Hallo Mike,
nun werd mal wieder locker, und atme mal tief durch. So ein Ausraster ist Mist, passiert aber mal. Dein Hund wird es verkraften, wichtig ist da mehr, daß Du einen Plan bekommst.
Einige _konstruktive_ Beiträge hast Du ja hier schon lesen können. Ich möchte in die gleiche Kerbe hauen. Rom ist nicht an einem Tag erbaut, manche Hunde brauchen eben etwas länger. Vielleicht bekommst Du auf Deinem Hundeplatz auch nicht die richtige Anleitung? Vielleicht solltest Du Dich auch mal anderswo orientieren? Ich kenne einige Vereine, deren AusbilderInnen nicht über den Tellerrand sehen, somit kaum ihre Bandbreite in de Ausbildung erweitern. Werde selbst aktiv und suche Dir einen Verein, der vielleicht unbequemer zu erreichen ist, Dir aber deutlich mehr vermitteln kann als Leistungsdruck. "seit Monaten" spricht nicht gerade für Deine Ausbilder und deren Qualitäten.
Deine Schilderung liest sich ein wenig so, als würdest Du die UO nach "Schema F" machen. Da hat niemand, schon garnicht Dein Hund Lust drauf. Bau das um, gestalte das so, daß Dein Hund am Ende der UO positiv gestimmt die UO beendet. Klappt eine Übung nicht, dann beende die Sequenz mit einer Übung, die der Hund sicher beherrscht und dafür natürlich gelobt wird.
Vergiß Schlagworte wie "Gewaltfrei", "Zwang" u.ä. Reagiere lieber aus dem Bauch heraus auf Deinen Hund und seine Reaktionen. Es gibt kein allgemein gültiges Konzept, das auf jeden Hund passt, selbst wenn einige so etwas propagieren. Vergiß das Lernziel BH, arbeite lieber in kleinen Teilschritten. Hilf Deinem Hund dabei, den Bewegungsablauf mit dem Hörzeichen zu verknüpfen. Ein "Sitz" oder "Platz" aus der Bewegung muß beim üben keineswegs so aussehen wie in einer Prüfung. Freifolge muß auch nur bei der Prüfung klappen, bei der Übung würde ich eine kurze Leine zur möglichen Korrektur am Halsband lassen.
Dem Hund auf die Birne zu hauen bringt zwar etwas Luft beim Halter, aber leider keinen Lernerfolg beim Hund. Wenn Du genervt bist, solltest Du die Übung lieber für den Hund positiv abbrechen und am nächsten Tag (besser gelaunt) fortsetzen.
Bevor das hier in der Länge enorm ausufert: Überprüfe mal Deine derzeitigen Ausbilder, ob sie wirklich Dir und Deinem Hund gerecht werden können. Wenn Du daran Zweifel hast, dann solltest Du Dich umorientieren. Den Hund weg zu geben ist zwar eine Alternative, aber ja wohl nicht gerade das Gelbe vom Ei.
: Wenn ich hier immer lese, wie Ihr Eure Hunde ohne Zwang erzieht, ich kann das gar nicht glauben. Wie soll das gehen?
Völlig egal. Dein Hund ist der Maßstab, er gibt die Mittel vor.
: .... Was meint Ihr, habe ich mit dem Hund noch eine Chance?
Ich denke schon.
Tschüß
Stefan