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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Nackenschüttler als Erziehungsmaßnahme?
16. August 1999 18:52

Hallo Kathi.

In Wolfsrudeln wird einiges nicht gemacht, was der moderne Mensch aber sehr
wohl mit seinem Hund macht. Darüber wird nicht debatiert.Beim Nackenschütteln
aber kann man sich prima drübr aufregen, wie brutal das doch ist.
Der Nackenschüttler ist sehr wohl eine geeignete Methode zur Erziehung.
Wohlgemerkt nur dann, wenn man den Hund dabei nicht so schüttelt, daß
man ihn verletzt.
Wir haben drei Hunde. Und ich habe weder erlebt, daß sie ein Trauma davongetragen
haben, noch daß sie nicht verstanden haben was man von ihnen will.
Der Schnauzengriff ist uU ein gutes Erziehungsmittel. Deutlicher ist
für den Hund aber der Griff in den Nacken.

Gruß Marion

16. August 1999 20:17

: : An die Nicht- Nackenschüttler!
: Ich frage als recht neuer Hundebesitzer: Wie heißt die Alternative zum Nacken- Schütteln?
:
: Gruß mit Bitte um Antwort
: GJepsen@t-online.de
:

Hallo Gabriele,

ich habe noch nicht erlebt, daß einer meiner Hunde einen anderen am Nackenfell packt und schüttelt. Das ist eines der vielen Ammenmärchen, die sich hartnäckig halten.

Im Genick packen und schütteln heißt für einen Hund Beute totschütteln. Welche Hundemutter wird ihre Kinder mit Nackenschütteln rügen? Sie wird doch nicht ihre Welpen töten.

Aufdringliche Welpen werden erstmal angeknurrt und erst wenn das garnicht hilft, dann wird mal eben gezwickt. Beim nächsten mal überlegt der junge Rüpel ob er Mama nochmal ärgern soll.

Junge Hunde kann man sehr gut mit der Stimme lenken.

Viele Grüße
Elke & Anhang

17. August 1999 06:20

Hallo Marion,

Leider hast Du recht. Denn kein Wolf würde seinem Mitwolf ein Stachelhalsband umlegen oder ihn mit Fußtritten traktieren.
Sicher ist das Nackenschütteln (richtig angewandt) eine wirksame Strafe.
Allerdings ist es schwierig anzuwenden bei großen, schweren Hunden. Brutal finde ich das Nackenschütteln nicht, nur wird es im Rudel doch eher selten angewandt, wie neueste Forschungen ergeben haben.
Die am häufigsten angewandte Reaktion ist das Ignorieren (läßt sich im häuslichen Gebrauch aber nicht immer durchführen). An zweiter Stelle steht ein leichter Schnauzengriff dann folgt ein kräftiger Schnauzengriff.
Ich denke das Nackenschütteln ist Wirksam aber den Schnauzengriff kann man auch bei großen Hunden gut anwenden. Nur weil das Nackenschütteln seit 10 Jahren empfohlen wird, muß es nicht das "non plus ultra" sein.

Gruß
Kathi

17. August 1999 07:36



: Aufdringliche Welpen werden erstmal angeknurrt und erst wenn das garnicht hilft, dann wird mal eben gezwickt. Beim nächsten mal überlegt der junge Rüpel ob er Mama nochmal ärgern soll.
:
: Junge Hunde kann man sehr gut mit der Stimme lenken.
:
: Viele Grüße
: Elke & Anhang

Ich habe das Zwicken bei unserem Welpen selber praktiziert. Und zwar während der Beißphase, wenn er zu doll wurde, oder gar nicht mehr aufhörte habe ich ihn leicht gebissen. Wirkte hervorragend, den überraschten Blick werde ich auch nicht vergessen.
Gruß Melanie

17. August 1999 08:38

Hallo Kathi.

Das Nackenschütteln sollte beim Welpen gemacht werden. Der erwachsene Hund
sollte schon soweit erzogen sein, daß er nicht mehr geschüttelt werden
muss. Muss es dennoch sein, hat ein Hochheben des Hundes im Hacken und
im hinteren Rückenbereich die gleiche Wirkung.
Zum Thema ignorieren kann ich nur sagen..Ja..funktioniert wenn es drum
geht dem Hund das Betteln abzugewöhnen. Bei anderen Dingen (zB "KOMM)
ist die Wirkung meiner Erfahrung nach gleich Null.

Marion

17. August 1999 09:07

Hallo Marion,

: Der erwachsene Hund sollte schon soweit erzogen sein, daß er nicht mehr geschüttelt werden
: muss.

So sollte es sei. Leider ist das in vielen Fällen reines Wunschdenken. Überfüllte Erziehungskurse und Hundesportvereine beweisen das.

: Muss es dennoch sein, hat ein Hochheben des Hundes im Hacken und im hinteren Rückenbereich die gleiche Wirkung.

Mag sein. Aber wie schon gesagt, hebe doch einmal einen 50 kg schweren Rottweiler in der von Dir beschriebenen Art und Weise hoch!
Was verstehst Du unter "hinterer Rückenbereich"? Ich denke Du meinst die Kruppe des Hundes?
Das hat aber nichts mit Nackenschütteln zu tun denn diesem Bereich (Kruppe) wird im Wildhund/Wolfsrudel bei der bestrafung keine Beachtung geschenkt.
Ich kenne diesen "Griff" eher von sogen. "Schutzhundesportlern" die ihren Hund damit veranlassen wollen den Ärmel (beim Schutzdienst) loszulassen, womöglich um den Hund dann noch beiseite zu schleudern (habe ich selbst schon gesehen). Dies hat aber mit Strafe überhaupt nichts mehr zu tun.

: Zum Thema ignorieren kann ich nur sagen..Ja..funktioniert wenn es drum
: geht dem Hund das Betteln abzugewöhnen. Bei anderen Dingen (zB "KOMM)
: ist die Wirkung meiner Erfahrung nach gleich Null.

Es kommt auf die Durchführung an. Bei "Komm" z.B. befestige ich eine lange Leine (15 m) am Halsband des Hundes. Und dann lohnt sich das Ignorieren! Der Hund wird dann irgendwann kommen.
Das Betteln ist das Parade-Beispiel für das Ignorieren aber ebenso kann man es auf verschiedene andere Fehlverhalten anwenden z.B. Anspringen (belästigen schlechthin), Jaulen u.a.

Es kommt dabei immer auf die schwere eines "Vergehens" an und an die Möglichkeit eine "Strafe" sinnvoll und wirksam anzuwenden. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall mit der geringsten "Dosierung" zu beginnen und entsprechen zu steigern.
Belästigt ein Welpe einen Alt-Hund wird dieser den Welpen zuerst einfach ignorieren. Wirkt dies nicht wird mit Mimik gedroht dann folgt der Schnauzengriff (mehr oder weniger stark). Wenn alle diese Mittel versagen wird der Welpe "runtergebrüllt" d.h. er wird unterworfen. Meistens wendet sich der Alt-Hund dann einfach ab und geht anderen Dingen nach.
Ich habe bei meinen Hunden und in über 15 Jahren Hundesport nur 2 Fälle von "Nackenschütteln" erlebt. Dabei wurde der betroffene Hund aber nicht geschüttelt (das machen Wölfe u. Wildhunde auch nicht!) sondern im Nacken gepackt und umgeworfen.

Gruß Kathi