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Zerstörungswut

geschrieben von Isi(YCH) 
Zerstörungswut
22. Mai 2001 09:53

Ich bin zum ersten Mal hier und habe mir jetzt einige Texte durchgelesen und vielleicht könnt ihr mir helfen.

Meine Samba ist jetzt 2 Jahre alt! Wir haben sie bekommen als sie 4 Monate alt war. Ich habe so wie die meisten, sie nach und nach ans Alleinebleiben gewöhnen wollen. Von wegen!!! Sie hat absolute Trennungsangst gehabt. Sie war total panisch, überhaupt nicht ansprechbar wenn sie allein gelassen wurde. Wenn wir nach Hause kamen ist sie nur so schnell wie möglich aus der Wohnung gelaufen mit angsterfüllten Riesenaugen. Also haben wir uns mit einer Hundepsychologin unterhalten, welche uns sagte wir würden dies nicht aus ihr rausbekommen wenn nicht einer von uns beiden für ein halbes Jahr daheimbleiben würde (was nur leider nicht möglich war und ist!!). Wir haben alles probiert!!! Alle zerkaubaren Sachen wegräumen, bis fast die Wohnung leerstand. Sie hat dann angefangen den Teppichboden zu zereissen. Radio anlassen, T-Shirts mit Eigenduft da lassen. Kassetten besprochen usw. Dann haben wir den Garten eingezäunt, weil sie unheimlich gerne draussen ist. Sie hat fast den gesamten Garten umgegraben, sich das Holz zum zerkauen geholt und das schlimmste war, dass sie nicht in die Hundehütte ging, die mein Mann für sie gebaut hat. Sie hat die warmen Decken aus der Hütte gezerrt und zerstört und wenn es regnete und kalt war saß sie nachmittags bis auf die Haut naß und am zittern wie Espenlaub vor dem Gartentor. Da das so nicht weitergehen konnte, haben wir meine Schwägerin als Hunde-Sitter gewinnen können. Sie hat selber auch zwei Hunde. Wunderbar. Irgendwann ging meine Schwägerin dann halbtags arbeiten, auch das hat wunderbar geklappt. Sie ist mit den anderen beiden Hunden alleine geblieben. Dann hatte ich jetzt im Winter die beiden Hündinnen meiner Eltern 4 Wochen zur Pflege und habe sie bei uns in der Wohnung alleine gelassen mit meiner Samba. Super!!! Sie hat gar nichts angerührt. Also haben wir uns jetzt noch einen zweiten Hund geholt. Einen Rüden mit dem sie sich super versteht. Sie hat ein ganz super Sozialverhalten und ist auch nicht eifersüchtig.
Aber jetzt geht das ganze Spiel wieder von vorne los. Sie fängt schon wieder an, alles zu zerstören, es hat angefangen mit einem Kissen und jetzt ist wieder die ganze Einrichtung gefährdet. Ich weiß jetzt überhaupt nicht mehr was ich tun soll. Vor allem, weil ich glaube, dass es sich jetzt nicht mehr um Trennungsangst sondern um Langeweile handelt! Sie ist nicht panisch so wie vor 1 1/2 Jahren! Und es gibt auch Tage, wo sie überhaupt nichts anstellt. Ich weiss wirklich nicht mehr was ich tun soll!! Ich würde sie niemals weggeben!!! Aber ich kann doch nicht noch Jahrelang die ganze Einrichtung zerstören lassen!! Könnt ihr mir nicht einen Rat geben???
Sie ist auch nicht lange allein. Ca. 4 - 5 Stunden.
Und ich lasse sie auch immer richtig toben bevor ich aus dem Haus gehe und gebe ihr dann auch noch Futter, damit sie richtig träge ist. Keine Chance!!! Ich habe es auch schon mit pflanzlichen Beruhigungstabletten versucht. Die einzige Möglichkeit die wir noch sehen ist einen Zwinger zu bauen. Habt ihr vielleicht einen Tip für mich?


22. Mai 2001 10:05

Hallo,

mir fällen dazu nur zwei Dinge ein:
1.) Könnt ihr die Hunde nicht in einem Raum unterbingen, der für beide überschaubar ist - also KEIN freier Zugang zu dem gesamten Wohnbereich - und diesen Raum so gestalten, dass dort allenfalls ihr Kauknochen ist, aber sonst nicht, was sie zerstören kann????

2.) Sprecht nochmal einen Tierarzt an: Wenn möglich einen verhaltenstherapeutischen: Es gibt ein Medikament, das sich Clomicalm nennt, es handelt sich dabei um Psychopharmaka, dass es dem Hund ermöglichen soll das Alleinebleiben positiv zu verknüpfen - schaltet also die "Panik" des Alleineseins erst einmal aus...
Wie gesagt, es sollte begleitend mit einer Verhaltensthearpie gegeben werden, denn ohne Therapie wird sich nach Absetzen des Medikaments nichts ändern und für eine Dauergabe ist es nicht gedacht und geeignet.

Liebe Grüße,
Me & Bär

22. Mai 2001 10:17

: Hallo Me & Bär,
als erstes Danke für eure Antwort!
Was den Raum angeht, habe ich auch schon darüber nachgedacht. Das Problem ist, dass ich befürchte dass es dann so abläuft, wie vor einem Jahr, dass sie dann anfängt den Teppichboden zu zerstören oder die Tapete von der Wand zu kratzen. Wie gesagt, damals haben wir auch alles erreichbare weggeräumt und sie hat sich immer wieder etwas neues gesucht. Ich habe auch damals den Teppichboden mit Fernhalte-Spray prepariert. Umsonst. Wobei ich halt auch sagen muss. Damals war sie wirklich wie von Sinnen vor lauter Panik. Heute ist es glaube ich einfach die Langeweile. Sie ist heute nicht mehr panisch. Sie kaut einfach nur gerne und beschäftigt sich so!

Was die Therapie angeht, ist halt einfach das Problem, dass die zum einen furchtbar teuer ist und zum zweiten eben einer von uns die Zeit daheim bleiben müsste, wie uns die Tierpsychologin das damals sagte. Das ist leider nicht möglich, da wir ein Haus gekauft haben und auf beide Gehälter angewiesen sind. Zum dritten habe ich eben jetzt auch nicht mehr nur einen Hund, sondern zwei, so dass meine Schwägerin als Hundesitterin auch nicht mehr in Frage kommt. Ich bin wirklich am Ende meiner Weisheiten!!! Ansonsten ist sie so ein liebes Ding, sie hört so gut, ist sehr ruhig und gelassen, niemals agressiv, freundlich zu Menschen und allen Hunden.
Das beste ist ja auch noch, dass ich ihr manchmal einen Kauknochen gebe, bevor ich weggehe (sie liebt Kauknochen!!), aber den lässt sie dann liegen.


22. Mai 2001 10:42

: : Hallo Isi,
:
: Was die Therapie angeht, ist halt einfach das Problem, dass die zum einen furchtbar teuer ist und zum zweiten eben einer von uns die Zeit daheim bleiben müsste, wie uns die Tierpsychologin das damals sagte. Das ist leider nicht möglich, da wir ein Haus gekauft haben und auf beide Gehälter angewiesen sind. Zum dritten habe ich eben jetzt auch nicht mehr nur einen Hund, sondern zwei, so dass meine Schwägerin als Hundesitterin auch nicht mehr in Frage kommt. Ich bin wirklich am Ende meiner Weisheiten!!! Ansonsten ist sie so ein liebes Ding, sie hört so gut, ist sehr ruhig und gelassen, niemals agressiv, freundlich zu Menschen und allen Hunden.
: Das beste ist ja auch noch, dass ich ihr manchmal einen Kauknochen gebe, bevor ich weggehe (sie liebt Kauknochen!!), aber den lässt sie dann liegen.

Das mit der Therapie war auch nciht so gemeint, dass ihr einen Verhaltenstherapeuten ständig an Eurer Seite haben müßt: Wie sieht es denn mit Eurem Haustierarzt aus? Ist der einigermaßen bewandert, was Hundeverhalten angeht (viele sind das nun halt einfach nicht gerade)? Wenn ja, dan spreche ihn auf Clomicalm an, besprich mit ihm das Vorgehen. Fangt vielleicht in Eurem Urlaub an: Bleibt da aber nicht ständig beim Hund sondern fangt an ihr bei zu bringen, dass ihr auch mal eben 10 Minuten zur Tür raus seid - mit Clomicalm sollte sie eine etwas gleichgültige Art an den Tag legen und ruhig reagieren, steigert dann langsam die Intervalle und die Dauer des Alleinebleibens...
Wie lange sind die Hunde denn täglich alleine???

Das mit dem Kauknochen kenne ich: Meiner würde niemals in meiner Abwesenheit an seinen Kauknochen gehen, das tut er erst, wenn ich wieder komme...
Legt ihr in den Raum doch mal Holz von Obstbäumen, aber völlig gleichgültig, ohne es ihr direkt anzubieten.. und sieh mal ob sie da ran geht!!!

Liebe Grüße,
Me & Bär

22. Mai 2001 10:52

Hallo,

danke, ich werde das auf jeden Fall mal ausprobieren und meine Tierärztin fragen!!!
Samba und Vic sind ca. 4-5 Stunden am Tag alleine. Ich fange ca. um 10 oder 11 Uhr an zu arbeiten und gehe morgens um 7.30 Uhr mit meiner Freundin die auch einen Rüden hat ca. 1 Std spazieren und die drei verstehen sich prima, so dass die wirklich nur am toben, rennen und spielen.
Gruss