Hi Alex!
Oh, welch bekannt klingende Geschichte!
Ich muss mich seit ca. 2 Monaten mit diesem Problem auseinandersetzen, nur dass ich anfänglich aus Unbeherrschtheit und unklugen Vorgangsweisen alles nur noch schlimmer gemacht habe.
Da mein auf Futterjagd gehender Hund mind. zweimal von mir ziemlich harsch hergenommen wurde (ein sehr dummer Fehler von mir!) und ich sonst nach seinen Ausflügen ihn einfach mit Maulkorb "bestraft" habe, ist der Mistkerl jetzt so klug, und bleibt bei seinen Futtertouren auf ca. 10-20 Meter Distanz zu mir, damit ich ihm den Spass nicht vermiesen kann. Die gefährlichen Folgen waren unter anderem das Überqueren von stark befahrenen Strassen!
Ich gehe jetzt folgendermaßen vor (nach langen, ausführlichen Studien die mit diesem Problem zu tun haben):
1. Schleppleinentraining nach dem Kosmos Erziehungsprogramm für Hunde. Parallel dazu werden im Sinne von Natural Dogmanship auf allen unseren Spaziergängen viele Futtersuchspiele und sonstige für Hunde attraktive Aktionen unternommen.
Resultat: Hund hat fast nur noch Augen für mich und ist nach den Unternehmungen auch angenehm ausgelastet und befriedigt!
2. Übungen zur Futterverweigerung: Ich beginne wieder ganz bei Adam und Eva und versuche das Fressverhalten so zu konditionieren, dass er Futter nur noch aus meiner Hand nimmt. Also: erst bei Freigabe (Kommando "O.k." oder "Nimm" etc.) darf er das Leckerlie, das ich ihm anbiete auch aus meiner Hand nehmen. Der nächste Schritt: auf dem Boden Liegendes oder von Fremden Gereichtes auch erst nach Genehmigung. Dazu legt man nicht ganz so Interessantes aus und wenn er es liegen lässt, kriegt er eventuell aus meiner Hand etwas viel Besseres (Jackpot!).
Dienlich dazu: Argusaugen und schnelle Reaktion deinerseits!
3. Zur Absicherung (habe ich aber noch nicht probiert und ist auch riskant, wenn man nicht alles ganz genau und richtig macht): Wurfkette oder Disc-Scheibe, für deren Anwendung man aber den Hund eigens konditionieren muss.
Eventuell Köder auslegen, bei deren Verzehr dem Hund sofort so richtig übel wird. In der "freien Natur" kann ein Tier auch nicht fünfmal hintereinander Futter ausprobieren, das ihm nicht guttut, sonst würde er das nicht überleben. (Eine noch nicht überprüfte Überlegung meinerseits ;-)
Nun, meines Erachtens ist solch ein langwieriges Training die einzige Möglichkeit letztendlich Erfolg zu haben. Denn als guter Rudelführer bist du ja nicht wirklich glaubhaft, wenn du instinktmäßiges Verhalten wie den Jagd- und Beutetrieb einfach verbietest. Letztendlich sollte sich der Hund an dir orientieren und MIT DIR zusammen "Jagderfolge" haben.
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zu Verfügung, da ich selbst gerade mitten in der "Operation Anti-Futterjagd" eingesetzt bin!
LG
Christina