Hallo Amelie
das ist eine interessante Frage, die ich mir im Moment auch immer stelle, wenn ich mein Rudel beobachte.
Ich habe 3 Hündinnen, Gordon-Setter Fila (12) rennt nicht mehr, aber Briard Syrie (7 Jahre)und ihre Tochter Binou (3 Jahre) rennen zwischen den Hitzen viel zusammen. Die Rangordnung zwischen den beiden ist (noch) eindeutig, Syrie ist Chefin. Deshalb bestimmt sie, ob und wie gerannt wird. Binou fährt auch alle Register, um sie u animieren und Syrie läßt sich hinreißen oder auch nicht, fängt selber an oder eben nicht. Jedenfalls rennt Syrie nicht hinter Binou her, sondern vorne weg und wenn sie nicht mehr kann (Binou ist wesentlich behänder als ihre Ma), dreht sie sich zu Binou um und fletscht und knurrt sie an (Briards müssen so deutlich sein, da ihre Gesichtsmimik durch die langen Haare so eingeschränkt ist :-((( ). Dann ist Pause oder Ende. Binou muß auch eine bestimmte Distanz von Syrie einhalten, sonst wird Syrie deutlicher, daß Binou wenig zu sagen hat!
Nur ein Mal habe ich es letztens umgekehrt beobachtet. Wir waren auf einem eingezäunten Hundeplatz-Gelände und ich habe mein gesamtes Rudel jemand vorgestellt. Nach dem erkunden des unbekannten Geländes ist Binou mindestens 7 Rennsequenzen vorausgelaufen und Syrie hinterher!! Ich habe meinen Augen nicht getraut. Wir hatten dann unterschiedliche Auffassungen über die Interpretation: Mobbing durch Syrie war eine Auffassung und ich denke, daß Binou sich so sicher/selbstbewußt gefühlt hat, daß sie es wagte, voraus zu laufen und Syrie hat sie mangels Fitness nicht in ihre Schranken weisen können. Wenn Syrie nicht mehr hinter Binou hergelaufen ist, kam Binou wieder zurück und hat S aufgefordert. Diese Konstellation war aber nur dieses eine Mal der Fall, seitdem alles wieder umgekehrt und es gab auch keine weiteren Anläufe von Binou, aufzusteigen!
Würde mich interessieren, wie Ihr das interpretieren würdet!
Sybille und die Renncrew