Guten Morgen :-)
Wollte eigentlich auf jedes Posting antworten, aber das wird wohl etwas viel :-) Hier also alles, was ich mir gemerkt hab:
Im November 2000 habe ich Wuschel mit meinen Kindern (fast 7 und 8 J.) im Tierheim kennengelernt. Bei mir und Wuschel hat es sofort gefunkt ;-) Er wollte nach 3xigem Spaziergang nicht mehr in den Zwinger. Deshalb bekam ich ihn relativ früh mit heim (mind. 1 Woche verlangt das Tierheim). Er riß sich von der Pflegerin los und lief sofort auf mich zu. Das war unbeschreiblich (nach so kurzer Zeit). Da wußte ich, daß wir Wuschel für immer behalten. Keinen kleinen Hund, wie anfangs geplant. Es kommt eben nicht alles so, wie man das plant. (Unser Benny, der Dackel meiner Mutter, war kurz vorher gestorben und hinterließ ein Loch.) Anfangs klappte alles richtig toll. Er bettelte nie am Tisch, stürzte sich nicht aufs Fressen, bellte nicht, wenn es klingelte. Ach, das tut er heute auch nicht. Also an seinem "guten Benehmen" hat sich nix geändert. Aber seine Aggressivität Rüden gegenüber hab ich soweit im Griff, weil ich ihn mit Halti abwenden kann und ihn zulabere :-) Ich glaube, wenn er kurz gebellt hat, weiß er, daß ihm danach richtig schwindlig wird, weil ich nur noch auf ihn einrede :-) Aber wehe, ich hab nur die Flexi! Mein Arm hängt dann nur noch am seidenen Faden :-) Was der für eine Kraft hat, kann man sich nicht vorstellen! Ich hänge hinter ihm wie ein Wimpel im Wind. So lustig wie ich dabei aussehe, ist mir das sowas von peinlich. Aber auch das ist zu ertragen. Aber keine Beißerei!!!
Wir waren mit 5 Hunden (mein Problem damals hier) immmer in einem Park zusammen ohne Leine. Eines Tages gab es einen dollen Streit mit einem Rüden, obwohl sie sich immer vertragen haben. Wir dachten, danach sei alles gut. Aber einige Tage später griff Wuschel erneut an. Wir waren halt die Neuen, die hier Krach machten. Nochmal peinlich ;-) Naja, aller guten Dinge sind 3. Aber da griff er noch mit Leine an. Ich kam nicht dazu, ihn abzuleinen. Sofort in den Nacken gesprungen und 2 Männer schlugen mit Schirmen auf ihn ein. Wuschel hat wirklich nicht gebissen. Deshalb dachte ich, er beißt nie. Jetzt haben wir andere Spielwege. Leider ohne soz. Kontakte. Nur manchmal, wenn er plötzlich abhaut, wissen wir, daß seine Goldi-Hündin wieder lang spaziert. Ihr Herrchen ist sehr ängstlich und bleibt wie angewurzelt stehen. Dann kommt Wuschel auch gleich wieder zu uns zurück (nur kurz begrüßen). Aber das stört meinen Mann halt auch. Wenn der Goldi nämlich ein Rüde wäre, hätten wir mächtigen Ärger. Klar hat Wuschel meinem Mann geholfen. Er tobt sogar richtig im Garten mit ihm (seltsamerweise bin ich immer blau nach Kämpfen mit Wuschel; mein Mann nie.. bei dem macht er ganz vorsichtig). Aber wie kann man einem Hund vertrauen, der grundsätzlich anders reagiert, wie man möchte? Ihr redet nur von Vertrauen und daß ich Schuld habe, weil ich ihm nicht vertraue. Glaubt Ihr nicht, daß ich ihm mächtig vertraut haben muß, bevor ich ihn mit den ganzen Hunden laufen ließ? Ich wußte ja nicht, was auf mich zukommt. Aber ohne Leine lief er immer Fuß. Keine Probleme. Aber mein Glück damals war, daß wir nie einem Rüden begegnet waren. Wenn ich heute darüber nachdenke, werde ich total blaß bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können. Neuerdings jagt er Jogger, Kinder auf Skate-Boards und auch Autos. Das ist alles aber launenbedingt bei ihm. Kann man nie vorher sagen. Aber ich soll halt mal darauf vertrauen, daß heute ein guter Tag von ihm ist?
Ihr müßt doch auch mich etwas verstehen. Wie soll ich ihm vertrauen, wenn er ständig mit neuen Unarten (auch wenn sie nicht so schlimm sind und ich ja darauf gefaßt sein muß, aber wenn mehrere auftreten, kann das schon an die Nerven gehen) anfängt??? Ja, auch meine Schuld. Eigentlich hab ich schon ein richtig schlechtes Gewissen. Hatte ich ja vorher schon, aber einige Antworten haben mich doch sehr getroffen. Vielleicht hätte ich gar nicht hier fragen sollen. Übrigens meinte die Trainerin in der HS (wir haben Einzelunterricht, weil er die Rüden nicht mag), ich würde ihn zu sehr verwöhnen mit Streicheleinheiten. Ich vernachlässige weder meine Kinder, meinen Mann, meine Fische, die Meerschweinchen meiner Kinder, unsere Katze, die im Keller lebt, weil sie eine Wildkatze ist und nicht mehr von uns will, noch unseren Liebling Wuschel, wenn das Baby da ist. Bis jetzt hab ich auch alles im Griff. Warum hab ich das Gefühl, daß ich die schlechteste Hundebesitzerin der Welt bin, bloß weil ich meine, meine Kinder beschützen zu müssen? Ich hab doch einfach nur Angst. Angst, daß es wirklich ausartet, weil ich Wuschel vielleicht falsch erziehe. Warum wurde er ausgesetzt von seinen Vorbesitzern? Alles Fragen, die mich sehr belasten. Ich persönlich hätte keine Angst vor einem Biß von Wuschel. Mich würde sowas nicht töten. Dazu kann ich mich gut wehren. Aber ein Kind? Ihr seid ziemlich schön ausführlich auf die Haare eingegangen, die ich erwähnt habe. Übrigens ist meine Mutter KS, hat mich und meine Schwester von allem Schmutz ferngehalten. Sie fände es heute auch nicht mehr schlimm. Also das ist noch das kleinste Problem. Es war ja nur ein Versuch. Ich dachte, es würde klappen. Hab ihn ja nie gezwungen, im Keller zu sein. Viele Ideen, die man hat, lassen sich halt nicht verwirklichen. Übrigens könnte er vom Keller aus auf die Wiese im Garten, wann immer er wollte. Für meine Gedankengänge wäre es super schön für ihn gewesen. Er ist halt nicht meiner Meinung :-) Ich hab ja damit gerechnet, daß mir einige sagen, was ich falsch gemacht hab. Aber davon hab ich wenig gelesen. Nur Mitleid für Wuschel.
Meine Frage ging eigentlich darauf hinaus, ob und was auf mich zukommen könnte, wenn das Baby da ist. Ich hatte auch geschrieben, daß ich nicht weiß, wie ich es schaffen könnte, ihn wegzugeben. Bei meinem Mann kommt der Bericht in den Kopf, der damals durch die Presse ging: Lieber Hund biß Kind tot. Ich hatte extra erwähnt, daß sein Kampfgegner ein Kampfhund war. Die sollen doch so zäh sein. Wuschel hat keine Verletzung. Versteht Ihr nicht? Der ist stärker als ein Kampfhund!!! Genau das macht mir Angst. Oje, bevor ich jetzt noch dafür was abkriege: Der Grund, warum ich keinen Kampfhund mag, ist, daß die ein Kind totbeißen können. "Normale" Hunde beißen und lassen auch wieder los.
War ziemlich viel, sorry. Aber ich dachte, besser lang und ausführlich als wieder ein Mißverständnis.
Liebe Grüße
Susa