ob der Hund bei Euch reinpaßt. Die eigentliche Frage die Du gestellt hast, hat keiner beantwortet, das ist schade, aber auch ich weiß keine Antwort darauf. Kann Dir nur sagen, der Hund muß willkommen sein von allein Mitgliedern der Familie, es kostet Kraft und Arbeit und Mühe ihn zu erziehen , ihn zu verstehen. Du mußt entscheiden, und ich muß Dir sagen, entscheidest Du dich gegen den Hund finde ich das auch klasse, denn dann hast Du auch für ihn gedacht, an ihn gedacht und die Kraft aufgebracht dich zu trennen. Laß dich nicht verunsichern, immer noch besser sich vom Hund zu trennen, als das er nicht willkommen ist, und es irgendwann eskaliert bei Euch zu Hause. Man kann eben nicht alles vorher planen und wissen. Und der ,der sagt das geht der Lügt ganz einfach, das Leben ist keine Planerei, wir alle machen Fehler.Klar hatte man sisch alles vorher überlegen sollen und besser machen können, aber hätten viele viele Leute vorherverhütet, gäbe es kaum Abtreibungen. Hatte ich einen Millionär geheiratet, bräuchte ich nicht arbeiten, hätte, hätte hätte, hätte, bringt einen Kein Stück weiter, sondern hindert einen daran nach vorne zu schauen.
Nur Mut.

liebe Grüße

Stephanie+Frechdachs

10. März 2001 18:37

Liebe Susa,

so wie Du die Situation beschreibst, siehst Du nicht zu schwarz, es wird auf jeden Fall Probleme geben.

Meine hauptsächlichen Kontakte sind Familien mit Kleinkindern und ich weiss dass es da unterschiedliche Einstellungen gibt. Und wenn eine Mutter aus Hygienegründen Angst um ihr Baby hat, dann hilft kein Argument der Welt diese abzubauen.

Ich persönlich nehme Sina (und vorher Mona) immer erst mit, wenn das Baby einige Monate alt ist. Und das ist auch im Interesse der Mütter, egal welche Einstellung sie zu Hunden haben.

Ich würde es vielleicht genaus so wollen, allerdings nicht bei meinem eigenen Hund. Würde ich selbst ein Baby bekommen, würde ich Sina niemals von irgendwas ausschliessen. Aber das ist meine Einstellung.

Und Du hast eine andere. Dein Wuschel scheint kein einfacher Hund zu sein, aber hat Fortschritte gemacht. Aber Du hast kein Vertrauen in ihn. Sina ist ein superängstlicher Hund in Bezug auf Menschen. Ich habe ihr eine Zeitlang nicht zugetraut, dass es besser wird. Und es wurde nicht besser. Irgendwann trafen wir mal jemand zum wiederholten Male auf der Morgenrunde und ich beschloss, jetzt packt sie es. Sie packte es. Da wurde mir mal klar, was Vertrauen setzten in einen Hund bedeutet. Und die Hunde merken viel mehr von unseren Stimmungen als uns machmal lieb ist.

Dein Wuschel bemerkt Deinen inneren Stress auch. Und der wird bestimmt nicht besser.

Dein Mann lässt Dich irgendwo alleine, überlässt Dir die Entscheidung mit jeder Konsequenz. Das wirst Du mit dieser Unsicherheit alleine nicht schaffen.

Und ein Hund gehört auf gar keinen Fall in den Keller abgeschoben, ich denke in Deiner Situation könnte sich Dein Bild der reissenden Bestie wie Du es nennst, dann auch mal bewahrheiten. KÖNNTE. Muss nicht.

Du hast einen inneren Konflikt. Irgendwo liebst Du Deinen Hund, aber irgendwie vertraust Du ihm auch nicht. Du schreibst selbst, Du bist überfordert. Ich weiss was das heisst. Sina ist vom Temperament her total wibbelig. Sie beisst mir immer noch täglich vor Begeisterung in die Füsse (spielerisch) obwohl ich es ihr untersage. Sie zieht immer noch an der Leine. Ihre Angst vor Menschen macht es teilweise unmöglich einen Weg weiterzugehen. Ich habe auch schon (und ich bin nur Single) das Gefühl gehabt, ich bin überfordert. Ich habe auch schon den Gedanken gehabt, ich gebe sie ab. Aber so etwas käme für mich persönlich niemals in Frage.

Dir würde ich aber den Rat geben für Wuschel ein neues Zuhause zu finden. Vielleiht ergbibt sich was, dass Du ihn regelmässig sehen kannst oder zumindest hörst, wie er sich macht.

Du hast das in Gedanken bestimmt schon durchgespielt. Und es hält Dich vielleicht die Vorstellung davon ab, dass Du nicht die "Böse" sein willst, die ja einen Hund abgegeben hat.

Aber bei Deinen Ängsten und Deinen Unsicherheiten und Deiner Überforderung wäre es wirlich vernünftiger. Ich denke, Du wärst nicht die Böse. Ich konnte herauslesen, dass Du Deinen Hund liebst. Du hast auch schon viel getan, wie HS usw. Das spricht alles für Dich. Aber dann muss man manchmal Entscheidungen treffen, die für den Hund gut sind. Und den Schmerz, den man darüber empfindet hinten anstellen.

Ganz ehrlich, für Euren Hund wäre es besser, wenn er ein Zuhause hätte, wo man ihn nimmt wie er ist und keine Angst vor einer Zukunft mit ihm hat. Und damit verurteile ich Euch NICHT! Aber es ist eben manchmal so, dass man merkt, dass eine getroffene Entscheidung (bei Euch Wuschel aufzunehmen) nicht immer die richtige Entscheidung war.

Du hast in einer Antwort geschrieben, Deine Frage war, ob und wie ihr Euch vor Eurem Hund schützen sollt/müsst. Er müsste nicht geschützt werden.

Das stimmt so nicht. Auch er muss geschützt werden. Vor einer evtl. falschen Behandlung.

Also denke doch bitte noch mal eingehend darüber nach. Aber wenn Du Dich entscheidest, ihn zu behalten, dann bitte mit JEDER Konsequenz.

Ingrid und Sina


10. März 2001 18:42

Wenn ich mich einmischen darf: Tolle Antwort!
Unverhofft kommt eben oft! Auch wenn der Hund hier vielleicht (kurzeitig hoffentlich) den Kürzeren zieht!
Liebe Grüße,
Anke mit Lucky

11. März 2001 06:12

Guten Morgen :-)

Wollte eigentlich auf jedes Posting antworten, aber das wird wohl etwas viel :-) Hier also alles, was ich mir gemerkt hab:

Im November 2000 habe ich Wuschel mit meinen Kindern (fast 7 und 8 J.) im Tierheim kennengelernt. Bei mir und Wuschel hat es sofort gefunkt ;-) Er wollte nach 3xigem Spaziergang nicht mehr in den Zwinger. Deshalb bekam ich ihn relativ früh mit heim (mind. 1 Woche verlangt das Tierheim). Er riß sich von der Pflegerin los und lief sofort auf mich zu. Das war unbeschreiblich (nach so kurzer Zeit). Da wußte ich, daß wir Wuschel für immer behalten. Keinen kleinen Hund, wie anfangs geplant. Es kommt eben nicht alles so, wie man das plant. (Unser Benny, der Dackel meiner Mutter, war kurz vorher gestorben und hinterließ ein Loch.) Anfangs klappte alles richtig toll. Er bettelte nie am Tisch, stürzte sich nicht aufs Fressen, bellte nicht, wenn es klingelte. Ach, das tut er heute auch nicht. Also an seinem "guten Benehmen" hat sich nix geändert. Aber seine Aggressivität Rüden gegenüber hab ich soweit im Griff, weil ich ihn mit Halti abwenden kann und ihn zulabere :-) Ich glaube, wenn er kurz gebellt hat, weiß er, daß ihm danach richtig schwindlig wird, weil ich nur noch auf ihn einrede :-) Aber wehe, ich hab nur die Flexi! Mein Arm hängt dann nur noch am seidenen Faden :-) Was der für eine Kraft hat, kann man sich nicht vorstellen! Ich hänge hinter ihm wie ein Wimpel im Wind. So lustig wie ich dabei aussehe, ist mir das sowas von peinlich. Aber auch das ist zu ertragen. Aber keine Beißerei!!!

Wir waren mit 5 Hunden (mein Problem damals hier) immmer in einem Park zusammen ohne Leine. Eines Tages gab es einen dollen Streit mit einem Rüden, obwohl sie sich immer vertragen haben. Wir dachten, danach sei alles gut. Aber einige Tage später griff Wuschel erneut an. Wir waren halt die Neuen, die hier Krach machten. Nochmal peinlich ;-) Naja, aller guten Dinge sind 3. Aber da griff er noch mit Leine an. Ich kam nicht dazu, ihn abzuleinen. Sofort in den Nacken gesprungen und 2 Männer schlugen mit Schirmen auf ihn ein. Wuschel hat wirklich nicht gebissen. Deshalb dachte ich, er beißt nie. Jetzt haben wir andere Spielwege. Leider ohne soz. Kontakte. Nur manchmal, wenn er plötzlich abhaut, wissen wir, daß seine Goldi-Hündin wieder lang spaziert. Ihr Herrchen ist sehr ängstlich und bleibt wie angewurzelt stehen. Dann kommt Wuschel auch gleich wieder zu uns zurück (nur kurz begrüßen). Aber das stört meinen Mann halt auch. Wenn der Goldi nämlich ein Rüde wäre, hätten wir mächtigen Ärger. Klar hat Wuschel meinem Mann geholfen. Er tobt sogar richtig im Garten mit ihm (seltsamerweise bin ich immer blau nach Kämpfen mit Wuschel; mein Mann nie.. bei dem macht er ganz vorsichtig). Aber wie kann man einem Hund vertrauen, der grundsätzlich anders reagiert, wie man möchte? Ihr redet nur von Vertrauen und daß ich Schuld habe, weil ich ihm nicht vertraue. Glaubt Ihr nicht, daß ich ihm mächtig vertraut haben muß, bevor ich ihn mit den ganzen Hunden laufen ließ? Ich wußte ja nicht, was auf mich zukommt. Aber ohne Leine lief er immer Fuß. Keine Probleme. Aber mein Glück damals war, daß wir nie einem Rüden begegnet waren. Wenn ich heute darüber nachdenke, werde ich total blaß bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können. Neuerdings jagt er Jogger, Kinder auf Skate-Boards und auch Autos. Das ist alles aber launenbedingt bei ihm. Kann man nie vorher sagen. Aber ich soll halt mal darauf vertrauen, daß heute ein guter Tag von ihm ist?
Ihr müßt doch auch mich etwas verstehen. Wie soll ich ihm vertrauen, wenn er ständig mit neuen Unarten (auch wenn sie nicht so schlimm sind und ich ja darauf gefaßt sein muß, aber wenn mehrere auftreten, kann das schon an die Nerven gehen) anfängt??? Ja, auch meine Schuld. Eigentlich hab ich schon ein richtig schlechtes Gewissen. Hatte ich ja vorher schon, aber einige Antworten haben mich doch sehr getroffen. Vielleicht hätte ich gar nicht hier fragen sollen. Übrigens meinte die Trainerin in der HS (wir haben Einzelunterricht, weil er die Rüden nicht mag), ich würde ihn zu sehr verwöhnen mit Streicheleinheiten. Ich vernachlässige weder meine Kinder, meinen Mann, meine Fische, die Meerschweinchen meiner Kinder, unsere Katze, die im Keller lebt, weil sie eine Wildkatze ist und nicht mehr von uns will, noch unseren Liebling Wuschel, wenn das Baby da ist. Bis jetzt hab ich auch alles im Griff. Warum hab ich das Gefühl, daß ich die schlechteste Hundebesitzerin der Welt bin, bloß weil ich meine, meine Kinder beschützen zu müssen? Ich hab doch einfach nur Angst. Angst, daß es wirklich ausartet, weil ich Wuschel vielleicht falsch erziehe. Warum wurde er ausgesetzt von seinen Vorbesitzern? Alles Fragen, die mich sehr belasten. Ich persönlich hätte keine Angst vor einem Biß von Wuschel. Mich würde sowas nicht töten. Dazu kann ich mich gut wehren. Aber ein Kind? Ihr seid ziemlich schön ausführlich auf die Haare eingegangen, die ich erwähnt habe. Übrigens ist meine Mutter KS, hat mich und meine Schwester von allem Schmutz ferngehalten. Sie fände es heute auch nicht mehr schlimm. Also das ist noch das kleinste Problem. Es war ja nur ein Versuch. Ich dachte, es würde klappen. Hab ihn ja nie gezwungen, im Keller zu sein. Viele Ideen, die man hat, lassen sich halt nicht verwirklichen. Übrigens könnte er vom Keller aus auf die Wiese im Garten, wann immer er wollte. Für meine Gedankengänge wäre es super schön für ihn gewesen. Er ist halt nicht meiner Meinung :-) Ich hab ja damit gerechnet, daß mir einige sagen, was ich falsch gemacht hab. Aber davon hab ich wenig gelesen. Nur Mitleid für Wuschel.
Meine Frage ging eigentlich darauf hinaus, ob und was auf mich zukommen könnte, wenn das Baby da ist. Ich hatte auch geschrieben, daß ich nicht weiß, wie ich es schaffen könnte, ihn wegzugeben. Bei meinem Mann kommt der Bericht in den Kopf, der damals durch die Presse ging: Lieber Hund biß Kind tot. Ich hatte extra erwähnt, daß sein Kampfgegner ein Kampfhund war. Die sollen doch so zäh sein. Wuschel hat keine Verletzung. Versteht Ihr nicht? Der ist stärker als ein Kampfhund!!! Genau das macht mir Angst. Oje, bevor ich jetzt noch dafür was abkriege: Der Grund, warum ich keinen Kampfhund mag, ist, daß die ein Kind totbeißen können. "Normale" Hunde beißen und lassen auch wieder los.
War ziemlich viel, sorry. Aber ich dachte, besser lang und ausführlich als wieder ein Mißverständnis.

Liebe Grüße
Susa