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Und weg war sie !

geschrieben von Britta(YCH) 
Und weg war sie !
21. April 2001 16:32

Hallo,
ich muss mir was von der Seele schreiben.Eben war ich mit meiner Hündinn laufen.Wir wohnen in einem Vorort von Dortmund ,mit zum Glück viel Wald und Feld in der Nähe,so das sie auch immer genug Auslauf bekommt.Nur leider laufen natürlich hier und da auch einige Strassen her,und die wäre meiner Hündinn ( Golden Retriever,1 1/2 Jahre )vorhin beinahe zum Verhängnis geworden.
Wir gehen also heute mittag wieder einmal über ein Feld ,quer durch,spielen Stöckchen usw.Plötzlich springt ein Fasan auf,und diese Viecher sind ja nunmal sehr schwerfällig und fliegen knapp über dem Boden.Und unsere Debby spurtet los!!Immer hinter dem blöden Vogel her,und immer im Glauben diesmal krieg ich ihn,hört sie nicht mehr auf mein Rufen.Wir waren ca 500 m von der Nächsten Strasse entfernt,aber das scheint noch nicht weit genug weg gewesen zu sein.Der Vogel flog auf die Strasse zu,und Debby hinterher.Ich sah von weitem schon das Auto kommen.Zum Glück sah wohl der Fahrer sie auch rankommen und wurde langsamer,also kam sie unbeschadet über die Strasse.Aber in der anderen Richtung kamen auch einige rangeflitzt und alles schiesst dir in Sekundenbruchteilen durch den Kopf.Was wenn sie jetzt stehenbleibt,sich doch besinnt und zurück kommt?Erwischt das nächste Auto sie ?Ich kann euch sagen,ich habe noch nie in meinem Leben eine solche Strecke über matschiges Feld,in dermassen kurzer Zeit zurückgelegt.Ich bin nur noch gerannt.Endlich an der Strasse angekommen,war weit und breit nichts von meinem Hund zu sehen.Da es an der Strasse einen kleinen Hügel hoch geht,konnte ich auch nicht sehen in welche Richtung sie weiter gerannt ist.Also wieder die Fragen die einem durch den Kopf schiessen,ist sie links oder rechts in die Büsche gerannt?Wohin also, um sie möglichst abzufangen,das sie nicht wieder auf die Strasse rennt.
Um das ganze abzukürzen,sie ist genau auf ein Privatgrundstück gerannt,wo sich gerade ein elektrisches Tor wieder von alleine schliessen wollte.(Muss wohl vorher jemand durchgefahren sein)Sie traute sich nicht zu mir zu kommen,weil dieses dämliche Tor schepperte wie verrückt,und durch mein,mittlerweile ziemlich hysterisch klingendes Rufen,war sie auch sehr verunsichert.Also,hab ich mein bisschen Verstand das ich noch hatte zusammen genommen,hab mich hingehockt und sie ganz ruhig rangerufen,so das sie im letzten Moment noch durch das Tor geschlupft ist.Als ich sie wieder hatte hab ich nur noch meine Hände in ihr Halsband gekrallt,sie festgehalten,mich mit ihr auf die Wiese gehockt und hab Rotz und Wasser geheult.bis jetzt weiss ich auch noch nicht so richtig,wie ich eigentlich nach Hause gekommen bin.
Mein mann meinte,ich hätte sie bestrafen sollen,als sie wieder bei mir wahr,hätte ich sicher auch,aber ich war so froh,das ihr nix passiert war,das ich einfach nicht konnte.Und vor allem,es bringt doch nix,wenn ich sie verschwarte wie wild,denn normalerweise hört die ja.nur dieser dumme Trieb diesen Vogel zu bekommen,war nunmal stärker.
Jetzt meine Frage:ist euch sowas schonmal passiert ?Und wie hab ihr reagiert?Oder wie,hätte ich reagieren sollen?Was kann ich machen,damit es nicht nochmal vorkommt ?Sie nie wieder von der Leine lassen?;das werd ich die nächsten Tage sowieso nicht können.
vielen dank für´s zuhören .-))
Ein glücklicher aber fertiger Gruss
von
Britta & Debby ( Mit Schutzengel )


21. April 2001 17:12

Hallo Britta,

vorweg zu Deiner Frage: Mir ist so etwas noch nie passiert, weil mein Hund kaum Jagdtrieb hat und zudem gut gehorcht.
Wenn Du weißt, dass Deine Hündin jagt und in brenzlichen Situationen nicht gehorcht, darfst Du sie (zumindest in der freien Natur)nicht ohne Leine laufen lassen, schon gar nicht in dieser Zeit (Brutzeit etc.).
Eine Alternative wäre das Schleppleinentraining, was sehr gut in dem Buch " Das Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde" erklärt ist.
Auch wenn Deine Hündin erst nach dem Xten mal Rufen zu Dir kommt, darfst Du sie nicht ausschimpfen....sie würde es falsch verknüpfen und immer schlechter gehorchen. Also IMMER loben !!!

Viele Grüße, Melli & Wolf


21. April 2001 18:07

Hallo ihr beiden,

ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, so habe ich bei deiner Beschreibung mitgefiebert. ich kann dich sehr gut verstehen, denn ich habe sowas auch schon hinter mir. Hinterher ist einem so schlecht und zittrig, daß ma gar nicht mehr gehen kann - geschweige denn an der Erziehung des Hundes arbeiten.

Also, grundsätzlich hast du glaube ich alles richtig gemacht - vor allem das ruhige Rufen, nachdem du dich so über die Maus aufgregt hattest, war super. Wenn du sie geschlagen hättest, wäre sie beim nächsten Mal sicher zögerlicher zu dir gekommen. Immer ruhig bleiben - ich weiß, daß das schwerfällt, aber kein Hund versteht hysterisches Gekreische und so mu´ß es sich anhören, wenn wir Angst um sie haben, aber sie verstehen es ja nicht. Leider!
Vielleicht solltest du dir überlegen, dir für die nächste Zeit eine Schleppleine zuzulegen, damit könnt ihr das Herankommen nochmal trainieren. Ich habe meine Hündin im letzten Jahr während der Brutzeit sehr oft mit der 10 Meter Leine laufen lassen - einfach am Halsband festgemacht und sie so laufen lassen. Wenn sie in deiner Nähe losrennt trittst du einfach auf die Leine. Außerdem hat sie so auch eher das Gefühl unter deiner Kontrolle zu stehen.

Ich weiß, wie Retriever sind, sie rennen einfach los und hören und sehen nix mehr - es macht einfach zu viel Spaß. Trotzdem muß sie das lernen. Du könntest auch das Platz weiter ausbauen und unter Ablnkung trainieren. Wie eine Notbremse für den Hund, weißt du?

Alles Gute für dich und die kleine Große.

Michaela

21. April 2001 18:22

: Jetzt meine Frage:ist euch sowas schonmal passiert ?Und wie hab ihr reagiert?Oder wie,hätte ich reagieren sollen?Was kann ich machen,damit es nicht nochmal vorkommt ?Sie nie wieder von der Leine lassen?;das werd ich die nächsten Tage sowieso nicht können.
: vielen dank für´s zuhören .-))
: Ein glücklicher aber fertiger Gruss
: von
: Britta & Debby ( Mit Schutzengel )

Hallo Britta & Debby
Davor hatte ich auch immer großen Bammel. So etwas ähnliches ist mir auch schonmal passiert, nur das mein Hund kurz vor der Straße wieder kehrt gemacht hat.
Das du ihn, als er wiedergekommen ist, nicht ausgeschimpft hast, war absolut richtig. Sie könnte das Schimpfen in dem Moment garnicht mehr mit dem jagen verknüpfen.
Ich habe dann auch hin und her überlegt, wie ich es ihm abgewöhnen könnte und dann habe ich im Buch von Martin Pietralla etwas von dem Abbruchkommando "NAAH" gelesen. Kurz um, ich habe es ausprobiert und jetzt klappt es mittlerweile schon, wenn eine Ente aus dem Busch flitzt oder ein Hase auf dem Feld hoppelt.
Naja, zu dieser Jahreszeit lasse ich meinen Hund aber nur an ganz bestimmten Stellen frei laufen, die ich einsehen kann.

Viele Grüße
Stephanie
:


21. April 2001 18:38

Hallo Britta,

ganz kurz kann ich mich nur dem anschließen was hier schon gesagt wurde:
Du hast richtig reagiert und wirst zumindest während der Brut- und Setzzeit wohl mit der Schleppleine arbeiten müssen.
Beim nächsten Mal könnte es ein Hase oder ein Reh sein, dann ist Dein Hund noch viel weiter entfernt und Du weißt ja jetzt wie schlimm dieses Gefühl ist.
Ich selber kenn es dank Arno inzwischen leider auch recht gut und auch bei mir/ihm heißt die Konsequenz eben Schleppleine und in dieser Jahreszeit möglichst viele Radtouren bzw. buddeln lassen um die Energie rauszulassen.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

21. April 2001 20:25

: Hallo Britta,
vor da 1 1/2 Jahren ist mir mit meinem Dicken so etwas auch passiert. Beim Spielen mit seiner Freundin im Feld haben die beiden einen Hasen aufgeschreckt. Kira lief zurück zu Frauchen, aber mein Dicker hat den Hasen quer über das Feld gehetzt und dann im Feierabendverkehr über eine Landstraße - genau zwischen zwei Autos durch - über das nächste Feld in den Wald. Ich bin wie eine Irre auch übers Feld, denn beim Zurückkommen wärs sicher nicht noch einmal gimpflich abgegangen. Ich konnte ihn noch ca 2 m von der Straße entfernt abfangen. Beim Rückweg hat mich dann noch der Bauer angemeckert, ich sollte nächstes mal nicht über sein Feld gehen!! Ich glaub ich war ganz weiß im Gesicht, so schlecht war mir und zu hause hab ich erstmal eine Runde geheult. Als Konsequenz bin ich dann nur noch mit der Schleppleine gegangen und zusätzlich haben wir einen Hundetrainer engagiert, der mit mir und Jasper geübt hat. Heute haben wir das Problem halbwegs in Griff, ich kann mit dem Hund durch den Wald gehen, ohne Leine. Aber wenn er sehr aufgeregt ist und immer wenn eine Straße in der Nähe ist, muß er an die Leine. Einmal hat mir gereicht.
Geschimpft hab ich übrigens nicht, ich war viel zu fertig und ich glaub auch nicht, daß es was gebracht hätte.
Tröstende Grüße von Christine
: