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Zerstörungswut

geschrieben von Elisabeth(YCH) 
Zerstörungswut
07. April 2001 17:39


Was meinem Hund vor die Schnauze kommt, wird zerkaut, zerbissen, zerfetzt, aufgegraben, gefressen,.... Bisher hielt sich der Schaden in einem " erträglich " Rahmen, hat aber bereits einigen Unmut hervorgerufen ( es schaltet sich lustig ohne Ganghebel z.B ). Letzten Donnerstag kam dann der Höhepunkt: zerlegte Ledergarnitur, zerfetzte Zeitschriften, zerlegte CD`s u.a und leider der Stoffteddy meines Bruders, der ein Erinnerungsstück an seine Mutter war. Und dann soll man sich auch noch beherrschen weil man den Hund nicht unmittelbar bei der Tat ertappt hat. Sehr schwierig! Noch dazu waren alle Türen geschlossen, grad eine war angelehnt. Und die war im letzten Stock im hintersten Winkel. Sie ist also richtig suchen gegangen!
Ich hatte vor meinem Hund bereits 2 andere, aber keiner war so ein Vandale wie sie. Alle kleinen Unarten legten sich mit der Zeit, doch sie ist bereits 13 Monate und es wird immer ärger. Unter Tags ist sie maximal 4 Stunden alleine, wenn ich nach Hause komme die ganze Zeit bei mir. Bewegungsmangel hat sie auch keinen.
Nach dem Vorfall vom Donnerstag ging ich sehr erregt zu meinem TA und schilderte ihm mein Problem. Jetzt habe ich am Dienstag einen Termin zu einem Therapiegespräch über Verhaltensprobleme. Für mich nicht sehr lustig, eher sehr demütigend, da mein Hund seinen Knall ja nicht von selber bekommen hat sondern auf seine Umwelt reagiert. Komme mir ziemlich als Versager vor. Das Therapiegespräch ( -verhör ) soll eine Stunde dauern. Was macht der TA eine Stunde mit mir und dem Hund? Und was soll es bringen?

Elisabeth

07. April 2001 17:54

Hallo Elisabeth,

also erstmal kann ich gut verstehen, daß Du fast vor Wut platzt wenn Dein Hund derartig randaliert. Wichtig ist nur, daß Du diese Wut nicht in irgendeiner Form an ihm ausläßt.
Ich denke viele oder die meisten von uns kennen solche Momente. Ich hab selber einen Hund, bei dem alle Lebensmittel bzw. Verpackungen sehr sorgfältig weggeräumt werden müssen, wenn er allein ist. Und Türen öffnen kann er leider auch.
Ich glaube nicht, daß Du ein Versager bist, weil Du einen Therapietermin hast. Im Gegenteil, es ist doch sehr gut, daß Du Dir Gedanken machst warum und wieso und nicht einfach sagst: Der Hund ist bescheuert und ihn strafst.
Ich glaube, daß Dir bei einem guten Therapeuten, der sich also nicht nur mit Dir unterhält sondern vor allem auch Deinen Hund gründlich beobachtet, mit Sicherheit geholfen wird. Insofern denke ich, daß er vielleicht auch mit Euch zusammen spazieren gehen wird um zu sehen wie Eure Bindung ist. Aber da gibt es wohl sehr viele verschiedene Ansätze. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß Du mit einer "Sitzung" fertig bist. Schließlich haben Hunde (leider?) keinen Schalter, mit dem man "Unarten" einfach ausschalten kann.
Die Frage ist meiner Meinung nach, was fehlt Deinem Hund. Du schreibst, er bekommt genug Bewegung. Heißt das Du läufst viel mit ihm, vielleicht auch am Rad und läßt ihn ausgiebig spielen ?
Machst Du darüber hinaus noch etwas mit ihm, d.h. förderst Du ihn geistig ?
Und wenn ich das richtig verstehe macht Dein Hund all das wenn Du ihn in der Wohnung oder im Auto alleinläßt? Das könnte auf eine extreme Verlassensangst hinweisen.
Ich denke dieses und ähnliches wird Dich auch der Therapeut fragen. Und ich glaube ganz sicher, daß ihr einen Weg findet. Schließlich ist Dein Hund ja noch sehr jung und wenn ich das richtig verstande habe, hast Du ihn von Anfang an ? Somit kann man ja auch nachvollziehen in intensiven Gesprächen wo der Haken sitzt.
Vielleicht helfen auch Bachblüten oder schlimmstenfalls eine Zeitlang eine Box. Aber ich denke, solche Dinge kann man wirklich direkt klären wenn man den Hund und den Besitzer erlebt.
Also keine Angst, es ist doch gut, daß ihr beide Hilfe bekommt. Und oft braucht man einen Anstoß von außen um zu sehen was man selber falsch macht. Nicht bewußt, vielleicht einfach auch, weil man eben schon mehrere Hunde hatte und meint, es muß mit diesem genauso laufen wie mit dem Vorgänger.
Viele Durchhaltegrüße
Wilma u. Arno (der einen manchmal auch zur Verzweiflung treiben kann)


18. April 2001 20:52

: Hallo Wilma,
:
: also erstmal kann ich gut verstehen, daß Du fast vor Wut platzt wenn Dein Hund derartig randaliert. Wichtig ist nur, daß Du diese Wut nicht in irgendeiner Form an ihm ausläßt.


Du schreibst...nicht die Wut an ihm auslässt....

Mein Hund hat heute das dritte Sofa zerfetzt...meine Matratze vom Bett hat er auch schon mit einem riesigen Loch versehen. Er bzw. beide Hunde waren von 19.30 Uhr bis 20.15 Uhr alleine, vorher joggen und mit anderen Hunden spielen.
Er zerfetzt immer nur das Sofa auf dem er und ich liegen. Das von meiner Freundin is noch fit......
Wenn er alleine ist, dann passiert nix, nur wenn er mit unserem anderen Hund zusammen ist dann passiert es, aber auch nicht immer. Wenn wir abends weg gehen is immer alles ok. Nur solange es hell ist dürfen wir nicht weg. Tagsüber ist er die ganze Zeit mit in der Schreinerei.
Habe gehört dieses Verhaltern wäre ne Strafaktion von ihm???
Was kann man da machen??
Am Boden Festtackern?? Fesseln und knebeln??
Für heute darf er jedenfalls nicht mehr aus Sofa
Toster & Stan ( der bald in die Wurst kommt)

18. April 2001 21:48

Hallo,

oops das klingt wirklich nach einem Hund, der meint alles muß sich um ihn drehen.
Gibt es keine Möglichkeit ihn so wegzusperren, daß er nix wertvolles zerfetzen kann ? Sollte man ja normal nicht, aber wenn er es nur in solchen Fällen macht, wo er kurz allein ist. Ist ja doch ein bißchen sehr heftig drei Sofas.
Ansonsten Abhilfe, hm, Methoden gibt es sicher einige zur Verhinderung, aber was sie beim Hund bewirken, kommt wohl auf den Typ an. Mir selber würde da spontan wenn wegsperren nicht geht ne Box oder Maulkorb einfallen. Beides nicht grade sanft aber wenn der Herr so unvernünftig ist.
Macht er das denn schon immer oder erst seit der "Neue" da ist ?? Ach ja und woher weißt Du eigentlich, daß er es war und nicht der andere bzw. beide ?
Viele Grüße
Wilma u. Arno


19. April 2001 05:58

: oops das klingt wirklich nach einem Hund, der meint alles muß sich um ihn drehen.
Hallo,
danke für deine Antwort.
Jo wir hatten bis Januar eine Hündin. Da war es auch so. Aber wie gesagt nur wenn er mit einem anderen alleine ist, dann mutiert er. Ne Hundebox is dann doch zu groß, Stan ist ein Doggen-Dobermann-(Krokodil)Mix. Wenn wir die beiden in den Flur sperren (Ca. 4 bis 5 Meter auf 2,5 Meter), dann passiert nix. Dann sitzen sie halt im Dunkeln.

Viell. mach ich auch zuwenig mit ihm. Pro Woche einmal HS, dann nach der Arbeit 1,5- 2 Std. raufen, zerren und spazieren gehen am Wald in einem alten Milit. Übungsgelände, wo wir täglich 3-8 Hunde mit Frauchen/Herrchen teffen. Dann wird gespielt. Das alles ohne Leine. Morgerns und abends laufen wir ca 15 min quer durchs Feld. Abends spielt er dann mit Tarzan unserem anderen Stinker.
Seit ein paar Tagen joggen wir täglich noch ne halbe Stunde. Dazwischen Übungen Sitz, Platz, Fuß, etc
Is das zuwenig Zuspruch???
Gruß Toster&Stan