Hallo Mina
: Klar muss das Sitz als Einzelübung beigebracht werden, zum Beispiel in genau der Situation.
Das sind zwei Übungen aufeinmal. Der Hund wird schlussendlich nur fürs Sitz belohnt.
as heißt natürlich auch, dass man immer ein Lecker beim Spaziergang prarat haben sollte.
Das ist meiner Meinung nach der grösste Unsinn, das ewige Leckerli geben (aber eben sehr in Mode). Ich habe meine Hunde "fast" ohne Leckerli bis zum Obedience gebracht. Und im Agility nur sehr verhalten mit Spielzeug trainiert.
: Das Sitz ist dazu, damit dein intelligenter Hund nicht zu dir läuft, schnell mal in die Hand schnuppert, Leckerchen nimmt und abhaut oder nach Feststellen, dass das Lecker noch in der Hosentasche weilt,
Wenn schon Leckerli, dann erst wenn der Hund sicher bei mir ist und ich ihn am Halsband fassen kann. Das Leckerli ist bis dahin immer noch in der geschlossenene Hand. Dazu brauche ich nicht erst noch ein Sitz.
: : ok, das mache ich genau so, allerdings ohne Leckerlis. Die Belohnung ist bei uns, dass wenn der Besuch drinnen ist, dürfen die Hunde zur Kontaktaufnahme hin. Das haben aber meine Hunde auch nur mit einem bestimmten Druck und Konsequenz gelernt.
: Für sie war der Grund, warum sie sich dort hinsetzen sollten, durch das Leckerchen viel greifbarer, angenehmer.
Wie willst du das wissen?
: : Das funktioniert leider bei den allermeisten Erziehern nicht. Jedenfalls nicht, wenn sie erst mit einem 7-12 Monate alten Hund in den Erziehungskurs kommen und Rat suchen. Da geht nichts mehr ohne Leine und auch nicht ohne Leinendruck.
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: Logisch, denn wo habt ihr angefangen, das zu probieren?
Leider sind bei uns nur Erziehungskurse mit 7 Lektionen die Regel. Und die sind nur mal für Hunde ab 6 Monaten ausgeschrieben. Was ich in den Welpenspilestunden den Hundeführer mitgeben kann ist nun mal herzlich wenig. Einzelunterricht ist hier so gut wie gar nicht bekannt.
: Ein guter Trainier versucht so was aber auch nicht gleich inmitten einer Extremsituation und erwartet dann Wunder durch Weglaufen.
Das erwarte ich auch nicht. Mit meiner über 30jährige Hundeerfahrung erwarte ich schon lange keine Wunder mehr.
: : Was machst du, wenn der Hund nicht verfressen ist und das Spielzeug weniger wichtig als der andere Hund? Und er bereits schon abgehauen ist, bevor du zu rennen beginnst?
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: Spielt der Hund nicht und mag keine Lecker, dann muss erst mal am Spielverhalten gearbeitet werden.
das kann man eben bei manchen Hunden vergessen. Eine meiner Hündinnen, sie arbeitet übrigens am besten, spielt überhaupt nicht. Und ich finde es auch nicht das Gelbe vom Ei, dass ein Hund sein Leben lang künstlich auf dem Nivau eines Junghundes gehalten wird.
: Warum spielt der Hund nicht? Ist es nicht der Besitzer, der eigentlich das Spiel nicht mag?
s.o.
: Und keiner geht mir ohne ein Spiel vom Spaziergang nach Hause. Selbst Lilac nicht, die Pudeline. Sie musste nach der Welpenphase den Sinn des Spiels wieder lernen, denn sie hielt es nicht für nötig, zu spielen.
Warum dem erwachsenen Hund künstlich das Spielen aufdrängen? Eine intensive Bindung zu mir hängt sicher nicht allein vom Spielen ab. Nett wenn der Hund es mag und sonst eben nicht.
: Manchmal fährt der Zug vorerst langsam ab, doch da die Strecke sehr lang ist, braucht jeder Zug erst mal Schwung!
Sicher, nur bin ich eben nicht dabei um aufzuzeigen wann der Zug schon längst im Schwung ist.
: : Was machst du mit Hunden, welche scheinbar keinen Namen haben und auf nichts reagieren?
: Kennen lernen! Freude finden, Freude teilen. Grabe nach allem Positiven, das du finden kannst und teile es mit dem Hund. Dann kannst du auch an die negativen Seiten herangehen und bei Bedarf auf das sichere Postive zurückgreifen.
Sicher! wenn es mein Hund wäre.
: Falls es sich hierbei um das typische Beispiel in der Hundeschule handelt, wo ein Hund total durchdreht und auf nichts mehr reagiert als auf die anderen Hunde, musst du erst mal die Ablenkungen minimieren. Der Hund wird in so einer Situation nicht unter Kontrolle zu bringen sein. Unter weniger Ablenkung dann an der Bindung und Aufmerksamkeit zum Halter arbeiten.
Genau! und dazu braucht es eben die Leine.
Gruss
Yvonne