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Wie oft Rangordnung klären?

geschrieben von Christine(YCH) 
Wie oft Rangordnung klären?
23. März 2001 14:21

Wenn ich eine Bekannte mit ihrem Briardrüden treffen (so alt wie mein Hund, gleiche Größe), gibt es ständig Generve. Folgendes spielt sich ab: Hund sehen sich, Jaspers Reaktion: Oh toll ein Kollege, freundliches Gehabe, Annäherung und dann Scheinangriff des anderen Hundes (nenne ihn mal XY). Viel Gebrüll von Seiten XY, Reaktion von Jasper etwa: Ok, Du bist der Boß, ganz klar, wollen wir spielen? Mehrere Spielaufforderungen , auf die XY nicht eingeht. Soweit o.k. Beim Weitergehen läßt Jasper XY vorlaufen, säuft nach ihm aus den Pfützen, zeigt also deutlich, daß er dessen Vorrangstellung anerkennt. Doch leider meint XY etwa alle 10 Minuten, seine Herrschaft beweisen zu müssen. Wieder Scheinangriff (viel Gebrüll und grobes Anrempeln von der Seite oder von hinten, wegjagen) und so geht es permanent weiter. Nach gewisser Zeit hat mein Hund dann jede Lust am schnüffeln und laufen verloren und geht dann ganz dicht an meiner Seite und wirft mir hilfesuchende Blicke zu. Ganz eindeutig soll ich ihm den Kerl vom Halse halten, was ich dann auch tue. XY ist lt. Halterin ein ausgesprochen dominanter Rüde, mit dem es auch zu hause reichlich Probleme gibt (Anknurren der Halter bei Betreten des Schlafzimmers etwa, nachdem Hund aufs Bett durfte). Trotzdem erscheint es mir merkwürdig, daß der Hund sich ständig beweisen muß.Könnte es nicht sein, daß der Hund sich in seiner Position garnicht sicher fühlt?
Lt. Halterin würde es keine Probleme geben, wenn mein Jasper sich wehren würde, denn sie meint, XY wolle Jasper dahingehend erziehen.Was meinen die "Hundepsychologen" dazu? Müsste nicht nach eindeutiger Klärung der Rangordnung Ruhe herrschen?
Grüße von Christine u. Jasper


23. März 2001 14:27

Hallo Christine,


: Lt. Halterin würde es keine Probleme geben, wenn mein Jasper sich wehren würde, denn sie meint, XY wolle Jasper dahingehend erziehen.

Also, das scheint mir doch "Quatsch" zu sein. Das würde heißen, XY würde nur einen ernsthaften Kampf um die Rangordnung provozieren wollen.

Viel kann ich Dir nicht helfen, aber ich bin nach Deiner Schilderung der Meinung, das der Hund bezgl. seiner Rangposition sehr unsicher ist.

Greift die Halterin denn nicht ein, wenn ihr Hund Deinen "mobbt"? Sie als Chefin hat eigentlich zu entscheiden, wer sich "kloppen" darf und wer nicht.

Ich denke, der Hund ist sehr verunsichert und versucht mit sogenanten Ersatzhandlungen (gegenüber Jasper), seine Position (gegenüber der Halterin) zu sichern. Ich würde mit der Halterin mal reden, die Ursache liegt meines Erachtens darin, das sie ihn zuviel "selbst erledigen" läßt.

Ist so mein gedanke dazu. Generell muß es nicht sein, das die Rangordnung nur einmal ausgetragen wird, es kann schon öfter zu Reibereien kommen. Aber Deine Schilderung sieht nicht so aus, als wäre das von Seiten XY nötig.

grüße, Gaby

23. März 2001 14:42

:Hallo Gaby,
danke für Deine schnelle Antwort. Mit der Halterin ist leider nicht zu reden. Sie hat eine sehr eigene Meinung über Hundehaltung. Wenn XY wieder mal Theater gemacht hat, redet sie "milde" auf ihn ein, ist aber grundsätzlich der Meinung, daß "er ja sein Temperament irgendwo lassen muß", der ist eben dominant! Mich hat auch jedes mal geärgert (verzichte in Zukunft auf gemeinsames Gassi), daß Jasper immer zur Gegenwehr aufgefordert wurde. Sicher soll er sich nicht alles gefallen lassen, ich bin aber froh über sein freundliches Gemüt, und das er Kämpfen meist aus dem Wege geht. Das erleichtert mir das Gassigehen nämlich sehr. Und wenn er in anderen Rüden einen Ranghöheren sieht und das auch nicht auskämpfen will, warum sollte ich ihn dazu ermutigen? Ich denke, DAS tut ja wohl keiner von Euch, oder?
Liebe Grüße Christine

23. März 2001 15:16

Hallo Christine,

tja, soviele Halter es gibt, soviele Meinungen gibt es über Hundehaltung.
Mein Hund ist einer von der Sorte, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen läßt. Wenn XY ihn dermaßen ärgern würde, würde meiner dem Guten ganz schnell zeigen, wo der Hammer hängt.

Diese Halterin wäre damit aber mit Sicherheit auch nicht einverstanden.

In diesem Sinne würde ich einfach dieser Belastung für Deinen Hund aus dem Weg gehen und mich an seinem freundlichem Gemüt freuen.

Grüße, Gaby

23. März 2001 15:49

Grüß Dich Christine,

: .... Doch leider meint XY etwa alle 10 Minuten, seine Herrschaft beweisen zu müssen. Wieder Scheinangriff (viel Gebrüll und grobes Anrempeln von der Seite oder von hinten, wegjagen) und so geht es permanent weiter.

Eigentlich ist das ein zeichen für einen hund, der seiner stellung überhaupt nicht sicher ist.

: Nach gewisser Zeit hat mein Hund dann jede Lust am schnüffeln und laufen verloren ...

Und darauf würde ich vorbeugend eingehen. Das andere pärchen begrüßen und dann eigenen wege gehen. Wenn dein hund wählen könnte, täte er es. Wenn der andere ein guter boss wäre, würde Jasper mit wonne hinterher gehen.

Mit den worten "meiner ist ja so dominant" werden immer wieder eine reihe von unterlassungssünden beschöningt oder wegdiskutiert.

tschüß Martin & Mirko

23. März 2001 16:18

:Hallo Gaby,
muß nochmal was nachfragen. Wenn ich Dich recht verstanden habe, kann es also sein, daß "ein" klärender Kampf manchmal nicht ausreicht? Würden also Rüden, die sich täglich treffen, es immer wieder austesten? Auf folgendes bezieht sich meine Frage: Der einzige "Feind" meines Dicken ist ein Boxerrüde gleichen Alters. Beide waren sich weiß der Kuckuck warum, sofort unsympathisch. Leider treffen sich die Männer fast täglich beim Joggen und leinen die Hunde dann bei Sicht sofort an. Beim letzten Treffen haben sie dann gemeinsam überlegt, ob man die Hunde die Sache nicht mal auskämpfen lassen sollte. Da beide Hunde sehr gut sozialisiert sind rechnen beide Parteien mit viel Gebrüll und sonst nichts. So wie Du es schreibst, muß aber damit gerechnet werden, daß es vielleicht nichts bringt?
Grüße Christine