Hallo Dagmar!
Auch wenn das Thema nicht wirklich lustig ist, freue ich mich, daß es andere mit dem gleichen Problem gibt. Ich habe mir schon sonst welche Sorgen gemacht, meine Hündin sei extrem agressiv, ich hätte sie nicht im Griff oder etwas falsch gemacht. Allerdings habe ich genau dieses Verhalten schon öfters von RR-Besitzern bzw. von Besitzern sehr dominanter Hündinnen gehört. Und das RR-Hündinnen sich oftmals sehr dominant zeigen habe ich schon öfters erlebt.
Daß dieses Dominanzverhalten durch die Leine noch verstärkt wird, habe ich mit Numa auch erlebt. Aber das ist ja ein bekanntes Problem, an der Leine ist der Hund in dem Fall "stärker" durch seine Verbundenheit mit dem Rudelchef. Ich lasse Numa nach wie vor frei laufen solange ich mir sicher sein kann, daß ich jederzeit in der Lage bin, eingreifen zu können. Daß ich der Rudelchef bin, der bestimmt, ob und wie lange Numa einem anderen Hund gegenüber Dominazverhalten egal welcher Art zeigt, das weiß sie. Ich kann nur nicht immer und überall unmittelbar dabei sein, wenn sie mit anderen Hunden Kontakt aufnimmt, so daß solche Situationen nicht zu vermeiden sind. Und ich lasse Numa in einem gewissen Maß andere Hunde dominieren, genauso wie sie sich anderen Hunden gegenüber unterwerfen bzw. gleich stellen darf. Das gehört nun mal zu ihrem Verhalten dazu und ich werde es nicht unterdrücken. Viele Hundebesitzer beruhigen MICH meist noch und sagen: "Lassen Sie ruhig, das macht meiner bei anderen Hunden auch manchmal." o.ä.
Ich passe eben nur auf bei deutlich kleineren Hunden, da dort die Verletzungsgefahr auch größer ist wenn Numa mal mit der Pfote schlägt (RR!), den anderen Hund anrempelt oder ihn hetzt. Und bei Welpen, da die Besitzer meist Amok laufen, wenn ihr "Baby" von Numa zurechtgestutzt wird wenn "Baby" ausprobieren will, wie es ist, sich mal nicht zu unterwerfen. Ansonsten "darf" Numa auch mal dominieren, da sie sich größtenteils bei Hundebegegnungen selbst unterwürfig zeigt bzw. gleich stellt und spielt.
Vielleicht bewertet man es auch oft über, wenn Hunde sich mal nicht von ihrer "Lassie und Komissar Rex - Seite" zeigen sondern auch mal Seiten aus ihrem natürlichen Verhaltensrepertoire zeigen, die viel gefährlicher für uns Menschen aussehen als sie tatsächlich sind. Wie gesagt, bei Numas thaetralischten, lautesten Unterwerfungen ist nicht einmal Blut geflossen, nie sieht man auch nur eine Schramme.
Aber auf jeden Fall ist man für die anderen Hundebesitzer oft genug der Böse, weil man eben den größeren und kräftigeren Hund hat, der "angreift". Und dann wird man eben zur Zielscheibe.
Aber ich denke, wenn man weiß, daß die eigene Hündin keine seltsame Ausnahme ist und wenn man darauf achtet, in den Augen des eigenen Hundes immer Rudelchef zu bleiben, dann kann man solche Situationen viel ruhiger und gelassener angehen.
Da Du schreibst, Deine Bahati sei 14 Monate alt fällt mir ein, daß Numa in diesem Alter diese agressive Verhalten noch viel stärker und öfter gezeigt hat, was sicherlich mit der Pubertät zusammenhängt. Durch 2 Dinge ist Numa deutlich gelassener, ruhiger und friedlicher geworden: mit zunehmendem Alter (sie ist jetzt 2Jahre,3Monate) und durch ihre Kastration im Alter von 18 Monaten. Wir mußten sie kastrieren lassen, damit sie ihre OCD (Gelenkerkrankung) nicht weiter vererbt (ich hatte Angst, daß mal "was" passiert und man dann einen Wurf gelenkkranker Hunde in die Welt setzt), und der Tierarzt sagte damals schon, daß dadurch ihre Agression gemindert würde. Inzwischen habe ich auch schon gehört, daß agressive Hündinnen durch Kastration noch schlimmer werden können, aber bei Numa war das nicht der Fall. Sie ist fast schlagartig friedlicher geworden, ich kann jetzt auch viel besser auf sie einwirken. Ob das eine 100%ige Lösung ist, weiß ich nicht, bei Numa hat es gewirkt. Auch wenn Du sie nicht kastrieren lassen wirst, wird Bahati mit jedem Monat nach ihrer schlimmsten Pubertätsphase ruhiger und gelassener werden.
Freue mich schon auf weitere Berichte von Dir und Bahati und halte Dich natürlich auch auf dem Laufenden.
Bis dann,
Tania und Numa