Begleithunde"?"
10. Mai 2001 08:01

Hallo Gabie,

mein Hund hat panische Angst vor Menschen und hegt Fluchtgedanken, wenn er welche sieht. Also muss ich, wie Mina beschreibt mit offenen Augen durch die Welt gehen und wenn ich sehe, dass jemand kommt, rechtzeitig ins Sitz und ablenken.

Das gleiche gilt für ihr Jagdverhalten im Feld. Ich arbeite mit Schleppleine und sehe mittlerweile die Hasen zuerst.

Habe ich aber mal nicht aufgepasst, stelle ich mich zunächst vor den Hund und nehme ihm den Blick auf das was in agressiv macht. Versuche Blickkontakt herzustellen. Sicher klappt das nicht immer auf Anhieb, ein wenig Geduld gehört schon dazu.

Und davon brauch ich zur Zeit jede Menge und manchmal könnte ich Sina (wenn sie eine ihrer übermütigen Phasen hat und nicht mehr zugänglich ist) einfach nur so durchschütteln. Aber das hilft nicht weiter, sondern Ruhe und Konsequenz. Also beisse ICH tapfer die Zähne zusammen, denn der Weg ist der Richtige.

Ingrid und Sina

10. Mai 2001 11:20

: : Hallo Gabie,

Gegenfrage: Was soll der Hund denn mit einem Ruck am Hals verknüpfen??? Das der Radfahrer, den er noch angeknurrt hat, ihm wehtut??? Denn das ist das Einzige was man mit dem blöden Leinengezerre erreicht: Man bekommt einen Hund der total abgestumpft ist und nicht mehr auf ein leichtes Zupfen (bei dem sich noch nicht mal das Halsband spannt) reagiert :-( - wieviel das Arbeiten am Hals des Hundes bringt sieht man doch wunderbar auf vielen Hundeplätzen: Der Hund wird mit einem Ruck und dem Komando "Fuß" zurückgerissen und wenn man das einige male gemacht hat, kann man den Hund schon dabei beobachten, wie er die Halsmuskeln beim Wort Fuß anspannt, um den anschließenden Ruck abzufangen....und später ist der Hund dann amStachel und reagiert auch auf diesen nicht mehr - und ich glaube genau das (und noch einiges mehr) wollte Dany mit ihrem Posting aussagen - SCHADE, dass es hier nur einige verstanden haben!

Liebe Grüße,
Me & Bär

10. Mai 2001 11:22

Hi Gabie,

sei froh, dass Dein Hund den Ruck für Dich zufriedenstellend verknüpft hat - es hätte genauso gut sein können, dass der Ruck ihn noch mehr angestachelt hätte und die Aggressionen gesteigert worden wären!!

Das bitte ich doch auch mal zu bedenken!

Liebe Grüße,
Me & Bär


10. Mai 2001 11:31

:Hi Dany,

ganz ehrlich - leider herrschen diese Methoden auf fast allen vereinseigenen Hundeplätzen vor (hier bei uns findest Du kaum was anderes)!! Schade ist allerdings, dass sich die Leute nicht nur das sich Anfänger davon total überrumpeln lassen und das bereitwillig mitmachen! (Man kennt es nicht anders). Und nach 20 mal auf den Hintern drücken hat der Hund dann auch schon gespannt, dass jett wieder die Hand kommt, die drückt und blitzschnell hat er seinen Hintern weggezogen ;-)) und die Leute wundern sich, warum das mit dem "SITZ" immer schlimmer, statt besser wird ;-))

Bei privaten Hundeschulen hingegen, scheint es, als ob sich die Ausbilder gewissenhafter und häufiger fortbilden und dementsprechend auch anders ausbilden.

Leider sind die privaten HS teurer als die im Verein organisierten!!! Und daran liegt es auch viel, ob nun die eine oder andere Hundeschule ausgewählt wird.

Liebe Grüße,
Me & Bär
: Gestern bekam ich das aktuelle Heft eines IRJGV-Platzes. Wird offensichtlich in ganz Deutschland verteilt. Was da drin steht, schlägt dem Fass den Boden raus.
: Beispielsweise: Das Einüben fester Verhaltensweisen geschieht durch Ansprechen von Gehör, Gefühl und Gesicht, z.B. Leinenruck mit Vorwärtsbewegung ... Hochziehen der Leine, auf die Kruppe drücken...
: Durch Streicheln und ruhiges Zurden läßt sich ein aggressiver Hund von seinem Herrn beschwichtigen und ablenken.
: Tadel darf niemals unkontrolliert und womöglich durch Schläge geschehen, sondern muss über Leinenruck und Stimme, evtl. über den Nackengriff erfolgen.
: Zur Krönung: Wenn sich Hunde zu Problemhunden entwickeln, ist dies in der Regel von Menschen verursacht worden.
: Ach ne?
: Kann mir einer sagen, ob das inzwischen die gängige Praxis dieses doch recht großen Vereins ist? Da scheint ja zumindest der Autor in Sachen Erziehung noch im Mittelalter zu leben...
: Dany


10. Mai 2001 14:03

Hallo Dany,

habe mich gerade mal von den Clickerseiten (hier und Clicker.de) hierher "verirrt" und wollte mal sehen, auf was man hier so alles trifft. Wie du an zahlreichen Antworten siehst, sind diese Ausbildungsmethoden so gut wie überall noch gängige Praxis. Ich habe das etwa in der Art auch gestern Gabrielle gemailt, bezüglich ihrer Probleme in ihrer Hundeschule ein wenig mehr richtige Positiv-Bestärkung durchzusetzen. Wir sind noch eindeutig in der Minderzahl, aber immerhin in der gute Lage, doch schon so viele zu sein, das man irgendwo halbwegs in der Nähe (d. h. bei mir 60 km entfernt) eine Hundeschule zu finden, die wirklich nach neuesten Verhaltenserkenntnissen ausbilden. Leider muss man aber auch erst mal wissen, das es anders geht (und besser geht) als nach den Standardmethoden auf den meisten Plätzen, um an die richtigen Adressen zu geraten.
Also bleibt uns nur eins: Immer wieder darauf aufmerksam zu machen, das es auch anders geht, als auf den meisten Plätzen angewandt, wie du es z. B. mit diesem Posting gemacht hast. Danke!

Seien wir froh, das Zasko (meiner) und Balzak Besitzer gefunden haben, die anders ausbilden, wer weiß wo wir sonst heute ständen.

Liebe Grüße
Susanne

10. Mai 2001 20:23

Hi Gabie,

wofür steht der "Ruck"???? Hättest Du es ohne versucht mit anschliessendem Sitz und den Hund vorher aufmerksam gemacht, hättest Du es genauso gut erreichen können!

Ich kenne so viele Leute, die schon beim Angehen aus Prinzip oder Gewohnheit erst einmal Rucken, bevor ein Kommando folgt. Schon alleine das kann ich nicht nachvollziehen, was soll das bewirken??? Ruck und Fuß, Ruck und Sitz, Ruck und Platz, Ruck und Hier (ach nee, geht ja nicht, ist ja keine Leine dran!). Wenn ich den Ruck also als Bestrafung nehmen sollte, wieso bestrafe ich dann vorher, bevor der Hund überhaupt Zeit gehabt hat, etwas falsch zu machen und wieso gebe ich ihm nicht die Möglichkeit, erst richtig auf das Kommando zu reagieren?

Gruß
Bianca