Hallo Andrea,
Eineinhalb Monate sind tatsächlich nicht lange - bei mir und Dschampa hat es erst nach über einem halben Jahr (habe sie auch fast siebenjährig aus dem Tierheim geholt)sowas wie einen Durchbruch gegeben. (Und ich habe SEHR oft indieser Zeit gezweifelt, ob es je eine Besserung geben wird: Dschampa wollte auf jeden anderen Hund los, schnappte nach Fremden und meinem Mitbewohner ...)Professionelle Hilfe finde ich - auch aus eigener Erfahrung - sinnvoll, allein schon um ein bisschen Zuversicht zu bekommen und das Problem realistischer einschätzen zu können. Hundeschule hat uns nicht viel weiter gebracht, die Einzelstunden bei einer guten Therapeutin waren viel effektiver.
Ich würde mir Bennys Fressgier zunutze machen: Also nie aus dem Haus ohne die Taschen voll Leckerlis. Wenn Benny an deiner Tasche klebt statt mit der Nase auf dem Boden, ist das doch ein erster Schritt! Wenn er was entdeckt, einfach weiterlaufen und den Hund notfalls hinterherzerren. Wenn seine Konzentration wieder auf dich gerichtet ist, loben und Leckerchen.
Du kannst auch "Guck mal" mit ihm üben: Leckerchen in Richtung deiner Nase führen, wenn Benny dich ein, zwei Sekunden anschaut, loben und Leckerchen fallen lassen. Wenn er das verknüpft hat, reicht vielleicht das "Guck-mal", um seine Aufmerksamkeit auf dich zu lenken.
Außerdem würde ich "Nein" trainieren, am besten mit Helfer und langer Leine: Leckerchen auf Boden, will er drauf zustürzen, wird er von der Leine zurückgehalten. "Nein!". Erst wenn du "Hol's" oder "Nimm" oder was auch immer sagst, wird die Leine losgelassen.
"Wenn er etwas gefunden hat, hört er jedenfalls überhaupt nicht auf "Pfui", "aus" oder so...was er hat, daß hat er."
Hast du es schon mit Tauschgeschäften probiert? Vielleicht lässt er "was er hat" gegen ein Stückchen Wienerle fallen? Kann man auch daheim gezielt üben, erstmal mit Sachen, die ihm nicht so wahnsinnig wichtig sind.
Und halt auch alle anderen Befehle üben, üben, üben...
Die Autorinnen von dem Buch, das Wilma empfohlen hat, schreiben übrigens, dass sie sich über jeden verfressenen Hund freuen, weil dieser leichter zu erziehen sei...
In diesem Sinne Kopf hoch, das wird schon,
Nicole + Dschampa