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Schaden Pflegehunde meinem Hund ?

geschrieben von Andrea(YCH) 
Schaden Pflegehunde meinem Hund ?
13. Mai 2001 17:35

Hallo, alle zusammen!
Wir arbeiten ja als Pflegestelle für Hunde aus dem Süden. Im Moment haben wir einen kleinen Dackelmix, der zwar sehr lieb ist (er möchte nur mit uns schmusen, läuft immer hinter uns her), aber sich unserem eigenen Hund gegenüber sehr aggressiv verhält. Sobald wir unseren Kleinen mal streicheln oder mit ihm spielen, fängt er an zu knurren und geht auf unseren Hund los (er beißt auch richtig zu). Selbst wenn unser Kleiner sich dann ergibt, beißt er ihn. Ich muss dazu sagen, dass unser eigener Hund sehr friedliebend ist und sich schnell zurückzieht.
Jetzt meine Frage, die ich gerne zur Diskussion stellen würde: Schaden die wechselnden Pflegehunde unserem Kleinen? Im Moment ist er z.B. richtig bedrückt, er liegt nur in einer Ecke und frisst auch nichts. Hängt das jetzt nur mit dem momentanen Pflegehund zusammen oder meint Ihr, die Belastung durch die wechselnden Hunde ist zu groß für ihn? Natürlich gibt es unter den Pflegehunden auch sehr liebe Tiere, aber so richtig fröhlich ist unser Hund eigentlich nie, wenn fremde Hunde im Haus sind. Dabei dachte ich, Spielkameraden wären schön für ihn :-(.
Ich freue mich auf Eure (auch kritischen) Antworten.
Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Andrea


13. Mai 2001 18:14

Im Moment ist er z.B. richtig bedrückt, er liegt nur in einer Ecke und frisst auch nichts. Hängt das jetzt nur mit dem momentanen Pflegehund zusammen oder meint Ihr, die Belastung durch die wechselnden Hunde ist zu groß für ihn? Natürlich gibt es unter den Pflegehunden auch sehr liebe Tiere, aber so richtig fröhlich ist unser Hund eigentlich nie, wenn fremde Hunde im Haus sind. Dabei dachte ich, Spielkameraden wären schön für ihn :-(.


Hallo Andrea,

das mit den Spielkameraden kann wohl so nicht bejaht werden. Ende letzten Jahres wollte ich meinem Rüden (DSH, damals 4 Jahre) eine gleichaltrige Hündin zugesellen, die ich über einen der örtlichen Tierschutzvereine bekam. Die Hündin war wunderschön und sehr menschenfreundlich (allerdings völlig unerzogen), setzte sich aber schon am ersten Abend vor mein Bett und biß den Rüden, sobald der sich näherte, von mir weg. Dieses Verhalten steigerte sich mit der Zeit so dramatisch, daß sie mehrfach ernsthaft zupackte und der Rüde sich gar nicht mehr an mich herantraute. Da sie groß und stark war, wußte sie sich überdies ihrer Haut zu wehren. Der Rüde lag schließlich nur noch apathisch auf seiner Decke, draußen trabte er eingeschüchtert und lustlos hinter mir her. Bei Menschen würde man für seinen Zustand wohl den Ausdruck "depressiv" verwenden. Ich habe schließlich dem Tierschutzverein gesagt, ich könne die Hündin nicht behalten, sie aber schließlich doch drei Monate in Pflege gehabt, bis wir nette Leute fanden, die sie übernahmen. Meinem Hund hat diese unfreundliche Kameradin gar nicht gut getan. Daß es nicht an ihm lag, beweist der Umstand, daß ich jetzt eine sehr liebe Hündin gefunden habe, mit der er sich prächtig versteht und die ihn wieder aufbaut; ich habe allerdings den Eindruck, daß er immer noch nicht wieder ganz der Alte ist.

Fazit: Wer gern Pflegehunde aufnimmt, sollte am besten keine eigenen haben; sie könnten Schaden nehmen.

Gruß, Attila

13. Mai 2001 18:21

Hallo Andrea,
so pauschal ist das nicht zu beantworten. Wichtig finde ich aber, daß beide Hunde miteinander harmonieren müssen.
Nun aber hat dein Hund in seinem eigenen heim, das ihm eigentlich Sicherheit und Geborgenheit vermitteln sollte, einen Hund vor sich, der ihm das Leben schwer macht, für Deinen eigenen Hund keine gute Situation.
Ich nehme an, bei Pflegehunden weißt du ja auch nicht, wie lange sie bleiben, bis sie ein neues Zuhause gefunden haben?

Ich habe für mich persönlich einen festen Grundsatz: Kein Tier, egal in welcher Not es auch ist, darf den Frieden und die Sicherheit und die Gesundheit meiner Tiere in den eigenen vier Wänden gefährden.

Du schreibst weiter, daß Dein Hund nie wirklich fröhlich ist, wenn ein anderer Hund bei dir ist. Hier würde ich mal überprüfen, ob es wirklich am anderen Hund liegt, fern er sich mit diesem verträgt, oder ob Du dich vielleicht (unbewußt?) doch recht viel um den Pflegling kümmerst?

Wenn Du weiter Pflegehunde aufnehmen möchtest, würde ich grundsätzlich das Gegengeschlecht aufnehmen und dennoch Spaziergänge nur mit Deinem Hund alleine mit einfügen.
Mal gespannt, was andere dazu schreiben,
Liebe Grüße
ChristineHd

13. Mai 2001 19:01

Hallo Andrea,

ich glaube auch, daß man das so pauschal nicht sagen kann. Auf jeden Fall scheint der momentane Hund Deinem nicht gutzutun.
Ich habe selber über Jahre immer mal wieder Pflegehunde gehabt. Mit den meisten ist meine Hündin zurecht gekommen, hat ihnen aber auch nicht grade nachgetrauert. Es gab in der ganzen Zeit nur zwei Rüden, die sie wohl auch dauerhaft akzeptiert hätte.
Am schlimmsten war es mal mit einem Hund, den ich nur als Urlaubspflege hatte (die anderen waren Vermittlungshunde oder aber Hunde von Freunden). Dieser hat sich extrem auf mich fixiert und auch versucht dazwischen zu drängen, wenn meine Hündin schmusen wollte (was eh selten vorkam). Ich hab der Pflegehündin dann immer wieder deutlich gezeigt, daß Fellow die Nummer eins ist.
Ich würde Dir raten wenn der jetzige Pflegehund weg ist, mal möglichst auf einen weiteren eine Zeitlang zu verzichten um zu sehen wie Dein Hund dann ist. Ich denke das Problem ist bei Euch wahrscheinlich auch, daß diese Tiere ja meist über längere Zeit bleiben und sich vielleicht auch sehr auf Dich fixieren.
Und wie schon angesprochen wurde, überprüf doch mal Dein eigenes Verhalten. Bei allem Mitleid für die Pflegetiere, Dein Hund sollte immer wissen, daß er unangefochten Dein Hund ist und bleiben wird. Spaziergänge mit ihm allein sind sicherlich auch eine gute Idee.
Im Zweifelsfall kann ich Christine nur beipflichten, wenn der eigene Hund leidet, muß man sich für ihn entscheiden und evtl. auf Pflegehunde verzichten.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

13. Mai 2001 21:13

hallo andrea

der hund ist ein rudeltier, welches stabile beziehungen schätzt.
veränderungen werden meist nur ungern akzeptiert.
wechselnde pflegehunde tragen zum wohlbefinden des eigenen hundes
meist nichts bei.
ich nehme selber auch nur urlaubshunde, die ich selber aufgezogen
habe und die sich nach wie vor in mein rudel integrieren lassen, bzw,
hunde, die mit meinen "befreundet" sind.
die eigenen hunde werden aber auf jeden fall bevorzugt.

gruesse

robert

14. Mai 2001 10:00

: Hallo Andrea,

pauschal kann man dazu wenig sagen: Es gibt Hunde die es toll finden andere Hunde langfristig um sich zu haben, es gibt welche, die einfach lieber alleine bei ihren Menschen sind und es gibt welche, die nur mit bestimmten Hunden gut auskommen, mit anderen hingegen tot-unglücklich sind....

An Deiner Stelle würde ich dem Dackel-Mix ziemlich deutlich klar machen, dass DU nicht wünschst, dass er den STamm-Hund attackiert. Ich würde auch den Stamm-Hund deutlich bevorzugen (nicht anders, als wenn der Pflegehund ein Zweithund werden sollte). Spaziergänge würde ich sowohl mit beiden zusammen, als auch mit jedem einzelnen unternehmen.

Finde heraus, ob Dein Hund nur diesen Hund nicht ab kann oder er generell Probleme damit hat, wenn ein weiterer Hund im Haus lebt.

Meiner liebt es, wenn andere Hunde uns besuchen oder auch mal über eine Zeit bei uns wohnen (z. B. Hündin einer Bekannten, die mal für zwei WOchen bei uns Urlaub machte oder Hunde die ich mal nachmittags aus dem Tierheim mitgenommen habe, in dem ich gearbeitet habe). Allerdings hätte er mit Welpen bzw. Junghunden bis ca. 9 Monate ein Problem - die sind für ihn einfach nur "unnütz"...

Wenn Du bemerkst, dass Dein Hund mit jeglichem anderen Hund Probleme hat (sich zurückzieht, sich einfach unwohl fühlt), egal ob Rüde, Hündin, Welpe, Junghund, ähnliche Rasse, grundverschiedene Rasse (bzw. bei Ausländern wohl eher Mixe) - dann würde ich keine Pflegehunde mehr zu mir nehmen.

Liebe Grüße,
Me & Bär