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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
In Straßennähe an die Leine?
29. Mai 1998 11:51

Hallo Heike, Du schreibst ...

:Natürlich macht, denke ich, bei soetwas die Größe des Hundes aus. Bei größeren Hunden würde ich solche Aktionen auch nicht starten, weil da die Angstschwelle von Nichthundlern sicher größer ist als bei so einem Zwerg.

Klar, denke ich auch, daß die meisten Menschen vor großen Hunde mehr Angst haben als vor kleinen. Trotzdem gibt es doch auch Menschen (bei mir hier im Büro gibt es allein 5 davon, deshalb spreche ich hier aus Erfahrung) die generell für Hunden, egal welcher Rasse bzw. Größe, Angst haben. Ich hatte meinen ersten kleinen Mischlingshund (Russelgröße) anfänglich auch mit ins Büro genommen, wenn er nicht mit meinem Mann auf den Hof konnte. Viele Kollegen fanden ihn einfach niedlich, während die besagten 5 Kollegen der Schweiss ausbrach, als ich ihnen den Hund zeigte.

:Vielleicht bin ich ein wenig blauäugig, aber ich denke, wenn die Leute den Hund freilaufen lassen, wissen sie ihn einzuschätzen.

Klar, Du als Hundehalter denkst doch ganz anders. Ich habe ja auch keine Angst vor Pferden. Vor Ratten übrigend auch nicht.

:Ich bemühe mich aber, hundeängstlichen Menschen zu zeigen, daß nicht jeder Hund an ihr Leben will.

Dazu kann ich meinen Hund doch an der Leine lassen. Wenn wir so unser Gegenüber gelassen passieren, merkt der doch auch, daß mein Hund ihm nicht ans Leben will.


Wenn ich kleine Kinder sehe, die von ängstlichen Eltern auf den Arm genommen werden, weil ein Cocker seines Weges schlürt, bin ich nicht bereit, den Hund an die Leine zu nehmen, sondern eher hinzugehen und mit den Leuten zu sprechen.

Ich nehme meinen Hund (Janosch) im Wald, Feld oder Wiese bei solchen Situationen immer an die Leine, und spreche dann mit den Leuten, und probiere so Ängste abzubauen.

:Gut, Du hast das Problem mit dem Jagen bei Laika, daß ist etwas anderes, das Problem haben wir (noch) nicht.

Liebe Heike, ich hab ja nicht nur Laika und appelliere auch nicht aus Neidgründen, weil eure Hunde ohne Leine laufen können.
Mein Zweithund "Janosch" braucht (ausser bei der Begegnung mit fremden Rüden) auch keine Leine und würde ebenfalls vorm Geschäft warten, bis ich rauskäme. Das ist nicht der Kern der Diskussion.

:Wann brauchst Du sonst eine Leine ?

Als Hundebesitzer brauche ich die Leine bei Janosch um ihn davon abzuhalten, fremde Rüden anzugehen. Bei Laika brauche ich sie, weil sie ohne Leine zu weit aus meinem Einwirkungsbereich rausläuft.
Als Mitmensch brauche ich die Leine, damit die "anderen" merken, daß ich auf sie Rücksicht nehme. Vielleicht noch ein krasses Beispiel. Ich könnte mit meinem Pferd auch durch die Innenstadt reiten und ihn an Bierstand anbinden. Ich weis ja, daß er nix macht und die Menschen würden endlich ihre Vorurteile ablegen, daß Pferde bissig sind und treten. Aber so geht´s doch nicht. Ich kann doch mein Denken nicht in andere reinprojezieren.

:Es ist doch ein Unterschied, ob der Hund einem fast ins Gesicht gucken kann oder immer noch unterhalb der Kniekehlen läuft, gerade bei hundeängstlichen Menschen.

Alle Hunde haben Zähne...., kennst Du meine Geschichte von der Frau meines Bekannten, dessen Dackel sie krankenhausreif gebissen hat ? Ach ja, er sagte beim Kauf des Hundes damals, so ein kleiner Hund ist ja immer brav...

liebe grüße mecki

P.S. Übrigens finden die meisten Menschen Janosch und Laika wegen ihrer blauen Augen einfach süß und eh ich´s mich versehe, werden die Hunde gestreichelt und geknuddelt, wenn ich mit ihnen durch´s Wohngebiet laufe. Trotzdem bleibt Janosch bis zum Waldrand an der Leine.

29. Mai 1998 12:01

Hallo mecki,
doch ich sehe das genau wie Du. mein Hund ist mein HOBBY, damit habe ich niemanden zu belästigen. Ob mein Hund etwas "macht" oder nicht ist egal, es kommt daruf an, dass jeder der uns begegnet ein recht darauf hat, vor unserem Hund keine Angst haben zu müssen. deshalb erscheint man manchen anderen Hundebesitzern vielleicht nicht so hundfreundlich oder sogar streng, aber ich möchte auch nicht durch das Hobby anderer "belästigt " werden. man muss sich immer in Erinnerung rufen, dass andere eben nicht immer Hundfreunde sind - deshalb sind sie aber keine schlechteren Menschen

Gruss Juliane

29. Mai 1998 13:27

Hallo an Alle,

ich finde es wirklich bemerkenswert wie rücksichtsvoll Ihr alle seid. Aber auf die Gefahr hin, daß Ihr mich "in Stücke zerreißen" werdet, ich verstehe nicht so ganz die Notwendigkeit ständiger Rücksichtnahme auf jeden. Solange meine Hunde niemanden belästigen (und dafür trage ich Sorge) sollte sich auch keiner beschweren. Und auf die eventuellen Ängste anderer Leute ständig Rücksicht zu nehmen geht mir ein bischen zu weit.

Wer nimmt Rücksicht darauf, das ich Nichtraucher bin? Was wenn ich eine Katzenphobie hätte, könnte ich dann erwarten, daß Leute ihre Katzen im Haus halten? Müssen Pferde in der Koppel bleiben, weil sich ein Spaziergänger vor ihnen fürchten könnte? Bin ich als ängstlicher Mensch nicht selbst gefordert an meinen Ängsten zu arbeiten, damit ich meiner Umwelt nicht lästig bin? Viele Leute haben Angst vor irgendetwas und müssen doch damit leben. Übersteigerte, unbegründete Ängstlichkeit ist eine Krankheit (meine Kollegin z.B. hat eine absolute Hundephobie - unbegründet, d.h. sie ist noch nie attackiert oder gebissen worden) und kann behandelt werden.

Statt ständig mit dem Bewußtsein herumzulaufen, mein Hund ist anderen lästig oder eine Bedrohung, versuche ich lieber mit den Leuten zu reden, so daß sie keine Ängste mehr vor meinen Hunden haben. Und bisher muß ich sagen, klappt das hervorragend. Im Ortskern nehme übrigens auch ich Rücksicht, allein schon weil sich unsere Hunde im Beinegetümmel wohler fühlen, wenn sie durch Leine mit uns verbunden sind und somit nicht verloren gehen können.

Versteht mich nicht falsch, mir tut es leid, wenn Leute Angst vor meinen oder anderen Hunden haben, aber ist es nicht effektiver mit diesen Leuten ins Gespräch zu kommen, damit sie vielleicht hinterher nicht mehr mit dieser Angst leben müssen (und wir haben durch unsere gutmütigen Hunde glücklicherweie schon einige von ihren Vorurteilen abbringen können). Ich bin einfach der Meinung, das die Rücksichtnahme auf andere Leute nicht zu Lasten der artgerechten Haltung meiner Hunde gehen sollte und die bedeutet für mich nun einmal, daß sie auch mal ohne Leine gehen können.

Denn wenn ich schon Rücksicht nehmen würde, müßte ich das nicht in Wald und Feld auch tun? Hat der Spaziergänger oder Jogger in der freien Natur weniger Anspruch auf Rücksichtnahme als der Fußgänger in der Innenstadt?

Entschuldigt meine vermutlich etwas krasse Meinung aber ich sehe nicht ein, warum ich als Hundehalter ständig auf jeden Rücksicht nehmen muß, als wäre mein Hund etwas schlechtes wofür ich mich schämen müßte. Ich liebe meine Hunde was ich von anderen Leuten selbstverständlich nicht erwarte. Was ich aber erwarte ist, daß ich solange ungestört und unbeschimpft meinem Hobby nachgehen kann wie mein Hobby niemanden "belästigt". Ich gesteht das gleiche schließlich auch meinen Mitmenschen zu.

Viele Grüße
Anja

29. Mai 1998 16:27

Liebe Anja,
obwohl Deine und Sonjas Meldung der Aufhänger für meine Meldung war, muß ich mich nun auf Deine Seite schlagen - ist j a kein Widerspruch, denn erstens wollte ich Euch mit meiner Meldung nicht kritisieren, sondern lediglich auf ein generelles Problem ansprechen und zweitens hat sich die Diskussion ja ein bißchen von "Gefahr für Tier und Mensch" zu "Belästigung der Mitmenschen durch unangeleinten Hund" verlagert - AB und Herr Gautschi mögen es uns noch einmal verzeihen ;-).
Wie gesagt, ich schließe mich Deiner Meinung an und habe dem auch nichts hinzuzufügen.
Viele liebe Grüße von
Susan und Maxi (die sauer auf Mecki ist, weil sie Rudi, Mini und Cremo, unsere drei rattigen Mitbewohner als Negativbeispiel für Belästigung von Mitmenschen heranzieht;-)))!)


01. Juni 1998 12:26

Hallo Anja,

gut, daß Du das geschrieben hast. Spart mir Zeit. Unterschreibe es so, wie es da steht.

tschüß Martin & Mirko (Bürgerschreck)

03. Juni 1998 08:21

Guten Morgen Anja, Du schreibst u.a...

:Wer nimmt Rücksicht darauf, das ich Nichtraucher bin?

Es wurden doch schon Nichtraucherzonen eingeführt und momentan ist doch ein gesetzlicher Nichtraucherschutz im Gespräch. Also wird doch darauf Rücksicht genommen.


:Müssen Pferde in der Koppel bleiben, weil sich ein Spaziergänger vor ihnen fürchten könnte?

Nein, aber z.B. sollte man als Reiter nie an einem Spaziergänger vorbeitraben bzw. -galoppieren. Aber da gibt´s auch einige rücksichtslose Reiter.


:Bin ich als ängstlicher Mensch nicht selbst gefordert an meinen Ängsten zu arbeiten, damit ich meiner Umwelt nicht lästig bin?

Vielleicht arbeitet der ängstliche Mensch ja schon daran, indem er nicht die Straßenseite wechselt, wenn Du Deinen Hund an die Leine nimmst.


:Versteht mich nicht falsch, mir tut es leid, wenn Leute Angst vor meinen oder anderen Hunden haben, aber ist es nicht effektiver mit diesen Leuten ins Gespräch zu kommen, damit sie vielleicht hinterher nicht mehr mit dieser Angst leben müssen.

Gespräche mit solchen Menschen ist ja auch meine Art, aber wenn ich dabei meine Hunde an die Leine mache, fühlen sich diese Menschen sicherer und ein Gespräch kommt wesentlich schneller zu stande.


:Ich bin einfach der Meinung, das die Rücksichtnahme auf andere Leute nicht zu Lasten der artgerechten Haltung meiner Hunde gehen sollte und die bedeutet für mich nun einmal, daß sie auch mal ohne Leine gehen können.

Also von "artgerecht" sind unsere Hunde wohl so weit entfernt, daß man dieses Wort überhaupt nicht mehr in den Mund nehmen sollte. Man sollte vielmehr sagen: artgerecht; es war einmal....
Kein Tier lebt bei uns Menschen mehr artgerecht.


grinning smileyenn wenn ich schon Rücksicht nehmen würde, müßte ich das nicht in Wald und Feld auch tun? Hat der Spaziergänger oder Jogger in der freien Natur weniger Anspruch auf Rücksichtnahme als der Fußgänger in der Innenstadt?

Wie ich schon schrieb, rechnet der Waldspaziergänger wohl eher mit Hunden ohne Leine und als Naturfreund stetzt er sich wohl eher mit Hund bzw. Pferd auseinander, als Stadtmenschen bzw. Menschen, die mit der Natur nix am Hut haben.


:Entschuldigt meine vermutlich etwas krasse Meinung aber ich sehe nicht ein, warum ich als Hundehalter ständig auf jeden Rücksicht nehmen muß

Weil wir Hundehalter immer noch in der Minderheit sind und wie man ja wohl merkt, die Medien derzeit versuchen, uns ins schlechte Bild zu rücken. Also ist vermehrte Rücksicht angesagt, bevor wir uns vor Verboten nicht mehr retten können.


Wenn der Hund ohnehin bei Fuß laufen muss, wird ihm wohl egal sein ob mit oder ohne Leine...

gruß mecki