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Nachtrag-Rüde in Hundeschule

geschrieben von Anke(YCH) 
Nachtrag-Rüde in Hundeschule
11. März 2001 19:04

Ich hatte vor einiger Zeit von einem Rüden in der Hundeschule gepostet, der aggressiv wird (knurrt andere Hunde und den Besitzer an). Darauf sollte er einen Stachel verpasst bekommen. Ich habe hier einige gute Ratschläge erhalten, die ich weitergeben wollte. Leider konnten wir zwei Wochen nicht in die Hundeschule gehen (erst war unser Hund krank, dann war ein Urlaubswochenende). Inzwischen hat der Rüde den Stachel (aber nur in der Hundeschule) - und seit gestern auch einen Maulkorb. Der Ausbilder hat gemeint, der Hund könne sonst nicht bleiben. Er versteht sich vor allem mit einem Rüden aus der Gruppe nicht und versucht den ernsthaft anzumachen. Und wenn er sich unterordnen soll, knurrt er sein Frauchen an, wenn es ihm gerade nicht passt. Heute war dann der Ausbilder dran. Hund sollte Platz machen, knurrt Frauchen an, Ausbilder greift ein, Hund schnappt zu - in dem Fall war der Maulkorb nicht unbedingt schlecht, dadurch hat es nur leicht geblutet.
Mit unserer Hündin versteht sich der Rüde aber prima, will auch spielen, macht sogar bei mir für Leckerchen Sitz. Mit der Besitzerin habe ich gesprochen, aber die möchte im Moment nicht vom Stachel runter, sie fühlt sich sicherer so. Ich werde am Ball bleiben, mir tut es so leid für den Hund. Falls es Fortschritte gibt, poste ich noch mal.
Gruß Anke.


12. März 2001 12:39

Hallo Anke,

schön, dass Du uns auf dem laufenden hältst!!! Ich hatte damals auch einen Beitrag dazu gepostet und bin auch heute noch der Meinung, dass da irgednwas falsch läuft - wenn ein Hund Aggressionen hat (und das scheint er wohl zu haben), die die Halter und scheinbar auch die Trainer nicht unter Kontrolle bringen können, dann gehört der Hund erst mal aus der Gruppe und mit einigen souveränen (oder gar nur einem) Hunden zusammengebracht (schrittweise), um ein normales Verhalten aufbauen zu können...

Ganz ehrlich: ich hatte damals schon geschrieben, dass ich nicht in so eine Hundeschule gehen würde und das hat sich jetzt noch erhärtet: Wenn ich als Halter mit einem Hund, der ein Problem hat Hilfe suche und diese nicht finde, weil die Ausbilder scheinbar selber nicht wissen, wie sie mit der Situation umgehen sollen, dann ist das der falsche Ort für mich und meinen Hund!!!

Ein leichter Maulkorb mag ja nicht das Schlechteste sein, aber was soll der Stachel am Hund??? Aggression erzeugt Gegenaggression und wenn der arme Wurm von Hund jedesmal Schmerz zugefügt bekommt, wenn er auf einen anderen Hund (in dem speziellen Fall Rüden) trifft, wie lange glauben die Ausbilder wird er andere Hunde denn noch neutral verknüpfen?? Wie lange dauert es bis sich Schmerz mit anderer Rüde assoziiert hat???
Für mich ehrlich gesagt der grundlegend falsche Weg...

Wenn die Ursache das Frauchen ist, die sich nicht sicher fühlt, wie soll sich der hund denn dann sicher fühlen. Die Sicherheit kann nur vom Halter kommen. Kommt diese Sicherheit nicht, dann handelt der Hund auf sich gestellt, situationsbezogen so, wie er es im Moment für richtig hält - und das doch auch mit Recht...

Schade, dass es leider immer noch Ausbilder gibt, die der Zeit stark hinterher hinken....
Schade, vor allem um den Hund....
Ich möchte ja nicht unken, aber ich verwette meinen Hintern, dass dieses Problem in nächster Zeit nicht nachläßt, sondern sich um einiges verschlimmern wird....

Meiner Meinung nach gibt es hier nur die Möglichkeit schnellstens den Trainer (und dessen Methode) zu wechseln und mit dem Hund erst mal "Einzelstunden" zu belegen, in denen auf den Hund und seine Probleme eingegangen wird!

Liebe Grüße,
Me & Bär


12. März 2001 22:26

Hallo Anke,

der Antwort von Me kann ich mich nur voll anschliessen. Ich glaube nicht, dass Du bald von Fortschritten berichten kannst, ich befürchte eher das Gegenteil (Endstation Tierheim). Du solltest unbedingt nochmal mit der Besitzerin reden. Das Problem ist, dass sie selbst immer unsicherer wird und vor ihrem Hund immer mehr Angst bekommt. Daher halte ich es für grundlegend falsch, den Hund in diesen Situationen durch Gewalt/Schmerz "unterordnen" zu wollen. Das klappt nämlich dann nie, wenn der Besitzer nicht voll davon überzeugt ist, dass er den Kampf mit dem Hund gewinnt und das kann sie nach all den Erfahrungen ja gar nicht mehr sein. Der Hund lernt nur immer mehr, sich heftig zu wehren. Und er soll doch ein Familienhund sein und kein Piranha ?
Ich würde dringend raten, den Ausbilder zu wechseln. Es muss bei Euch doch irgendjemand geben, der sich mit Problemhunden auskennt ?
Ich hatte mit meinem Hund übrigens das gleiche Problem (nur nicht ganz so schlimm). Er hat auch in der Hundeschule andere Rüden angegiftet, worauf er von der Ausbilderin und auch von mir jedesmal auf den Rücken geworfen wurde. Es hat sich aber dadurch nichts gebessert, er wurde nur immer aggressiver. Nach einiger Zeit hat er dann gelernt sich zu wehren, worauf ich dann einen Hund hatte, der zuerst Rüden anfauchte, beim geringsten Leinenruck sich umdrehte und mir am Ärmel hing. Das war zwar wegen seiner Grösse (17 Kg )noch relativ harmlos, aber mir hats gereicht...
Dann hatten wir das Glück, dass wir an eine Trainerin verwiesen wurden, die schon im Tierheim mit bissigen Hunden gearbeitet hat. Sie meinte, er sei gar nicht dominant, und hat mir erklärt, wie ich ihn in solchen Situationen mit Clicker und Leckerli auf mich beziehen kann. Seither üben wir das auf den Spaziergängen und es ist viel besser geworden (und beissen tut er übrigens auch nicht mehr).
Ach ja , neulich waren wir nach langer Zeit zum ersten Mal wieder auf einem Hundeplatz mit anderen Hunden, und meiner hatte die ganze Zeit nur Augen für mich smiling smiley)))

Liebe Grüsse Barbara & Aikan
: