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Angriffig gegenüber anderen 4 Beinern

geschrieben von andrea(YCH) 
Angriffig gegenüber anderen 4 Beinern
23. März 2001 12:00

Liebe Yorkie Leser
Ich weiss es hat bereits vor einigen Tagen eine entsprechende Frage gehabt was tun bei angriffigen Hunden. Bei mir liegt der Fall etwas anders und vielleicht wisst Ihr ja eine Lösung.
Wir haben eine 14monatige Französische Bulldogge (kastriert) und haben vor 4 Wochen nochmals einen 12monatigen Rüden dazugenommen. Zuerst nur zur Pflege weil bei der Züchterin gerade 2 Weibchen am werfen waren und sie keine Zeit hatte sich um den Kleinen zu kümmern. Nachdem wir festgestellt hatten das er sich wunderbar mit unserem Jules versteht haben wir nach der ersten Woche beschlossen ihn zu behalten.
In der 2.Woche war dann der erste Zwischenfall beim spazieren. Ich lief am See entlang und von weitem kam mir ein Paar mit 2 Schäferhunden entgegen. Wendy lief sofort hin und hat sich auf die beiden gestürzt.
Ich dachte noch, gut soll er seine Erfahrungen machen (ein Frenchie wiegt so 11-14kg) doch er tat wie ein Berserker. Ich nahm ihn an die Leine und habe ihn zurecht gewiesen doch er ignoriete mich völlig. (Mittlerweile habe ich jedoch eine Bindung aufbauen können und er reagiert wenn ich ihn rufe)
Am nächsten Tag ging mein Mann mit zum spazieren und da er sich nicht vorstellen konnte das Wendy so reagiert liess er ihn frei laufen und das gleiche hat sich wiederholt. Er stürzt sich sofort ohne zu schnüffeln auf andere Vierbeinern. Wir haben dann der Züchterin angerufen und dort erfahren das der Kleine bereits 3 x zurückgebracht wurden, wir also der 4.Platz sind und das er wahrscheinlich früher gebissen worden ist.
Wir waren jetzt am Wochenende bei meiner Schwiegermutter die 4 Hunde hat (Dogge,Appenzeller und 2 Pekinesen) und Wendy hat wieder völlig durchgedreht doch diesmal habe ich gemerkt das er aus lauter Angst sich so verhält. Er zeigte dieselben Agressionen doch hat er diesmal gezittert und auch Haare vor Aufregung verloren.
Ich war jetzt am Samstag das erste Mal mit ihm zur Dressur und es ist jetzt auch für mich sehr schwierig zu reagieren da ich Angst habe das er zubeisst. Mir geht es jetzt in erster Linie darum, das wir ihn behalten können da er wirklich ein ganz lieber Frenchie ist und vor allem nicht wieder herumgestossen werden soll.
Hat jemand vielleicht einen Vorschlag welcher mir hilft aus dem 12monatigen Wendy einen Hundefreund zu machen ??
Besten Dank
Andrea


23. März 2001 15:49

Hallo, Andrea!
Ich denke mal, daß der Hund, abgesehen von vielleicht einem grundsätzlichen Charakter her, einfach ziemlich verwirrt ist. So viele Besitzer in so kurzer Zeit - das braucht einfach eine Weile, um Vertrauen aufzubauen. Um so öfter er sich auf andere stürzt(und ihr ihn nicht im Griff habt), um so mehr wird er sich das angewöhnen. Ich würde das Verhalten auch nicht mit "er ist mal gebissen worden" oder so entschuldigen, sondern einfach so hinnehmen als Ausgangsbasis und daran arbeiten. Also erstmal an der langen Leine lassen, damit er lernt, wie weit sein Radius gehen darf und um die anderen Hunde zu schützen, und Vetrauen aufbauen. Du kannst herausfinden, ob es etwas gibt, was er besonders toll findet (Ball, Leckerli in der Faust o.ä.), dann kannst Du üben, daß Du ihn damit ablenken kannst. Wenn das irgendwann klappt, kannst Du im Beisein von einem anderen, friedlichen Hund üben, so daß er sich daran gewöhnt, daß fremde Hunde da sind, aber Du bist natürlich viiieeel spannender :-)). Ist bestimmt ein langer Weg und kann locker 6 Monate dauern, aber wenn Du es konsequent durchziehst, wird es bestimmt Erfolg haben. Nicht meckern, wenn er losrennen will, sondern nur ein konsequentes, ruhiges "Nein" und lieber über die positive Motivation üben. Das zahlt sich langfristig eigentlich immer aus (bei uns war das auf jeden Fall so, und mein Hund war früher ein Angstschnapper, der auf alle losgerast ist. Ich habe mit der E.Lind-Methode gearbeitet und der Erfolg ist sensationell. Der Hund ist heute völlig verwandelt). Viele Grüße, Amelie