Master Plus
von Marion u. Janusch(YCH) am 21. April 2001 15:46
: Hallo Marion,
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: : Da der Hund beim Schäfer ja auch nicht überall und jedes Schaf hüten darf,
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: DASS muß er abeer auch erst lernen.
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: : habe ich mir überlegt, daß nun nur noch bestimmte Tiere (Gänse, ländlicher Wohnraum) und nur dann und nur dort wo ich es festlege gehütet werden darf. Nun hüten wir also gemeinsam, d.h. mein Hund treibt auf mein Kommando (und nur dann).
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: Aber wie hast Du das eingearbeitet. Der Hund hat ja nicht von Gestern auf Heute einen Sinneswandel.
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: : Ich habe herausgefunden, das es ihm tatsächlich nur ums treiben bzw. umkreisen der Tiere geht.
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: Und wissen das die gejagten Tiere auch??
: Alles was Du hier schreibst, sind Ergebnisse - aber leider keine Methode dahinzukommen. Und die würde mich interessieren. Hütetrieb ist ja schön und gut - aber wie hast Du diese zu Deinen Nutzen "umgeformt"?
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: : Ich weiß nun leider nicht, ob ich die weiterhelfen konnte, da deine Akitos soweit ich weiß ja Jagdhunde sind.
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: Ja, Akita waren ursprünglich Jagdhunde. Allerdings wurden sie nur zum Stellen und Bannen gezüchtet.
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: : Ich denke das wichtigste ist die leidig Konsequenz und für jeden Hund seine individuelle Kopfbeschäftigung.
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: immer noch neugierige Grüße
: Kathi
: Hallo Kathi,
also ersteinmal stand die Theorie (wie immer) am Anfang. Habe mich so ziemlich durch alle Hütehundausbildungsbücher geackert. Dann habe ich die hier ansässigen Schäfer beobachtet und befragt (dies allerdings mehr oder eher weniger erfolgreich, da meist sehr wortkarger, einsiedlermäßiger Menschenschlag - soll keine negative Wertung sein - nur meine Feststellung). Es gibt auch Ausbildungsvideos von altdeutschen Hütehunden. Naja soweit zum theorethischen Teil. Natürlich, lasse ich meinen Hund nicht so ohne weiteres auf die Tiere los, sind ja schließlich auch Lebewesen. Aber Vögel ist er von klein auf gewöhnt, da wir noch jede Menge Federvieh haben. Ich habe also erst einmal so zu sagen auf dem trockenen z. T. mittels Clicker verschiedene Kommandos eingeübt, wie z. B. linksherum, rechtsherum (mit Sichtzeichen, in einem bestimmten Abstand um einen Gegenstand herum),
steh (dies macht er wie gesagt nun bereits auch bei Sichtung von Wild auf größere Entfernung). Dies ist übrigens in einer der letzten Ausgaben von das deutsche Hundemagazin recht gut beschrieben, so das es hier zu weit führen würde (und zu lange dauern)alles im Detail zu beschreiben. Also erst nach ausgiebigen Trockenübungen sollte man mit Übungen am lebenden Tier beginnen und solche Tiere auswählen, die robust und wenig ängstlich sind und Hunde bereits kennen. Natürlich kann man die auch nicht stundenlang in der Gegend herumscheuchen um den Hund auszulasten, aber auf dem Lande finden sich manchmal auch Landwirte, oder Hobbykleintierhalter, die sich freuen, wenn man ihnen beim abendlichen Viehheimtreiben behilflich ist. Was ich auch noch vorhin vergessen habe, um Janusch körperlich auszulasten (sprich lauffreudigkeit) fahre ich fast täglich (außer es ist sehr heiß, oder es hat Glatteis) Fahrrad.
Zum Teil läuft der Hund am Springer (Straße), zum Teil abgeleint (auf dem Damm). Dieses Laufprogramm hat denke ich auch einen Teil dazubeigetragen, das er nicht mehr alles und jedes hetzt. Aber wie ich ja schon schrieb, habe ich sein Jagdverhalten in Bezug auf Wild auch noch nicht unter völliger Kontrolle. Ich glaube mit zweien hast du es bestimmt noch viel schwerer, daher zögere ich auch immer wieder mir einen Zweithund anzuschaffen, solange ich mit Janusch so viel "zu tun" habe. Ich kann dir aber noch folgendes von meiner Freundin u. Hundetrainerin Christiane erzählen. Sie hat allerdings unendlich viel Ausdauer und Konsequenz. Mira eine Huskymischlingshündin, hatte auch jede Menge Jagdtrieb. Es wurden tägliche Waldübungsstunden (Schleppleine) anberaumt. Dabei wurde der Hund sehr genau beobachtet. Bereits beim kleinsten Anzeichen von Jagdverhalten (Orientierungsverhalten wie schnüffeln in der Luft ect.)ließ sie die Hündin konsequent Sitz machen (nAtürlich auch bei jeder Sichtung von Wild). Dies ging über Monate. Aber irgenwann war es dann soweit. Mira saß plötzlich und keiner wußte warum! Bei genauerem hinsehen entdeckte man dann das gut getarnte in einiger Entfernung verharrende Reh. Mit zunehmender Sicherheit wurde die Schleppleine dann verkürzt. Mira ist heute wirklich Wildsicher! Ach ja vergaß ich auch vorhin zu erwähnen:
seitdem ich die Fährtenarbeit mit Janusch mache (wobei er ebenfalls eifrig bei der Sache ist) lasse ich ihn über kleinere Strecken schon mal ohne Leine im Wald! suchen. Er ist mittlerweile so hoch konzentriert und motiviert bei der Sache, das er sich hier z.B. von Wildfährten nicht verleiten läßt! Toll was! Hat allerdings auch gedauert bis es so weit war. So jetzt habe ich dich genug "vollgeschwafelt", wenn du noch mehr wissen willst, mach doch mal Urlaub im Schwarzwald und besuch uns.
Viele Grüße Marion u. Janusch (der sein First Class Menue will)