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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Gewissensfrage Kastration
04. April 2001 11:57

Hallo Nadine,

: na ganz einfach, weil sich rüden, die sich absolut im rudel
: untergeordnet haben, pinkel, wie "ein mädchen". sie hocken sich
: hin. das beinheben ist im hunderudel einzig und allein ein
: privileg des rudelführers... smiling smiley

Habe ich noch nie erlebt, auch wenn Rüden in einer klaren Rangfolge leben. Was ich hingegen kenne, ist, daß der ranghöhere Rüde über die Markierung eines rangniedriegeren Rüden pinkelt, wenn rundherum irgendwo eine Hündin heiß wird.


: nun ja, das kommt wohl ganz darauf an, mit welchem ziel du
: deinen hunde arbeitest.

Ich gehe bei Arbeitshunden von Diensthunden der Behörden aus, Jagdhunden, Hütehunden, Sporthunden...


: ??? nun ja ein hund im rudel, der nicht gearbeitet wird,
: übernimmt manchmal einfach aufgaben, die sein mensch in
: seinen augen einfach mangelhaft ausfüllt, ohne gleich
: ambitionen auf die rudelführung zu haben.

Das kann ich aber, wenn es mir nicht gefällt, anders lösen als mit dem Skalpell...


: das ist richtig, dass hunde mit wenig geistiger auslastung (auf´s
: körperliche kommt es manchmal gar nicht so an) oftmals
: "schwieriger" sind, und wir menschen dann auf die komischsten
: ideen kommen, wie man es denn abstellen könnte, dabei würde
: ein bissel mehr anforderungen an den hund das "problem"
: meisstens schon lösen...

Genau das meine ich, wenn's irgendwie schwierig wird, dann wird erst einmal kastriert, ist doch die bequemste Lösung, man muß weder Grips noch Mukkis anstrengen...


: : "Dominanz" hat nix mit "total unterordnen" zu tun; auch ein sehr
: ??? natürlich ordnest du einen "dominanten" hund unter.

Ich ordne ihn unter, aber ich muß ihn nicht knechten. Der Hund fühlt sich nicht unwohl dadurch, sondern es befriedigt ihn vielmehr.


: und ein extrem triebstarker(dominanter) hund, akzeptiert auch
: nicht ohne weiteres deine position als rudelführer.

Das stimmt durchaus, ein guter Hund wird die Rangfolge mehrmals anfechten. Dann ist aber der HF gefragt, das Problem zu lösen, nicht der Tierarzt, und zwar in einer Art, die dem Wesen des Hundes gerecht wird.


: im bereich des VPG sind das die, die in abteilung C "knallen" wie
: verrückt, aber mit dem ausmachen so ihrer problemchen
: haben... das sind dann die, die in abteilung B bei der
: gruppenarbeit, bei fuss schon mal eher gucken, ob der andere
: nicht zu lange einen anstarrt...

Einen Hund, auf den diese Beschreibung paßt, halte ich nicht für "stark", eher im Gegenteil. Nicht-Ablassen ist eine Schwäche, keine Stärke, und Angriff ist die beste Verteidigung. Ein guter Helfer schickt so einen Hund spätestens bei Rückentransport schiewes, ohne ihm großartig etwas zu tun.


: beispiele, dass aber auch ein gearbeiteter hund tagtäglich die
: frage stellt, wer ist hier der boss, findest du fast auf jedem
: hundeplatz. natürlich kommt es immer wieder darauf an, wie der
: hund im allgemeinen gearbeitet wurde, aber es gibt nun mal
: hunde, die sind "anders"...

Hhmmmm, möglich, daß ich nicht jede Arbeitsweise auf jedem Platz kenne, bei uns gibt es jedenfalls nicht tagtäglich irgendwelche Auseinandersetzungen zwischen Hunden und ihren Besitzern in Bezug auf die Klärung der Rangfolge. Und von einer Handvoll völlig Durchgeknallter, mit denen nur noch wirkliche Spezialisten fertig werden, brauchen wir jetzt nicht zu reden, ursprünglich ging es darum, daß gerade Familienhunde auffallend oft kastriert werden, und die sind von Natur aus oftmals eher weniger belastbar ausgestattet worden die paar wirklichen "Brecher", die es bei Polizei oder BGS gibt...


: es gibt aber noch einen entscheidenen grund in meinen augen,
: und das ist nun mal die unkontrollierte vermehrung von hunden.

*lach* Wo ist es denn heute noch möglich und erlaubt, Hunde unbeaufsichtig frei herumlaufen zu lassen? Somit erübrigt sich das mit der Geburtenkontrolle... Ich würde mich übrigens schämen, wenn mir meine Hündin fehlbelegt werden würde, weil ich "nicht gemerkt" hätte, daß sie heiß wird. Und falls so etwas wirklich mal passieren sollte, ist eine Spritze anschließend in meinen Augen eine geringere Manipulation als eine vorbeugende Kastration.


: hui! ich finde, dass du dir da ein wenig selber wiedersprichst. auf
: der einen seite bist du gegen ein "abschneiden" aus optischen
: gründen, hälst aber einen kupierten hund für weniger
: tierschutzrelevant als eine aufgrund von inkontinenz
: eingeschläferte dobihündin.

Ich hatte schon beides, eine kastrierte Hündin und einen kupierte Hündin, würde beides aber nur aus medizinischen Gründen machen lassen (die Jagdhündin war schon kupiert, als ich sie bekam, ihre Welpen habe ich aber schon vor über 20 Jahren nicht kupieren lassen). Trotzdem wist das Rutenkupieren, wie allgemein üblich am 2. Lebenstag gemacht, für mich weniger "schlimm" als das Kastrieren einer Hündin, einfach schon deswegen, weil ich bei der Kastration immer damit rechnen muß, daß die Hündin anschließend auch unter Medikamenteneinfluß so starkt harnträufelt, daß sie eingeschläfert werden muß. Deswegen sollten bei einer Kastration immer sehr wichtige Gründe vorliegen und vorher alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, das sollte man ja heutzutage auch machen, wenn ein Hund kupiert wird.


: kupierverbot hin und her - ist ja nicht so, dass das rutenkupieren
: so "harmlos" ist, wie du es hinstellst. entzündungen der narben,
: wildwuchs an der narbe, teilweise so schlimm, dass nur eine
: "totale" amputation die letzte lösung ist, bevor sich die in der rute
: gebildete entzündung auf den körper ausbreitet, ist auch kein
: kinderschlecken. mal ganz abgesehen von schmerzhaft gefüllten
: analbeuteln, die aufgrund von fehlender rutenmuskulatur nciht
: mehr "automatisch" ausgeleert werden...

Ich kenne nur wirklich sehr sehr viele rutenkupierte Hunde, habe aber noch niemals einen gesehen, bei dem sich die Rute entzündet hat. Vielleicht ist das eher ein Problem heutiger Tage, wo Welpen bestimmter Rassen nach der 8. Lebenswoche im Ausland kupiert werden, ich kenne es aus meinen Kindertagen so, daß Terriern und Boxern am 2. Lebenstag die Ruten kupiert wurden, i.d.R. noch nicht mal von einem Tierarzt, und außer einem kleinen Tröpfchen Blut kam da nicht viel, von Entzüdnungen etc. gar nicht zu reden. Hingegen kenne ich inzwischen wirklich viele Hündinnen, die träufeln und lebenslang Medikamente bekommen, kannte auch einige, die recht früh deswegen eingeschläfert werden mußten. Ich bin nicht für das Kupieren und würde keinen meiner Hunde kupieren lassen, aber meines Erachtens spielt jemand, der seine Hündin kastrieren läßt, sehr viel eher mit dem Leben seines Hundes als jemand, der seinem Welpen die Rute kupieren läßt. Letzeres wird als Tierquälerei bezeichnet, das Kastrieren nicht, und das ist für mich schizophren.


: mich stört eigentlich am meisten, dass die meisten menschen
: sich es einfach zu leicht machen.

Das meine ich!!! Viele, die heute eine harnträufelnde Hündin haben, wußten doch gar nicht, daß das nach der Kastration passieren kann. Da hört man dann immer "Wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich sie nie kastrieren lassen". Aber dem Nachbarn, der einen kupierten Hund hat, dem wird erst einmal der Amtsveterinär auf den Hals geschickt (auch auf die Gefahr hin, daß der den Hund bereits kupiert aus dem Tierheim übernommen hat).

Viele Grüße

Antje

04. April 2001 11:42

Hi Antje,

mich dünkt der Verdacht auch, besonders wo zeitgleich noch der Hürdenlauf entschärft wurde. Nur was sollen noch größere Starterfelder, man muss ja jetzt schon oft genug einen zweiten Bewerter anfordern...geschweige denn, dass jeder Verein in der Lage ist solche leicht überdimensionierten Veranstaltungen ordentlich über die Bühne zu bringen.

So gesehen bin ich froh unter Leuten gelandet zu sein, die eine bestehende Läufigkeit nicht als Ausrede durchlassen und auch im VK der BH, SchH vergleichbare Leistungen erwarten, der Hund soll in allen Lebenslagen "gehorsam" sein - egal welche äußeren Umstände ihn ablenken könnten, denn a) kann man nur so wirklich erfolgreich auf Wettkämpfen führen und viel wichtiger b) kann ich Nachbars läufige Hündin ja auch nicht des Parks verweisen...Leider sind aber auch unter diesen Leuten welche, denen Wettkämpfe und Titel wichtiger sind, als die Gesundheit ihrer Hündin, die über Jahre willkürlich und z.T. sehr unzeitig abgespritzt wird statt wenigstens kastriert.

Ich bin bestimmt kein Kastrationsgegner, aber nur für den Sport?

Grüßlis
Anke + Rico

04. April 2001 12:49

hallo antje,

: : na ganz einfach, weil sich rüden, die sich absolut im rudel
: : untergeordnet haben, pinkel, wie "ein mädchen". sie hocken sich
: : hin. das beinheben ist im hunderudel einzig und allein ein
: : privileg des rudelführers... smiling smiley
: Habe ich noch nie erlebt, auch wenn Rüden in einer klaren Rangfolge :leben. Was ich hingegen kenne, ist, daß der ranghöhere Rüde über die :Markierung eines rangniedriegeren Rüden pinkelt, wenn rundherum :irgendwo eine Hündin heiß wird.

ich schon, ich habe selber so einen rüden übernommen. der war so "untergeordnet" worden (von seinem rudel), dass er die ersten drei wochen nur im "sitzen" gepinkelt hat...

: : ??? nun ja ein hund im rudel, der nicht gearbeitet wird,
: : übernimmt manchmal einfach aufgaben, die sein mensch in
: : seinen augen einfach mangelhaft ausfüllt, ohne gleich
: : ambitionen auf die rudelführung zu haben.
: Das kann ich aber, wenn es mir nicht gefällt, anders lösen als mit dem Skalpell...

da stimme ich dir zu!!! zumal sich dieses "problem" ja gar nicht durch eine kastration lösen würde, wenn der hund diese aufgabe übernommen hat, finde die ausüung im kopf und nicht "in den" hormonen statt!!!
: : es gibt aber noch einen entscheidenen grund in meinen augen,
: : und das ist nun mal die unkontrollierte vermehrung von hunden.
:
: *lach* Wo ist es denn heute noch möglich und erlaubt, Hunde unbeaufsichtig frei herumlaufen zu lassen? Somit erübrigt sich das mit der Geburtenkontrolle...

dann geb ich dir mal den tipp ins tierheim um die ecke zu gehen. da sitzen duzende von den "produkten" die es nach deiner art der "geburtenkontrolle" gar nicht geben dürfte.
und wenn du sehen willst, wo hunde noch einfach "frei" herumlaufen, dann mach einfach die augen auf. in der stadt, in den wohnsiedlungen (wo frauchen und herrchen zu faul sind und die kinder das interesse am gassigehen schon lange verloren haben, und der hund einfach "rausgeschmissen" wird)...


: : mich stört eigentlich am meisten, dass die meisten menschen
: : sich es einfach zu leicht machen.
:
: Das meine ich!!! Viele, die heute eine harnträufelnde Hündin haben, wußten doch gar nicht, daß das nach der Kastration passieren kann. Da hört man dann immer "Wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich sie nie kastrieren lassen". Aber dem Nachbarn, der einen kupierten Hund hat, dem wird erst einmal der Amtsveterinär auf den Hals geschickt (auch auf die Gefahr hin, daß der den Hund bereits kupiert aus dem Tierheim übernommen hat).

nun ja, dass heute "unverhältnismässig" auf hunde reagiert wird - leider z.T. übertrieben positiv und noch viel schlimmer übertrieben negativ - brauchen wir wahrscheinlich nicht zu diskutieren. da ist eine frau, die in ihrem hund den kindersatz sieht, da ist der mann, der in seinem hund ein sportgeräte sieht, ein anderer braucht seinen hund zur potentierung, wieder eine anderer hat den hund "einfach nur so". es ist vielen nicht klar, dass der hund zum einen ein lebewesen und zum anderen ein teier ist, dass seine eigenen regeln und seine eigene sprache hat. gegen läufigkeit wird gespritz/operriet für die "schönheit" wird abgehakt. und wo bleibt da der hund???
mich erinnert das an den spruch unter einem bild von bullterrier in not: "Tiere sind Lebewesen, die vom Menschen enttäuscht sind, sie aber dennoch nicht verachten." (Gerhard Uhlenbruck) um wieviel verachtungswürdiger ist wohl das, was WIR ihnen antun... sad smiley

viele grüße
nadine (störerin im sinne des gefahrenabwehrrechtes)+ chaos-crew

04. April 2001 12:09

Hi Du!!

: Jerry wurde mit etwas über 1 Jahr kastriert, und er hat weiter fröhlich markiert, ist ohne Ende aufgeritten und fand läufige Hündinnen auch immer sehr interessant. Kommt eben immer darauf an, wie hormonstark er vorher war, da gibt es wohl keine Pauschalaussage.

Stimmt, ich habe auch schon viele verschiedene Erfahrungsberichte gehört, ist halt nur blöd, daß man es erst hinterher weiß, wie es "wirkt"!

Liebe Grüße und weiter gute Besserung :-)), Amelie

Danke, die kann ich brauchen! Wurde gestern wieder für zwei Wochen krankgeschrieben!! :-((

Liebe Knuddler auch an Caesar
Tanja

04. April 2001 13:10

Hallo Nadine,

: dann geb ich dir mal den tipp ins tierheim um die ecke zu gehen. da
: sitzen duzende von den "produkten" die es nach deiner art der
: "geburtenkontrolle" gar nicht geben dürfte.
: und wenn du sehen willst, wo hunde noch einfach "frei" herumlaufen,
: dann mach einfach die augen auf. in der stadt, in den wohnsiedlungen
: (wo frauchen und herrchen zu faul sind und die kinder das interesse am
: gassigehen schon lange verloren haben, und der hund einfach
: "rausgeschmissen" wird)...

Ich komme "vom Dorf", da laufen heute noch die diversen Dorfköter frei herum; früher hatte jeder Hof einen Hund, viele Rüden, aber auch Hündinnen, und Nachwuchs hat es wirklich nur dann gegeben, wenn er erwünscht war, und dann war es auch kein Zufall, wer der Vater war, sondern alles war geplant. Den ersten ungeplanten Nachwuchs hat es erst gegeben, als "Zuagroaste" ihre Hündin immer frei mit dem Dorfköterrudel haben laufen lassen und nicht wußten, daß eine Hündin auch läufig werden kann... Ansonsten wurde zwar von den Hündinnenbesitzer ein jahrelanger Krieg gegen den Einfallsreichtum der Rüden geführt (die Terriere, vor allem Jagdterrier, waren die eifallsreichsten, die Spitze eher ein bisserl deppert), aber jahrzehntelang keine Hündin ungewollt belegt. Ich habe auch andere Erfahrungen gemacht, daß das die vielen Tierheiminsassen alles "Kinder der Liebe" wären; ich kenne viele Leute, die ihre Mix- oder Rassehündin "mal decken lassen, um einen Nachkommen von ihr zu haben", egal, ob die Hündin völlig wesensschwach ist, HD hat oder sonst was; die Geschwister des einen Welpen, den man behalten will, werden dann für 50 DM über die örtliche Tageszeitung "reinrassig ohne Papiere" in "liebevolle Hände" abgegeben (daß die mama bereits an der Hüfte operiert worden ist sagt man denen natürlich nicht) und viele von denen landen ein paar Monate später im Tierheim. Hinzu kommt, daß auch von vielen organisierten Züchtern viel Shcrott gezüchtet wird und so manches "Kind der Liebe" gesundheitlich und wesensmäßig durchaus bessere Veranlagungen hat als manche Welpen hochdekorierter Zuchttiere. Hinzu kommen noch die unzähligen Tierheiminsassen, die aus dem Ausland geholt werden, ich glaube, so richtige einheimische "Kinder der Liebe" sind schon eher in der Minderzahl in unseren Tierheimen...


: nun ja, dass heute "unverhältnismässig" auf hunde reagiert wird -
: leider z.T. übertrieben positiv und noch viel schlimmer übertrieben
: negativ - brauchen wir wahrscheinlich nicht zu diskutieren.

Nein, bestimmt nicht, nicht nur das Verhalten zu unseren Haustieren ist inzwischen ganz schön pervertiert.

Viele Grüße

Antje

04. April 2001 14:18

Hallo Simone!

Lies doch mal diese Seiten.
Gruss, Ralf und July

[sol.virologie.med.uni-giessen.de]