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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Beisser
19. März 1999 13:07

Hallo Mecki,

ich schrieb doch auch, daß hier der Halter definitiv erzieherisch einwirken müsse, um dieses Verhalten zu unterbinden. Da ich über den Hund aber nichts weiteres weiß, kann ich auch keinen richtigen Ratschlag geben, wie dies im Individualfall zu geschehen hat.
Problembewältigung läuft nur über den Halter. Mein Tip für "Betroffene", ist lediglich geeignet, den Attacken vorzubeugen und den Erziehungsansätzen des Halters unterstützend zu sein. Ich gehe davon aus, daß dieser Hund keine konsequente Führung kennt, weshalb solche Verhaltensauffälligkeiten erst auftreten.
Davon mal vollkommen abgesehen halte ich es sowieso für abartig, seinen Hund von jedem angrabschen zu lassen. Das ist bei vielen Hunden der Grund für die Gut/Böse- Polarisierung.
Anstatt dem Hund eine gewisse Gleichgültigkeit Rudelfremden gegenüber anzuerziehen, wird hier oft geglaubt, Hunde müßten "everybody´s darling" sein. Zu positiv fremdorientiertes Verhalten ist für eine gute Rudelbindung aber auch konkret kontraproduktiv.
Freundliche Zurückhaltung ist hier sicher die natürliche und beste Sozialausprägung, die ein Hund aufweisen kann. (Es geht hier NICHT um Abschottung.)
Hierzu muß man aber auch Außenstehende darauf aufmerksam machen, daß ein zu enger Kontakt nicht erwünscht ist. Der Streichelwahn ist leider ein weitverbreitetes Übel - und Ursache für viele "Unfälle", die bei normalem Umgang nie passiert wären.
Ich könnte die halbe Homepage mit Erfahrungsbeispielen füllen, bei denen überstärkter Fremdkontakt zu Konsequenzhemmung in der Erziehung und "unkontrollierten" Aggressionen geführt hat.

Unser Hund muß auch lernen, daß es erwünschten und unerwünschten Sozialkontakt gibt - genauso, wie Kinder auch.

Liebe Grüße

Daniel


19. März 1999 13:56

Hallo Daniel,

: ich schrieb doch auch, daß hier der Halter definitiv erzieherisch einwirken müsse, um dieses Verhalten zu unterbinden. Da ich über den Hund aber nichts weiteres weiß, kann ich auch keinen richtigen Ratschlag geben, wie dies im Individualfall zu geschehen hat.

ja ich weis, das alte Problem mit den Individualfällen:sad smiley( sogesehen, dürfe hier überhaupt keiner mehr Ratschläge erteilen, sondern nur noch sagen: "ich mach´s bei meinem Hund so oder kenne jemanden der macht´s so und so, und wenn´s bei Deinem Hund nicht klappt, haste eben Pech gehabt..."

: Problembewältigung läuft nur über den Halter. Mein Tip für "Betroffene", ist lediglich geeignet, den Attacken vorzubeugen und den Erziehungsansätzen des Halters unterstützend zu sein.

Ich fand Deinen Tip ja auch sehr gut und meinte ausschließlich dazu, daß es aber nur geht,wenn die Betroffenen auch mitspielen. In meinem Fall spielen aber eben die Betroffenen selten mit und vielleicht ärgert mich dies. Sorry, wenn mein Tonfall angreifend wirkte. Dies war nicht meine Absicht.

:Ich gehe davon aus, daß dieser Hund keine konsequente Führung kennt, weshalb solche Verhaltensauffälligkeiten erst auftreten.

Wenn Du jetzt meinen Hund damit meinst kann ich nur dazu sagen, daß er diese Verhaltensauffälligkeiten aus seinem vorherigen Leben bereits mitgebracht hat.

: Davon mal vollkommen abgesehen halte ich es sowieso für abartig, seinen Hund von jedem angrabschen zu lassen. Das ist bei vielen Hunden der Grund für die Gut/Böse- Polarisierung.
: Anstatt dem Hund eine gewisse Gleichgültigkeit Rudelfremden gegenüber anzuerziehen, wird hier oft geglaubt, Hunde müßten "everybody´s darling" sein.

Ich bin auch nicht wild auf fremde "Hundegrabscher", dennoch kann ich nicht mit dem Spruch auf Lippen leben: "Selber schuld, wenn mein Hund Dich schnappt".

: Freundliche Zurückhaltung ist hier sicher die natürliche und beste Sozialausprägung, die ein Hund aufweisen kann.

Dagegen hätte ich ja auch nichts. Meine Hündin reagiert z.B. mit freundlicher Zurückhaltung, wenn ihr das Gegenüber nicht geheuer ist. Und einen zweiten "Grabschversuch" (so nach dem Motto: Jetzt komm doch schon...) erspare ich ihr sofort.

: Hierzu muß man aber auch Außenstehende darauf aufmerksam machen, daß ein zu enger Kontakt nicht erwünscht ist. Der Streichelwahn ist leider ein weitverbreitetes Übel - und Ursache für viele "Unfälle", die bei normalem Umgang nie passiert wären.

Du sagst es. Mittlerweile sage ich bei Menschen, die sich mit Streicheln meines Hundes beweisen wollen, daß sie eben keine Angst vor ihm haben, schon immer: Finger weg, er schnappt schon mal. Dummerweise bekommt Dein Hund somit einen "gewissen Ruf".

: Unser Hund muß auch lernen, daß es erwünschten und unerwünschten Sozialkontakt gibt - genauso, wie Kinder auch.

Nur daß Kinder irgendwann ein Alter erreicht haben, in denen man ihnen erklären kann, daß sie Oma nicht mehr in die Finger beissen dürfen, wenn die ihnen in die Backe kneift:smiling smiley)

gruß mecki

19. März 1999 14:50

Hmm Mecki,

Paradebeispiel für ein Mißverständnis.
Ich fühlte mich gar nicht angegriffen - Du hattest aber nur eine Teilaussage von mir wiederholt und das war eben nur eine Teilaussage.
Es geht auch nicht darum, Leuten zu sagen, daß er manchmal schnappt. Das darf er nicht - da ist MEINE Erziehung gefragt. Ich kann aber durchaus sagen, daß ich es einfach nicht möchte, daß mein Hund von Fremden gestreichelt wird und BASTA. Ich muß mich dafür doch nicht rechtfertigen, oder eine vermeintliche Bissigkeit vorschieben.
Niemand hat ungefragt meinen Hund anzufassen - und das hat nichts damit zu tun, ob er freundlich ist, oder nicht - sondern damit, ob ich das wünsche, oder nicht.
Es ging mir hier überhaupt nicht um zu erwartende Reaktionen meines Hundes, sondern um die grundsätzliche Art des Umgangs.
Es dürfte wohl mittlerweile jedem in diesem Forum klar sein, daß ich kein Freund von Ablenkung oder Umgehung bin - Direkte Konfrontation ist das einzige Mittel zur echten Bewältigung eines Problems.
Das "Problem" des von Petra beschriebenen Hundes hat jedoch wenig mit Fremden zu tun - es ist ein internes Dominanzproblem, dessen Auswirkung bei Fremden wohl ausgeprägt auftritt. Und die Tatsache, daß ich hierzu keine konkreten Ratschläge geben möchte, hängt damit zusammen, daß ich die konkrete Situation zu wenig kenne.

Viele Grüße
Daniel


19. März 1999 15:04

Hallo Daniel,

: Paradebeispiel für ein Mißverständnis.

ja stimmt, ist eben allzu menschlich:smiling smiley)

: Ich fühlte mich gar nicht angegriffen - Du hattest aber nur eine Teilaussage von mir wiederholt und das war eben nur eine Teilaussage.

Hhm, das liegt -glaube ich zumindest- eben an meiner Ausdrucksweise in Board. Ich lösche eben den Text, mit dem ich einverstanden bin und beziehe mich eben somit nur noch auf die Textzeile, die ich nicht verstehe oder zu der ich ne andere Ansicht teile.

: Das "Problem" des von Petra beschriebenen Hundes hat jedoch wenig mit Fremden zu tun - es ist ein internes Dominanzproblem, dessen Auswirkung bei Fremden wohl ausgeprägt auftritt. Und die Tatsache, daß ich hierzu keine konkreten Ratschläge geben möchte, hängt damit zusammen, daß ich die konkrete Situation zu wenig kenne.

o.k. jetzt merke ich unser Missverständnis, ich sprach von meinem und Du von dem von Petra beschriebenen Hund. Ich werde mal wegen meinem Hund eine einige Meldung schreiben, dann ist´s vielleicht nicht so verwirrend. Aber erst am Montag, weil mich die Putzfrauen hier jetzt gleich rauskehren werden:smiling smiley)

gruß mecki


19. März 1999 15:34

Hallo Daniel


Vielen Dank für Deine Antwort

: Das ist aber nur für Außenstehende die Möglichkeit, problemlos mit ihm umzugehen. Der Halter müßte hier definitiv erzieherisch eingreifen.

Das ist halt das andere: Der Hund kam, nachdem er den vorherigen Besitzern weggenommen wurde, in ein Tierheim, wo er heute, nach ca 1 1/2 - 2 Jahren immer noch ist.
Er konnte bis jetzt noch kein Platz für ihn gefunden werden. Und eigentlich sollte DIE ERZIEHUNG nicht vom Tierpfleger sondern vom HALTER kommen, weil die Leute, welche dort arbeiten, anscheinend mehr oder weniger gut mit ihm klar kommen.
Ich denke, was er braucht, wäre jemand, der sehr viel Geduld, Liebe und Wissen mitbringt, und ihn bei sich aufnehmen würde....

Tschüsss

19. März 1999 17:51

Liebe Petra,

ich stimme dem, was Daniel geschrieben hat, voll zu. Und: Natürlich braucht ein Hund Liebe, Geduld und Zuwendung, besonders, wenn er ein schweres Schicksal hinter sich hat. Leider wird gerade diese Absicht für viele Hundebesitzer zum Bumerang, wenn sie vor lauter Mitleid mit ihrem Vierbeiner diesem alles durchgehen lassen. Je verstörter ein Hund ist, desto mehr braucht er Sicherheit - und die bekommt er maßgeblich durch klare Rudelstrukturen.

Statt also einen Hund mit Zuwendung zu überschütten, wäre es hilfreicher, ihn vom ersten Tag an mit freundlicher Konsequenz zu behandeln. Freundlich deshalb, weil man Konsequenz niemals mit Gewalt verwechseln darf (was ich Daniel absolut nicht unterstelle, aber wohl manch unwissendem Hundebesitzer).

Für "Deinen" Tierheimhund hätte ich folgenden Vorschlag: Vielleicht findet sich ein Pfleger oder ein regelmäßiger Besucher bereit, sich verstärkt mit ihm zu beschäftigen. "Viele Köche verderben den Brei" ist zwar ein etwas platter Spruch, aber in diesem Fall wohl leider ziemlich zutreffend. Ich halte es für viel sinnvoller, durch gezielte Arbeit mit dem Hund dessen Verhalten in den Griff zu kriegen (und ihn damit vermittelbarer zu machen), als vor einer eventuellen Bindung des Hundes an die Pflegeperson zurückzuschrecken (ein häufiges Argument in manchen Tierheimen) und auf den "Retter" zu warten. Natürlich weiß ich um die Arbeitsbelastung der meisten Tierheimmitarbeiter, aber im Sinne des Hundes wäre es trotzdem.

Liebe Grüße,
Jutta