Hallo Daniel,
nach unserem gestrigen Telefonat habe ich mir noch einmal frühere Foren-Beiträge von Dir zu Gemüte geführt, um mir den Ansatz zu verinnerlichen. Seit heute morgen nun gibt es kein zurück mehr: Loslassen heißt die Devise…
1. Tag:
Ab heute wird alles anders, nichts (auf den Umgang mit dem Hund bezogen) bleibt, wie es war. Der morgendliche Gassi-Gang im „Freigang“ durch den Stadtpark. Ging ganz gut, war aber auch Gott sei Dank weit und breit kein anderer Rüde in Sicht.
Nach der Rückkehr die erste große Umstellung für Zorro, die er auch sofort registrierte. Mit einem Zwicken in die Wade machte er mich darauf aufmerksam, dass ich wohl sein Futter vergessen haben musste, als ich mich an den Frühstückstisch setzte. Woher sollte er auch wissen, dass es in Zukunft keine regelmäßigen Futterzeiten mehr geben würde? Nach ein paar Minuten teils provozierenden teils unterwürfigen Bettelns trollte er sich jedoch auf seinen Schlafplatz – „Dann eben nicht!“
Ruhe bis zum Mittag, Zorro döst vor sich hin oder trottet uns durch alle Zimmer hinterher. Abgesehen davon, dass sich seit heute vormittag auch sein Lieblingskissen nicht mehr an seinem eigentlichen Liegeplatz befindet, hat sich in diesem Bereich des Zusammenlebens auch nicht viel verändert.
Pünktlich zum Mittagsmahl der „Rudeloberen“ gibt es wieder eine Gratisvorstellung im Extrembetteln: akurates Sitz (ohne Kommando) vor dem Tisch, an der Rückenlinie hätte man ein Lineal anlegen können. Nach ein paar Minuten die Einsicht, dass er wohl auch diesmal wieder leer ausgehen würde. Aber nach wir uns gestärkt hatten, bekam schließlich auch er noch seine Ration (mit der erhöhten Dosis Hyperegalin).
Eine reichliche Stunde später der ausgedehnte Nachmittagsspaziergang auf den Elbwiesen bei Torgau. Wie immer „Leine(n) los“, aber ohne ständig auf den Hund zu achten. Preschte er voraus, machte ich auf der Stelle kehrt, blieb er zurück, ging ich – ohne mich nach ihm umzudrehen – einfach zügig weiter. Meist kommt er schon nach ein paar Sekunden hinterhergerannt, einmal jedoch hält er es sogar ein paar Minuten aus – ich bin inzwischen schon ein paar hundert Meter von ihm entfernt. Als er dann schließlich mit wehenden Ohren angerannt kommt, ist mir alles klar: irgendwo hat er mal wieder ein Mauseloch auf die Grösse eines Fuchbaus begracht.
Nach knapp zwei Stunden wieder zu Hause, Zorro ist fix und fertig, fällt mitten in der Küche um und schläft. Am Abend geht Frauchen noch mal kurz mit ihm Gassi, dann schläft er durch bis morgen früh…
Bis demnächst
Heiko
PS an alle, die den Dialog hier verfolgen:
1. Ich werde hier nicht in allen Einzelheiten wiedergeben, was mir Daniel empfohlen hat. Das würde zum einem den Rahmen des Forums sprengen, zum anderen die Gefahr einer pauschalen Übertragung einzelner Elemente in sich bergen. Und schließlich handelt es sich hier auch nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung.
2. Man möge mir meine lockere Schreibe verzeihen, aber das vermisse ich ein wenig im Forum. Hier geht es mitunter doch ganz schön ernst zu. Zugegeben, auch ich habe Probleme mit meinem Hund. Trotzdem kann (und sollte!) Hundeerziehung doch Spass machen, oder?