Hallo Monika,
ich wollte erst nichts dazu schreiben, aus mehreren Gründen.
1. Ist es als Außenstehender nahezu unmöglich eine Ferndiagnose zu erstellen!
2. Kann ein solches Problem hier nur wirklich oberflächlich dargestellt werden. Ich hätte mehrere Fragen an dich.
3. Habe ich mich, besonders über Sabines Rat, den Hund einfach einzuschläfern, ohne Punkt 1 und 2, die ich oben angeführt habe, zu beachten, so geärgert, dass ich gar nichts dazu schreiben konnte.
4. Ich kann nicht einschätzen, was du möchtest! Möchtest du Hilfe? Möchtest du einfach moralische Unterstützung für eine Entscheidung, die du vielleicht schon gefällt hast?
Mein Rat an dich, ist folgender! Wende dich an Leute, die etwas von Problemhunden verstehen. Lasst euch analysieren, auch wenn es Geld kostet. Das sollte dir dein Hund wert sein.
Schreibe mir doch mal, wo du wohnst, vielleicht kann ich dir jemanden vermitteln. Vielleicht lieber privat, meine Mail-Adresse steht oben.
Zum Schluss noch eins. Ich habe selbst einen Problemhund,der aggressiv zu Hunden und zu Dingen und Menschen ist, die sie nicht kennt. Sie ist daher unberechenbar. Unser Sohn ist zwar älter, aber er hat auch Kumpels und wenn die spielen, ist die Hündin in einem anderen Raum. Das ist machbar!
Wenn wir Besuch haben, den sie nicht kennt, oder wir irgendwo sind, ist sie an der Leine und unter Kontrolle. Und es fällt mir nicht schwer! Man muss nur konsequent sein und sich des Risikos bewusst sein.
Und man muss an sich und der Familie arbeiten.
Nicht immer ist es das Böse im Hund, manchmal haben sie bloß Angst. Sie zeigen es nur anders, damit kann man klarkommen, mit Spielregeln.
Wilmas Rat möchte ich dir nochmal ans Herz legen! Bei unserer Wilma (heißt leider auch so - sorry) hat sich eine Schilddrüsenüberfunktion herausgestellt. Deshalb kann sie so schön ausflippen.
Es gibt immer mehr Möglichkeiten, als einfach einzuschläfern. Erst wenn alles ausgeschöpft ist, kann man darüber nachdenken.
Grüße
Franka
: Wir haben vor 2,5 Jahren von einer Tierschutzgruppe einen (mittlerweile kastrierten) Rüden gekauft, der wohl schon im Tierheim war und von dem nachfolgendem Besitzer wegen Krankheit abgegeben wurde. Es ist ein Schäfer-Terrier-Mix (warscheinlich Pitbull lt. Tierärztin) und es hieß er wäre kinderlieb, bräuchte eine große Familie in der viel los ist und er wäre unkompliziert. Das meiste davon hat sich nicht bestätigt. Er hat, sobald er sich ein bischen eingelebt hatte ein agressives, ängstliches Verhalten in bestimmten Situationen gezeigt. Kinder mag er nicht besonders. Er mag auf keinem Fall von ihnen gestreichelt werden, weicht aus, knurrt und schnappt. Unsere Kleinste ist jetzt knapp 4 Jahre alt und akzeptiert das, aber sie hat oft Besuch und ich kann den Hund ja nicht immer wegsperren, oder daneben stehen. Die großen Kinder sind bereits 16 / 18 Jahre alt und werden nicht mehr als Kinder angesehen.
: Wir haben einige Stunden bei einer Hundetrainerin absolviert und festgestellt, daß der Hund gut ausgebildet ist. Es macht ihm auch Spaß zu "arbeiten". Die Probleme, z.B. daß er unser eigezäuntes Grundstück so gut bewacht, daß die Nachbarn Angst haben er könnte durch den Zaun kommen konnten wir nicht nachstellen, er hat es gemerkt und sich nicht provozieren lassen.
: Unser großes Problem ist nun, daß er andere Leute beißt. Zuerst haben wir immer noch Erklärungen gefunden für diese Vorfälle, aber in letzter Zeit haben sich die Vorfälle gehäuft. Und es ist absolut kein Schema zu erkennen, nachdem er sich die Opfer aussucht. Ganz plötzlich schießt er auf jemanden los (Fremde beim Spazierengehen, Besuch im Garten nach drei gemeinsamen Std., Freunde der großen Kinder,...)und schnappt zu. Der Anfall hört genausoschnell auf wie er gekommen ist. Bisher ist noch niemand ernsthaft verletzt worden ( es floß kein Blut), aber das Vertrauen zu ihm ist nicht mehr da. Ständig bin ich am schauen ob sich eine gefährliche Situation anbahnt, bei einer Großfamilie mit viel Besuch ist das sehr Nerven aufreibend. Ich habe große Angst, daß noch etwas Schlimmeres passiert, besonders mit den Kindern und weiß keinen Rat. Die letzte Konsequenz wäre, den Hund abzugeben. Er ist uns allen sehr ans Herz gewachsen und wenn es eine andere Möglichkeit gibt wären wir dankbar. Aber immer nur Angst zu haben geht auf Dauer nicht.
: Vielleicht kann uns hier ja jemand von seinen Erfahrungen berichten und uns Raten. Danke im Voraus.