Hallo Katja,
kann die schon beschriebenen Erfahrungen nur bestätigen. Wobei ich zwei Fälle kenne bzw. kannte wo eindeutig ein Rüde der Chef war. In einem Fall lag es wohl dran, daß er der älteste war und die anderen beiden (Rüde und Hündin)als Welpen dazukamen, als er schon ca. 2,5 Jahre alt war.
Hier handelte es sich um Gruppe, die oft, teilweise täglich zusammen war, aber nicht in einem Haus lebte. Später sahen die Hunde sich selten, aber der Respekt der anderen beiden vor dem Rüden blieb. Was umso erstaunlicher war, weil die Hündin ansonsten überall den Ton angab. Für ihn war dies ganz eindeutig selbstverständlich. Wobei er auch nie agressiv o. ä. wurde, es war eine klare Rangordnung.
Etwas anders lag es bei einem Rudel, das wirklich fest zusammenlebte. Allerdings war dies auch nicht so ganz einfach. Es gab zum einen ein Geschwisterpaar, das schon im Welpenalter zu der Besitzerin gekommen war und ihr Zuhause dann immer wieder mit Welpen und älteren Hunden (die dann teilweise ganz blieben) teilen mußten. Das es da manchmal knallte kannst Du Dir denken. Aber es war auch hier ganz eindeutig, daß der Rüde der Boss war, es aber z. B. keine Streitigkeiten um normales Hundefutter gab, weil er das nicht sonderlich mochte.
Ach ja und wenn er irgendwo auf dem Sofa lag, durfte auch keiner zu nahe kommen. Aus diesem Grund hatten die Hunde auch keine Körbe, obwohl sie sie sehr mochten. Bei Versuchen gab es immer Zoff.
Auch durften z. B. die Welpen nicht allzuwild neben ihm spielen, dann schoß er schon mal dazwischen. Und wenn die anderen sich irgendwie in die Wolle kriegten, dann flippte er auch aus und hätte ernstlich gebissen.
Seine Schwester erkannte ihn klar als Boss an, da gab es nie "Diskussionen". Die alten Hunde, die blieben, fügten sich mehr oder weniger drein.
Ich denke es wäre auch viel zuviel Stress und Energieaufwand, wenn ein Hund ständig gucken würde, was die anderen Rudelmitglieder so treiben. Das ist letzlich wie bei einer guten Mensch-Hundbeziehung. Ab und zu muß man es vielleicht klarstellen, aber ansonsten reicht ein Blick oder eine Geste.
Witzig finde ich übrigens auch das Kleinrudel, mein Arno und Marlon, der meiner Freundin gehört. Da gab es keine erkennbaren Konflikte, das Verhältnis war irgendwie sofort klar. Marlon (2 Jahre) betet Arno (6) geradezu an, darf sich dafür auch fast alles bei ihm erlauben. Nur aufreiten, das darf nur Arno bei Marlon und nicht umgekehrt. Irgendwo muß hund ja seine Grenzen setzen *g*. Dafür ist Marlon der einzige Hund, mit dem Arno wirklich spielt. Zum Teil recht grob aber Marlon liebt es trotzdem.
Uff, ist etwas ausgeartet
Viele Grüße
Wilma u. Arno (Chef im Kleinrudel *g*)