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Panische Bell-Attacken bei Gewitter

geschrieben von Astrid(YCH) 
Panische Bell-Attacken bei Gewitter
14. Mai 2001 06:49

Meine 1 1/2 Jahre alte Hündin hat seit Sylvester Angst vor Gewitter. Beim Blitz geht es ja noch aber beim Donner flippt sie aus. Sie verbellt den Donner so lange, bis es wieder Blitz und der nächste Donner grollt. Das kann bei einem richtigen Gewitter ( wie letzte Nacht ) bis zu einer Stunde dauern. Dazwischen sitzt sie starr und steif vor mir und hechelt stoßweise, wie ein Mensch kurz vorm Hyperventilieren ( hoffentlich richtig geschrieben). Ich rede dann ruhig auf sie ein und versuche sie abzulenken. Jetzt habe ich aber gelesen, das das unterstützen von Ängsten diese nur verschlimmert. Hat jemand einen Tip was man in so einer Situation tun kann.

Vielen Dank im Voraus

Astrid und Buffy ( dann total im "Bann der (Donner)-Dämonen


14. Mai 2001 13:47

Hallo Astrid,

bei einer so extremen Reaktion würde ich es mal mit Bachblüten oder homöopathischen Mitteln versuchen.
Notfalls wenn auch das keine Besserung bringt vielleicht ein leichtes Beruhigungsmittel. Auf jeden Fall sollte ein kompetenter Tierarzt hinzugezogen werden, denn die Situation ist ja unheimlicher Stress für den Hund, grade jetzt wo der Sommer und damit auch oft Wärmegewitter kommen.
Im Prinzip stimmt es schon, daß man bei Angst eher ignorieren bzw. ablenken soll, aber hier wird wohl keines von beiden helfen und auch Dein Zureden kommt wahrscheinlich nicht wirklich an sie ran.
Ist Silvester denn irgendwas passiert ?
Viele Grüße
Wilma u. Arno

14. Mai 2001 15:26

Hallo Astrid,
ich würde dir gerne eine Desensibilisierungstaktik vorschlagen.
Du müßtest versuchen die Zeit zwischen den Gewittern zu nutzen um deinen Hund langsam daran zu gewöhnen. Dies kann in der Form geschehen, daß du dir eine Kassette oder CD besorgst auf der ähnliche Geräusche drauf sind , vielleicht auch eine Videoaufzeichnung von einem Feuerwerk.
Dann würde ich mit Buffy anfangen zu spielen, konkret im Haus etwas tun, was ihr sehr viel Spaß macht und bei dem sie ausgelassen ist. Es muß aber eine Steigerung möglich sein. Hier wäre es dann gut, wenn du eine Abspielgerät oder Fernsehgerät hast mit Fernbedingung. So kannst du die CD, Kassette oder Video schon laufen lassen und vorsichtig lauter machen.
Dein Hund wird es vor dir hören, deshalb ist es sehr wichtig auf sein Verhalten zu achten. In der ersten Stufe würde ich soweit gehen, daß der Hund die Geräusche duldet und weiterspielt und du ihn mit dem Spiel ablenken kannst. Sollte dein Hund aufhören würde ich den Ton nur zurückdrehen aber nicht ausschalten. Ansonsten lernt dein Hund wenn er Angst zeigt hört es auf und das funktioniert in der Realität leider nicht. Diese Übungen kannst du so oft als möglich durchführen und versuchen (von Tag zu Tag) kleine Steigerung über die Lautstärke einzubauen. Damit kannst du dem Hund Sicherheit geben und er lernt seine Angst zu beherrschen. Wenn dein Hund auch noch ein bischen gefräßig ist kannst du auch Leckerchen einbauen. Dadurch kannst verhindern, daß er in einen Angstzustand verfällt. Es wird seine Zeit dauern du darfst keine Wunder erwarten.
Solltest du keine Fernbedienung haben benötigst du eine zweite Person.
Die Übungen können dann später auch im Freien durchgeführt werden, indem du die Musicbox oder eine Abspielgerät mit in den Garten nimmst.
Den Tierarztbesuch würde ich schieben, denn in der Regel verschreiben die nur Rescue (Notfall) Tropfen oder echte Beruhigungsmittel und die dämpfen deinen Hund nur beheben das Problem aber nicht. Besser wäre vielleicht ein Tierheilpraktiker, der kann dir vielleicht etwas spezielleres mischen.
Deinen Hund über streicheln und Körperkontakt zu beruhigen hilft auch nicht so recht. Es kann auch eine Bestärkung der Angst zur Folge haben.
Ansonsten kannst du noch einen Hundeausbilder nach der TTEAM besuchen. Der kann dir auch ein paar Kniffe zeigen, wie du selbst deinen Hund etwas beruhigen und relaxter machen kannst. Adressen findest du unter www.tteam.de.
Habe selbst schon Erfahren damit gesammelt.
Ich glaube das war es erstmal.
Solltest du noch fragen haben mail mich an, denn das ganze ist evtl. zu komplex um es hier aufzuzeigen.
Viele Grüße und in der Hoffnung auf Erfolg
Sven




15. Mai 2001 06:40

: Hallo Sven,

Deine Antwort war wirklich sehr komplex aber ich denke ich werde das Problem mal so in Angriff nehmen. Vielen Dank für die Tips.

Gruß Astrid
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15. Mai 2001 06:49

: Hallo Wilma,

zuerst mal danke für Deine Antwort.
Da wir voriges Jahr im Sommer einige starke Gewitter hatten, und das
Buffy nicht im geringsten Interressiert oder gestört hatte, dachte ich mir an Sylvester, es wird wohl nicht ganz so schlimm sein, wenn ich erst um 23:30 Uhr schnell heimgehe und sie bis ca. 0:30 Uhr nicht alleine lasse. Ich habe ihr das Radio angelassen und auch das Licht etwas gedämpft. Wir waren nur beim Nachbarn und ich habe sie auch die ganze Zeit nicht gehört oder irgendwas bemerkt. Sie war da 13 Monate alt. Als ich nach Hause kam, hat sie sich total gefreut und Angst erst um 0 Uhr (obwohl vorher schon die Kinder der Nachbarn geschossen und geknallt haben) gezeigt. Ich habe dann das Fernsehen angemacht damit sie den Eindruck hat, es wäre immer so wenn ich abends von der Schule komme. Ich habe mich total normal benommen. Sie ist mir zwar nicht mehr von der Seite gewischen, aber sie war auch nicht total verängstigt. Als sich das Geballere gegen 0:30 Uhr beruhigte, wartet ich noch bis 1 Uhr und ging dann wieder für ca. 1 Stunde zur Nachbarschaft. Ich hatte das Radio weiterlaufenlassen und auch das Licht nicht ganz gelöscht.
Die ersten Wochen danach viel mir gar keine Veränderung an ihr auf. Erst jetzt wo die Gewitter wieder losgehen, da merke ich es halt nur am gebelle. Wie wenn sie das Donnern jagen wollte.

Gruß Astrid