Hallo Heike,
normal ist das Verhalten schon, aber das heißt noch nichts.
Ein Beispiel, wie es ablaufen müßte, kannst Du in dem Film "Welpenerziehung im Wildhundrudel" von Trummler (2. Video) sehen:
die Welpen (also die ganz jungen) werden von den "richtig Erwachsenen" erzogen. Die jüngeren dürfen mit diesen spielen etc., wenn aber so ein Jährlich zu den Welpen zu rabiat wird, greift die Mutter gegen den "Mobber" ein. Sonst lernen die Welpen nämlich kein normales Unterwerfen, sondern werden sinnlos verschüchtert (und später vielleicht mal selbst gestört).
Da Wildhunde nur 1x im Jahr läufig werden gibt es Kontakte zwischen halbjährigen und Jährigen nicht. Dieser Altersunterschied kann häufig schlecht miteinander Spielen - da sich beide ausprobieren wollen. Erziehen können sie sich auch nicht, da der Jährige nicht genug Autorität gegenüber dem jüngeren Flegel hat.
Folgerungen, die auch gute Welpenstunden einhalten und lehren:
Welpen bekommen i.d.R. nur mit Welpen und mit älteren erwachsenen Kontakt. Wenn mit jungen Erwachsenen (also z.B. Deinem), dann wird eingegriffen und die Sache beendet, wenn der Jährling "mobbt".
Halbjährige etc. läßt man weder mit Welpen noch mit Jährlingen, sondern mit Erwachsenen zusammen, dann läuft das meiste von selbst.
Du also führst Deinen Hund an "frischpupertierenden" vorüber, bis er etwas reifer ist.
Die Details kann man aber - das Leben ist ja kein Labor - nicht per "Ferndiagnose" festlegen. Suche Dir eine gute Hundeschule, die diese Dinge praktiziert und Dir vor allem das korrekte Eingreifen, wenn es mal nötig wird, zeigt. Das hängt sehr vom Charakter Deines Hundes ab.
Außerdem solltest Du nochmal die Rangordnung zwischen Dir und Deinem Hund prüfen. Denn wenn Du ein ruhiger souveräner Rudelführer bist, sollte es Dir gelingen, Deinen Hund einerseits zu stoppen, wenn nötig, andererseits sollte er bei Dir - wenn nötig - Schutz finden können, wenn er sich selbst fürchtet. Rangordnung hat nichts mit Gewalt zu tun. Sie hat etwas damit zu tun, daß Du immer derjenige bist, der die Initiative inne hat und Dein Hund lernt, sich an Dir zu orientieren. Im wesentlichen kann er das alles mit positiver Verstärkung lernen. Aber - wie gesagt - hier gebe ich Dir keine detaillierten Tipps, da man dazu Dich und Deinen Hund sehen müßte.
Viel Erfolg
Heidrun