Hallo Anja,

puh, nach vier Wochen Urlaub und somit "PC-losem" Leben hat man hier ja sooo viel zu lesen.

Die Diskussion ist zwar schon ein paar Tage her, aber mir war es trotzdem ein Bedürfnis, Dir noch kurz zuzustimmen. Irgendwo hat Rücksichtnahme seine Grenzen. Ich bin froh, daß andere das auch so sehen.

Viele Grüße auch von Anja

:
solange meine Hunde niemanden belästigen

Liebe Anja,
ich kann dir nicht ganz zustimmen. Wenn du deine Meinung auf Erwachsene beziehst, ok. Es gibt aber eine Menge Kinder und es ist oberste Menschenpflicht, auf andere Menschen und deren Gefühle und Ängste Rücksicht zu nehmen, Hunde kommen erst danach. Wir sind erst kurze Zeit Hundebesitzer, und meine Einstellung Hunden gegenüber (auch fremden) hat sich grundlegend gegenüber früher verändert. Aber ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als meine Kinder 1-2 Jahre alt waren und ihre ersten Laufversuche ohne Kinderwagen machten und zB auf Strandpromenaden, auf denen unangeleinte Hunde verboten sind, von riesigen Hunden im Gesicht abgeschleckt wurden. Die Hundebesitzer fanden das nicht weiter schlimm, daß das Kind schrie wie am Spieß "der tut ja nichts". Wer garantiert mir das? Ich merke bei unserem Hund (14 Wochen), daß er sehr wohl Unterschiede zwischen Erwachsenen und kleinen Kindern macht. Unser Nachbarjunge hat zB panische Angst vor Hunden. Ich glaube nicht, daß ich ihm einen Gefallen tue, wenn ich den Hund unangeleint auf ihn zustürmen lasse. Es ist doch besser, ängstliche Kinder langsam an den Hund an der Leine zu gewöhnen und wenn sie keine Angst mehr haben, das Spiel zu erweitern ohne Leine. Und wenn man seinen Hund noch so liebt, muß man auch an andere denken, die das anders sehen. Ich hasse zB auch Hundehaufen in meinem Vorgarten. Muß ich das auch akzeptieren? Ein Hund macht nunmal Haufen, aber warum in meinem Vorgarten? Soll der Hundehalter den Hund doch in seinen Garten machen lassen. Aber Rücksichtnahme ist leider für viele Hundehalter ein Fremdwort. Aber wehe, wenn meine Kinder denen ans Auto pinkeln würden. Liebe Anja, du siehst, jeder hat seine Vorstellung von Belästigen, die eigene muß aber nicht immer die richtige sein.
Viele Grüße aus dem Norden.
Helen

Liebe Helen,

eigentlich gehen unsere Meinungen doch gar nicht so weit auseinander. Nur weil unsere Hunde ohne Leine gehen, heißt das nicht das sie einfach auf Leute zurennen.

:Aber ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als meine Kinder 1-2 Jahre alt waren und ihre ersten Laufversuche ohne Kinderwagen machten und zB auf Strandpromenaden, auf denen unangeleinte Hunde verboten sind, von riesigen Hunden im Gesicht abgeschleckt wurden. Die Hundebesitzer fanden das nicht weiter schlimm, daß das Kind schrie wie am Spieß "der tut ja nichts".

Eben das z.B. würde ich meinen Hunden nie erlauben und das tun sie auch nicht. Eigentlich sieht das Szenario eher genau andersrum aus: sämtliche Kinder der Nachbarschaft stürzen auf unsere Hunde zu um sie zu streicheln wo immer sie uns erblicken und wir müssen unsererseits die Kinder ein wenig "bremsen" damit unsere Hunde nicht doch irgendwann mal von den vielen Kindern genervt sind. Wir achten sehr darauf, daß die Begegnung zwischen den Kindern und unseren Hunden für beide Seiten gut abläuft und unsere Hunde bleiben ruhig stehen und lassen sich streicheln ohne auf jemanden zuzurennen, ihn abzuschlecken u.ä. Mittlerweile sind auch fast alle Eltern unseren Hunden gegenüber aufgeschlossen und kommen oft sogar mit den kleinsten Kindern auf uns zu.

:Wer garantiert mir das? Ich merke bei unserem Hund (14 Wochen), daß er sehr wohl Unterschiede zwischen Erwachsenen und kleinen Kindern macht. Unser Nachbarjunge hat zB panische Angst vor Hunden. Ich glaube nicht, daß ich ihm einen Gefallen tue, wenn ich den Hund unangeleint auf ihn zustürmen lasse.

Ein Hund sollte in Wohngebieten natürlich erst dann von der Leine, wenn er einigermaßen zuverlässig hört und eben nicht mehr einfach losstürmt.

:Aber Rücksichtnahme ist leider für viele Hundehalter ein Fremdwort. Aber wehe, wenn meine Kinder denen ans Auto pinkeln würden.

Auch hier stimme ich Dir zu. Rücksichtnahme ist enorm wichtig, aber sie kann auf unterschiedliche Art erfolgen - eben auch besonders dadurch das man seinen Hund gut erzieht. Dann ist auch eine Leine nicht notwendig. Was nützt eine Leine, wenn der Hund sein Herrchen hinter sich her zieht und doch das macht was er will. Unter Belästigen verstehe ich u.U. bereits, daß unsere Hunde auf jemanden zugehen (der das vielleicht nicht möchte oder Angst hat), deshalb dürfen unsere Hunde nur zu jemanden laufen, der sie ruft. Ansonsten müssen sie bei uns bleiben bis jemand auf sie zukommt.

Wie du siehst halte ich auch nichts von Hunden, die einfach losrennen, Kinder umrennen, abschlecken und Ähnliches. Wenn Sheiba und Donar nicht so gut hören würden (weil sie vielleicht einen Jagdinstinkt hätten o.Ä.), dann würden auch wir eine Leine benutzen. Aber unsere Hunde sind beide enorm ruhig und anderen Menschen und Hunden gegenüber sehr gelassen. Deshalb ist eine Leine meistens nicht notwendig.

Viele Grüße aus dem Süden
Anja

Liebe Anja,
Dein letzter Beitrag hat mich überzeugt, der erste hörte sich etwas "radikal" an.
Sorry
Helen