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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Aggressiver Kangalwelpe
18. März 2001 13:02

Hallo Sonja,
ich halte auch nichts davon, Kangals und andere HSH mitten in eine Stadt zu verpflanzen und dann zu erwarten, daß sie nett wie Pudel sind. Es heißt nämlich, einen Hund entgegen seinen Wurzeln hinzubiegen. Es kann funktionieren, oder auch nicht.
Es wäre ähnlich, wenn sich alte Leute, die kaum noch gehen können, einen Husky zulegen und dann jammern, daß er sich so oder so verhält. Nicht die Symptome müssen kaschiert werden, sondern die Einstellung zum Hund. Meine Meinung.

Konkret nun zu Schnauzengriff etc. Mechanisch ausgeübt mag es bei den meisten Welpen auch ankommen und sie sind dann "lieb". Ein psychisch starker Hund merkt sofort, wenn keine menschliche Psychische Kraft dahintersteht.
Du bist dem Welpen eine Stunde nachgehechtet, hast ihn "dominiert" und er hatte eine Stunde lang Gelegenheit zu lernen, daß Mensch ihm jetzt schon keine Paroli bieten kann, wenn man so will. Der Besitzer hat vermutlich zuhause das selbe angestellt.
Clevere Hunde gewinnt man, wenn, mit Köpfchen. Nur als Tipp: Der Alphawurf als letztes Mittel der Wahl??? Probier das mal mit einem erwachsenen Berner Senn zB, der Nein sagt! Wenn schon der Welpe so herzhaft in dich hineinbeißen kann...
Du mußt immer vorher wissen, was Du machst mit einem Hund und das Ergebnis vorher wissen und nicht erst überrascht feststellen, oh, das funktioniert ja gar nicht oder oh, der Hund reagiert ja ganz anders als erwartet und vielleicht bist du jetzt um eine Erkenntnis reicher geworden: Es gibt keine Standartlösungen und vor allem kann man nicht jeden Hund so hinbiegen, wie Mensch es meint.
Ja, poste mal, wie es weitergeht mit dem Kleinen, mal hoffen, daß er nicht einer von den vielen unüberlegt angeschafften HSH ist, die irgendwann im Tierheim landen.
Liebe Grüße
ChristineHd

18. März 2001 13:44

Hallo Christine,

ich muss dir wiedermal zustimmen: AGIEREN IST IMMER BESSER ALS REAGIEREN!

Liebe Grüße - Jana, Liza & Plastic

18. März 2001 14:48

Hallo Sonja,

da kommen ja leider alle Fehler zusammen. Einen Herdenschutzhund kann man nicht so erziehen und behandeln wie andere Hunde. Und er gehört nicht auf einem normalen Hundeplatz, wo man keine Erfahrung mit dieser Rasse hat.

Der sogenannte Alphawurf ist ein Unding!!!! nicht nur bei solch selbständigen und von der Kraft her dem Menschen eindeutig überlegenem Hund. Diesen Machtkampf wirst Du immer verlieren, solch einen Hund kann man nur subtil mit dem Verstand lenken und auf keinen Fall mit Härte. Der Hund wird sich immer dagegen auflehnen, denn genau dazu ist er gezüchtet worden. Er muß selbständig arbeiten und entscheiden. Ein Kenner dieser Rassen hat mal gesagt, einem Herdenschutzhund kann man keinen Befehl geben, man kann ihn nur bitten etwas zu tun.

Der 16 jährige Jugendliche wird von dem Hund niemals als Rudelführer akzeptiert und ist somit als Ausbilder für den Hund völlig ungeeignet.

Herdenschutzhunde gehören nicht in Familien die kein großes Grundstück haben, wo der Hund eine Aufgabe hat.

Ich denke, daß dieser Hund schnellstens aus dieser Familie weg muß und unbedingt in sachkundige Hände sollte, denn sonst ist die nächste Schlagzeile vorprogrammiert. Es ist schon zuviel schief gelaufen, was bei einer anderen Rasse vielleicht noch gutzumachen wäre, aber nicht bei solch einer doch wirklich problematischen Rasse.

Ich hoffe, daß Du von der Herdenschutzhundeseite wirklich brauchbare Hinweise bekommst.

mfg
sabine+spike

18. März 2001 16:35

: Vielen Dank für Eure ehrlichen Antworten.

Es ist nicht so, dass ich den Alphawurf nur halbherzig ausführen kann oder generell keine Ahnung von Hundeerziehung hätte. Ich habe den Kleinen ja auch ganz gut im Griff, nur sehe ich ihn ja bloß eine Stunde pro Woche. Außerdem habe ich ja auch schon gleich gemerkt, dass die üblichen Methoden bei diesem Hund nicht richtig sind, sonst hätte ich mich nicht an das Forum gewand.

Nur leider habe ich keine Spezialkenntnisse über Herdenschutzhunde. Ich war (aus Unkenntnis) der Meinung, alle Welpen sind zu sozialisieren wenn man es gut macht, dass das wohl nicht stimmt habe ich jetzt verstanden.

Das konkrete Problem besteht aber immer noch. Ich möchte den Leuten ja auch gerne raten, dass sie den Hund vielleicht besser in erfahrene Hände geben sollen, ich bin aber ziemlich sicher, dass sie das nicht tun werden, sondern vielleicht eher nicht mehr zu mir kommen.
(Ich habe auch schon kostenlose Einzelstunden angeboten, wurde aber leider nicht angenommen.)

Ich stimme Euch zu, dass ein Kangal sicher niemals in solche unerfahrenen Hände kommen sollte. Aber ich bin kein Züchter und kann hier nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Mir ist der Hund nicht einfach egal. Wenn ich ihn aus der Gruppe ausschließe, sehe ich ihn nie wieder, und kann auch auf die Besitzer nicht mehr einwirken.

Ich sehe mir den Hund in der nächsten Woche noch einmal an, und werde dann noch einmal versuchen mit den Eltern des Jungen zu reden. Aber wenn sie nicht wollen, habe ich wohl keine Mittel mehr oder?

Gruß,
Sonja




18. März 2001 16:49

: Hallo Martin,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich habe jetzt schon einige ANtworten zum Thema HErdenschutzhunde bekommen und muß sagen, dass ich darüber bisher wirklich nicht besonders viel wusste.

Ich habe bisher auf jeden Fall verstanden, dass die Antwort mit Alphawurf und Schnauzgriff bisher absolut fehl am Platze war.

Deine Beschreibung mit dem Clicker ist mir sehr sympathisch, ich habe auch schon einige Seminare hierzu besucht und gebe diese Kenntnisse auch weiter. Aber ich glaube nicht, dass der Besitzer hiervon etwas wissen möchte, aber man soll ja nie nie sagen, ich werde es ihm jedenfalls erklären.

Andererseits ist die Anbindemethode im Gruppenunterricht warscheinlich schwierig, weil dann die anderen auch wieder an die Leine müssten, sonst würden sie sich vielleicht auf ihn stürzen und er kann sich nicht wehren, (wenn sie sich überhaupt hintrauen).

Was mache ich aber, er mich plötzlich anspringt und mir uns Bein beißt? Ignorieren? Mal abgesehen von den Schmerzen hat er warscheinlich trotzdem seinen Spass. Sobalt ihn ihn versuche zu greifen beißt er ja in die Hand.

Den Postings der Herdenschutzhundbesitzer nach sollte er eigentlich gar nicht am Unterricht teilnehmen. Das wäre für alle die einfachste Methode,aber ist es wirklich die beste, wenn der Hund dann doch in der Familie bleibt?

Nachdenkliche Grüße,
Sonja



18. März 2001 16:53

: Hallo Martin,

ich wohne in Meerbusch (Nähe Düsseldorf), die Besitzer in Krefeld.

Gruß,
Sonja