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Kleiner Hund als Beschützer ?

geschrieben von Stephanie+Frehdachs(YCH) 
Kleiner Hund als Beschützer ?
14. Mai 2001 10:44


Hallo,

Ich habe da mal eine Frage die mich sehr beschäftigt. Wir haben einen 48 cm großen Hund Mittelschnauzer Terrier Mischling . Sie ist schwarz und struppig. 4 Jahre alt gehorsam, selbstständig lieb und neugierig. Und wie haben ein gutes Verhältnisd.
Meine Grundfrage ist, kann so ein kleiner Hund auch als Beschützer da sein ? Mir kam eines Abends mal ein seltsamer Mann entgegen, ich rief meinen Hund, sie kam zu mir an meine Seite und schaute sich den Mann an. Der Mann lachte und sagte." Sie glauben doch nicht daß ich vor so einem kleinen Furz Angst habe." Es war mir etwas peinlich.
Wie sehr ihr das ? Hat jemand von Euch auch so einen kleinen Hund und ist mal Beschützt worden ?
Ich frage deshalb, weil ich gerne einen zweiten großen Hund möchte aber mein Freund nicht will. Jetzt ist mein Gedanke meine kleine vielleicht im Schützen zu stärken, ihr das beizubringen. Aber wie macht man das, und bringt es etwas wenn eh alle Leute nur Lachen.
Wer hat Tips und Erfahrungen?
Zum Schluss, ich möchte keinen Agressiven Hund ranziehen, das das bitte nicht falsch verstanden wird.

neugierige Grüße

Stephanie+Frechdachs

14. Mai 2001 13:56

Hallo Stephanie,

bei der Mischung Deiner Hündin kannst Du Dir eigentlich relativ sicher sein, daß sie Dich im Notfall verteidigen würde. Grade Schnauzer und Schnauzermixe sollte man unabhängig von der Größe nie unterschätzen.
Wobei die meisten Hunde in gewissen Situationen wohl ihre Menschen verteidigen würden, wenn die Bindung gut ist. Gottseidank erleben die meisten solche Dinge nicht.

Ich hatte selber bis Oktober eine relativ kleine Hündin (Mix aus Wolf/Husky und Zwergschnauzer) die sehr viel wehrhafter war und eher auf Angriff gegangen wäre als mein jetziger großer Rüde. Sie hat einige Male Leuten gezeigt, daß sie nix davon hält wenn man sie einfach anfaßt und hätte sicherlich nicht geduldet, wenn mir jemand gedroht hätte, als sie noch voll im Besitz ihrer geistigen Kräfte war. Leider hab ich eine sehr bedrohliche Situation erlebt, als sie schon 15 war. Und damals war ich dann eher froh, daß sie nix gemacht hat, weil der Typ absolut psychopathisch war.
Und ob der Typ den Du getroffen hast auch so reagiert hätte, wenn der Hund zähnefletschend vor ihm gestanden hätte, bezweifel ich dann doch.

Übrigens hatte ich als Kind/Jugendliche einen Mix Pudel und cocker, die als total friedlich wenn auch nicht verschmust bekannt war. Aber irgendwann meinte ein nachbarsjunge er könnte mich anrempeln und hatte dann plötzlich Bina am Bein.
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der auf jeden Fall auf alkoholisierte Männer sehr mißtrauisch regiert, wenn sie zu nahe kommen)

14. Mai 2001 15:35

Hallo Sabine,

ich würde von meinem Hund garnicht erwarten, daß er mich verteidigt. Schon garnicht von einem kleinwüchsigen Hund.
Ich denke, ein Hund ist da schnell überfordert und es kann ihm dabei viel passieren.

Nimm doch lieber irgendwas zu deiner Verteidigung mit, wenn du dich unsicher fühlst und laß dem Hund sein unbelastetes Weltbild.
Reicht doch, wenn er dich warnt und du dann dem angezeigten Verdächtigem aus dem Weg gehst.

Ich habe nach mehreren großen Hunden jetzt ganz bewußt Zwerghunde und wenn die Leute sagen: Ach Gott, ist ja lächerlich, die haben ja garkeine Zähne! antworte ich immer: aber das Frauchen, und was für welche!
Schließlich verteidige ich mich (und das Rudel), meine Hunde dürfen zwar die Aufgabe des Meldens übernehmen, aber im Ernstfall ist der Rest mein "Job".

Und noch was zu dem Thema: Bei uns im Park wurde vor 2 Jahren eine Joggerin überfallen (ging halbwegs gut aus).
Aber der Dalmatiner dieser Frau war anschließend fertig mit der Welt, der hat die Situation nicht gut verarbeitet (er wurde beim Versuch der Verteidigung zusammengetreten).
Das Vertrauen in die Ungefährlichkeit der meisten Menschen hat er bis heute nicht wiedergewonnen. Das Leben dieses Hundes ist seither voll Angst.
Sowas möchte ich meinen Hunden ersparen, wir gehen nur im Notfall auf Konfrontation, so lange wir können, weichen wir lieber aus.

Und: GottseiDank sind solche bedrohliche Situation doch sehr selten, oder?

Liebe Grüße, auch an den kleinen Frechdachs,
Birgit



14. Mai 2001 16:14

: Hallo Wilma,

ganz lieben Dank für Deine nette Antwort.
Du schreibst:
:
: bei der Mischung Deiner Hündin kannst Du Dir eigentlich relativ sicher sein, daß sie Dich im Notfall verteidigen würde.


MMh, gerade bin ich auf dem Weg in einen Laden durch einen kleinen Steinweg gelaufen , mein Hund hat da ein kleines Geschäft (PIPI) ins Grüne gemacht. Ein Mann kam rausgeschossen und schrie mich an, was mir einfiele meinen Hund da hin macahen zu lassen. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel. Und mein Hund saß einen Meter entfernt an der Hauswand und ließ die Zunge hängen. Nicht mal in meiner Nähe war sie.
Aber egal, hab sie trotzdem seeeeehr seeehr lieb, nur weiß ich, jetzt sie würde nie etwas machen, nicht mal Bellen.
:

Leider hab ich eine sehr bedrohliche Situation erlebt, als sie schon 15 war. Und damals war ich dann eher froh, daß sie nix gemacht hat, weil der Typ absolut psychopathisch war.


Du arme, hoffentlich hast Du es auch gut verkraftet, so etwas ist so schlimm. (Weiß wovon ich rede).
:
: Übrigens hatte ich als Kind/Jugendliche einen Mix Pudel und cocker, die als total friedlich wenn auch nicht verschmust bekannt war. Aber irgendwann meinte ein nachbarsjunge er könnte mich anrempeln und hatte dann plötzlich Bina am Bein.


Boh, klasse denkt man gar nicht von einem kleineren Hund was ?


:Grüße Dich lieb

Stephanie+Frechdachs

14. Mai 2001 20:15

Hallo Stephanie!
Ich habe als Kind ziemlich unter unseren Zwergdackeln gelitten, weil ich immer so verspottet wurde. Besonders von dem großen Jungen, der mit Papas Rottweiler unterwegs war. Einmal haben wir uns dann mit den Hunden beim Spielplatz zufällig getroffen und der Rotti hechelte und zog an der Leine und wollte meinen Zwergdackel (auch Black and Tan) begrüßen. Weil er nicht durfte hat der Rotti das Heulen angefangen. Und Dackelchen lief bei Fuß auf ein eiziges Zischen, beachtete den Rotti nicht und setzte sich jedesmal, wenn ich stehenblieb, kurz, war eben ein normal erzogener Hund. Der große Junge rief mir spöttisch zu, ob meine Ratte auch Handstand machen kann, aber die anderen Kinder, die es vom Spielplatz aus sahen, hatten plötzlich einen Heidenrespekt vor meinem Dackelchen.

Mein Tipp falls dein Hund zur Verteidigung nur den Schwanzkantenschlag kennt:
Mache du ihn gefährlich. Wenn ich mal angemacht werde, lasse ich Ilklinks Leine fallen und sie absitzen. Gehorchende Hunde machen Eindruck. Wer weiß, was du dem Hund noch alles beigebracht hast... Außerdem setzt du damit ein Zeichen, deinen Hund, als potentielle Waffe, ersteinmal außenvor zu lassen und den Konflikt von Mensch zu Mensch zu lösen. Es hat sich bewährt, wenn der Gegenüber laut wird, dem Hund (überflüssigerweise) noch ein Signal zu geben, daß er Frauchen wirklich noch nicht beschützen darf...

Geifernde Leinenzieher oder schwanzwedelnde Freuhunde sind zu leicht einschätzbar, um wirkungsvollen Schutz zu geben. Wenn dein Hund sich auf Befehl sofort ruhig niederläßt und nur noch guckt, wie du dich in einigen Metern Entfernung um die Angelegenheit kümmerst, wer will dann sicher sein, daß der "kleine Furz" sich nicht auf Kommando auf die Kehle stürzen kann?

Viele Grüße
Marina

14. Mai 2001 21:25

: Hallo Marina,

Danke für Deine Antwort. Die Geschichte mit Deinem Zwergdackel finde ich goldig. Komisch, habe mich mit einer Bekanten darüber Unterhalten, die sagte mir, ich habe mehr Respekt vor Dir und Deinem Hund, weil ihr ein Team seid und er so gut hört, als vor einer Frau mit Riesen Hund die nicht mit ihm zurechtkommt.
Dein Tip sagt genau das Gleiche. Vielen Dank.
Werde meinen Hund jetzt mit spielen und Kunststücken Selbstsicherer machen, melde mich dann noch mal.

liebe Grüße

Stephanie+Frechdachs