Hi Manuela,
ich dachte mir schon sowas.
: Der Hund lief so neben her und die kleinen Dominanzgesten wurden übersehen!
Tja, die muß man ja auch zu lesen verstehen, was sicher nicht immer einfach ist. Wenn ein Hund zum Spielen auffordert, kann das sicher in Ordnung sein, aber es ist kaum sinnvoll, wenn nur gespielt wird, sofern es ihm paßt, und er es ignoriert, wenn ich ihn auffordern will - dann sind die Rollen bereits vertauscht. Deswegen gehe ich teils auf Spielaufforderungen ein, teils ignoriere ich sie. Manchmal drängt sich meine Hündin durch die Tür, manchmal verstelle ich ihr gezielt den Weg und gehe zuerst; dabei kann sie auch schon mal einen kleinen, scheinbar zufälligen Kniestoß o. ä. bekommen, ohne Kommentar. Sofern ich eben stets die Option habe, selbst zu entscheiden, ist es okay, und der Hund begreift, daß es keine festen, von ihm gemachten Abläufe gibt. Ergebnis: keine Dominanzprobleme.
: Er hat entschieden wann gespielt wurde, er wollt nie Platz machen, was der Besitzer dann auch nicht durchsetzte( Faulheit?!)
Nun, es gibt Hunde, die mit "platz" irgendetwas Negatives verknüpfen (früher hat man "platz" als Strafkommando eingesetzt), aber das ist hier wohl nicht der Fall. Ich habe meinem Rüden gegenüber, der anfangs auf jeden vorbeikommenden Rüden losging, systematisch das vorbildliche "sitz" am Wegesrand durchgesetzt, auch mit Leinenruck und hartem Kommando; er bleibt jetzt ganz ruhig allen Hunden gegenüber. Es macht eben Sinn, Kommandos durchzusetzen. Der allgemeine Gehorsam begint schon bei der Leinenführigkeit. Ein Hund, der an der Leine ziehen und hin- und herspringen darf, deckt die Schwäche seines Halters auf, und er WEISS das; deswegen überall die Flexi-Leine, dann braucht man seinen Hund keine Leinenführigkeit zu lehren und keine Auseinandersetzungen mit ihm auszutragen.
In dem von Dir geschilderten Fall hilft nur ein guter Hundetrainer, der vor allem auch den Besitzer des Bullterriers konditioniert.
Gruß, Attila