In der Junghundgruppe ist bei unsauf dem Platz ein 6 Mon alter Border, den schon mehrfach in den (dünnmaschigen Wild-) Zaun geknallt ist.
Immer wenn eine Übung mit "Bleib" ohne Leine angestrebt wird und der Hund ein Auto sieht (was auf der abgelegenen Landstraße nicht so oft vorkommt), knallt er in den Zaun und trägt schreckliche Verletzungen im Gesicht davon, da er im Trieb den Zaun natürlich nicht sieht.
Gehen wir mal davon aus, das Kerlchen ist ein ganz normal entwickeltes:
Ist das Training mit vorbereitenden Übungen für die BH zu früh für einen Border? Ist es ein Zeichen von Unterforderung, weil er beginnt Autos zu hüten?
Was macht man in solch einem Fall? Ich glaub' die Besitzerin ist überfordert mit dieser Situation (vielleicht auch mit dem Hund). Ich würde ihr gerne einen Tipp geben
Danke und viele Grüße
Martina

Hallo Martina
Ich habe DS, aber auch mit ihnen habe ich das Freiablegen immer an einer langen Leine geübt. Zuerst beim Hund auf die Leine stehen dann immer weiter weg vom Hund und immer wieder Gutsi zwischen die Beine geworfen wenn sie schön liegen geblieben sind. Jetzt ist meine Kleine 17 Monate alt und ich mache es erst seit 2 Monaten ganz ohne Leine. Gerade das Freiablegen ist eine Übung bei der nicht zu schnell zu weit vom Hund weggegangen werden darf. Ich bin der Meinung mit 6 Monaten ist es für alle Hunderassen noch zu früh.
Viele Grüsse
erika

Hi Martina,

: Immer wenn eine Übung mit "Bleib" ohne Leine angestrebt wird und der Hund ein Auto sieht (was auf der abgelegenen Landstraße nicht so oft vorkommt), knallt er in den Zaun und trägt schreckliche Verletzungen im Gesicht davon, da er im Trieb den Zaun natürlich nicht sieht.

Das ist leider nicht ungewöhnlich für einen Border, auch nicht für sein Alter :-((



: Ist das Training mit vorbereitenden Übungen für die BH zu früh für einen Border?

Nein, sicher nicht.


:Ist es ein Zeichen von Unterforderung, weil er beginnt Autos zu hüten?

In gewisser Weise ja. Das Problem ist: beschäftigst Du den Hund in jungem Alter schon so sehr, wie er es fordert, schrauben sich seine Ansprüche später entsprechend in die Höhe. Sprich, forderst Du ihm gleich von Anfang an alles ab, ist die Chance hinterher einen "durchgeknallten" Border zu haben relativ hoch :-(
Mit der Schafarbeit fängst Du zB auch nicht vor einem Jahr (frühestens) an.


: Was macht man in solch einem Fall?

Kann der Hund das "down" oder "platz"? Das lernen unsere als erstes, es ist dann eine Art Notbremse und kommt dem Hund von der Sache her (liegen und anpeilen) auch sehr nahe und klappt in der Regel auch auf Distanz sehr gut.
Es gibt die Möglichkeit in auf Auto=down zu konditionieren. Meine Hunde müssen sich zB immer hinlegen, wenn ein Auto kommt. Bei denen, die das schon länger kennen, sitzt es. Kommt ein Auto, legen sie sich auch ohne das ich es sage sofort hin.
Die Besitzerin sollte mal ein Intensivtraining an einer häufiger befahrenen Straße machen. Also nicht eine, wo ein Auto am nächsten hängt, denn dann liegt der Border ja nur noch und versteht auch nicht, worum es geht. Zusätzlich sollte er lernen, das er sich vor dem Übergehen von Straßen immer hinlegen (nicht setzen) muß, um ihm die Straße nochmal genau zu verdeutlichen.


:Ich glaub' die Besitzerin ist überfordert mit dieser Situation (vielleicht auch mit dem Hund).

Auch nicht ungewöhnlich... Schade :-(


: Ich würde ihr gerne einen Tipp geben

Wenn Du es nochmal ganzgenau wissen möchtest, erkläre ich es Dir auch gerne mal ausführlicher am Telefon :-) Meine Nummer ist auf der HP (Link unten)

Liebe Grüße

Gesa & Borderbande


: Danke und viele Grüße
: Martina
:

Vielleich könntet Ihr ja auch auf dem Hundeplatz den Zaun "sichtbarer" machen, indem ihr Stofffetzen oder Plastiktüten in die Maschen hängt oder ein Absperrband aus Plastik (diese rot-weiß gestreiften Bänder, gibt's im Baumarkt - 100m für rund 12 Mark) quer durch die Maschen webt.

Das löst das Problem für den Hund nicht, könnte aber die Verletzungen verhindern.

Danke für Eure Ideen für das Borlerlein. So klein und schon so'n Hütetrieb *lach* Wir werden es morgen mal mit bunten Bändern (die Idee ist gut!) versuchen, ansonsten wird es wohl noch etwas dauern, bis er das "Platz" als Bremse kann.
Weia - jetzt weiß ich wieder, warum ich nicht so einen Hund hab' Ich finde die ja toll, aber ich wär einem Border nicht gewachsen...
Ich nehm' Pflaster mit - und bunte Bänder.
Habt Ihr den Artikel zum Thema Bordernot im Rassehund gelesen (bei CfBH)? *Kopfschüttel* Aber Du, Gesa, kannst ja selbst ein Lied davon singen :-( Warum nur werden Border an Leute abgegeben, die keinen Plan haben?

Grüß dich Martina,
ich möchte bitte noch eine Anregung zum Thema Border Collie und dem Hüten von Autos anbringen. Wenn der Hund im Alter von sechs Monaten auf Distanz beim Auftauchen von Autos ausbüchst, um diese zu hüten, dann ist das ein sehr ernstes Alarmsignal! Wofür? Für einen Hütetrieb, der ohne Kontrolle zum Problem werden wird!
Frage, warum hat diese Frau einen BC? Will sie mit ihm arbeiten, wenn ja, was? Will sie hüten? Wenn nein, dann soll sie sich bitte jemanden suchen, der sich mit BCs auskennt und sich Tipps geben lassen, wie sie das Hüteverhalten speziell an Gegenständen (Auto, Fahrrad ...) unterbindet! Wenn sie es jetzt nicht macht, wird das später mal zu einem Problem.
Der Hund müsste immer wieder an einer sicheren Leine unter verschiedenen Einflüssen und Gegenden Fahrzeugen ausgesetzt werden. Hüteblick, jedes Hüteverhalten unterbinden (Ablenkung, jedoch kein Lob, Platz ...), jede Aufmerksamkeit dem Besitzer gegenüber belohnen. Vielleicht mit Clicker oder Ball.
Ganz wichtig ist, dass die Frau das Hüteverhalten ihres Hundes auch erkennt, denn das lustige Hinterherlaufen nach dem Besen ist auch schon Hüten. Auch das Umkreisen mit gesenkten Kopf der Kinder beim Spielen ist Hüten.
Lege der Dame unbedingt nahe, den Hund zu beschäftigen. Auf dem Weg zur BH ist sie da schon richtig, doch danach muss es auch irgendwie weitergehen. Woher kommt denn der Border Collie, also von welchem Züchter?
Viele Grüße
Mina