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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Zerrspiele und Balljagen - Jagdtrieb ?
07. Juni 2001 06:58

Hallo Dacota,

: Das war mir auch eigentlich recht klar, aber meine Frage kam noch speziell zu einem Welpen - also, kommt da ein welpe nicht eher auf "dumme Gedanken", wenn man mit ihm z.B. dieses Totschütteln eines Balles und dass Verfolgen eines "wegrennenden" Balles übt?? Denn dem Welpen macht dies Spaß und Frauchen scheint davon ja auch ganz begeistert, wird da die Freude am Verfolgen nicht noch gefördert? Kann das dann auch auf anderes umschlagen? Also, lernt da der Welpe nicht erst dieses Schütteln und vorherige Verfolgen eines Gegenstand, wird das Interesse für davonrennendes nicht noch gstärkt??????


Ein Ball rennt nicht weg, er fliegt durch die Luft....;-)) Abgesehen davon lernt ein Welpe recht schnell, das der Ball an sich ein toter Gegenstand ist und nur durch Frauchen belebt wird.

Das kannst Du mit dem Schutzhundesport vergleichen - schau mal auf meiner Seite, da habe ich etwas dazu geschrieben. Ein Schutzhund würde niemals auf die Idee kommen, einen Menschen zu beißen, nur weil es im Schutzhundesport so aussieht - interessant ist nur der Ärmel.

Ganz gefährlich für den Jagdtrieb ist folgendes: Der Welpe hat grundsätzlich Interesse an beweglichen Dingen, also auch z.B. an Vögeln. Wenn Du das durchgehen läßt, weil der Hund die Vögel eh nicht kriegen kann und weil es ja so putzig ist, das der WElpe den Vögeln hinterherhopst, ermunterst Du ihn, sein Glück später auch bei anderen lebenden Objekten zu versuchen.


Und noch eines: JEDER Hund hat seine Instinkte - Du kannst sie nicht unterdrücken. Wenn Du mit einem Hund niemals Ball spielst, verhinderst Du nicht das Interesse am jagen von Tieren.
Im Gegenteil, die Gefahr ist größer, das angesichts eines hochhopsenden Hasen der Instinkt durchbricht und dann nicht mehr unter KOntrolle zu bekommen ist - weil Du versäumt hast, diesen Instinkt auf Ersatz-Objekte wie Bälle etc. zu lenken.


Mein Hund ist ein absoluter Ball- und Stöckchenjunkie - wenn ich nicht mit ihm spiele, sucht er sich halt alleine einen Stock und schleppt diesen durch die Gegend.

Trotzdem jagt er nicht - genauer gesagt, wenn tatsächlich ein Hase vor seiner Nase hochhopst, macht er schon einige Sätze hinterher, aber läßt sich abrufen - weil er gelernt hat, Frauchen hat viel interessantere Dinge als so einen doofen Hasen.


Grüße, Gaby

07. Juni 2001 07:11

Hallo Dacota,

ein paar Erfahrungen mit unseren beiden.
Wir haben mit unseren als sie Welpen waren, keine Zerrspiele veranstaltet. Bis zum Alter von ca. 2 1/2 Jahren zeigten sie keinerlei Jagdtrieb. Von heute auf morgen verschwanden sie dann im Wald.

Dann begannen wir die Beschäftigung mit dem Ball.
Auf jedem Spaziergang und auf dem Hundeplatz wird ausgiebig gespielt.

Heute habe ich zwei Balljunkies. Mike zerrt für sein Leben gerne,
Fee rennt lieber dem Ball nach. (Sie apportiert aber auch problemlos.)
Vor knapp einer Woche gingen beide wieder auf die Jagd.

Ich persönlich glaube nicht, dass Zerrspiele die Jagdleidenschaft fördern. Aber meine Hunde lachen über das ganze Gesicht sobald ich den Ball aus der Tasche ziehe. Ich finde das ist eine tolle Beschäftigung für Mensch und Hund.

Tschüss

07. Juni 2001 07:11

Hallo Dacota,

:
: Ich werde einen Lab-Welpen bekommen und möchte mit ihr wahrscheinlich auch Dummyraining machen. Nun ist es aber so, dass manche sagen, dass man mit solchen Hunden lieber keine Zerrspiele veranstalen sollte, damit sie später auch nicht das Dummy knautschen!
: Wie ist das? Besteht da ein Zusammenhang oder kann ich getrost mit meinem "Dummy-Hund" um die Wette zerren?
:

Kannst Du...;-)) Wichtig ist nur, das Du den Kleinen ermunterst, seine Beute schön ruhig zu tragen und im Maul zu behalten - das erreichst Du, indem Du nach ein wenig Zerrerei losläßt und dann wegläufst, den Kleinen dann hinter Dir herlockst.

Was noch ganz wichtig ist: Ermuntere den Kleinen vom ersten Tag an, alles zu Dir zu bringen - das ist gerade bei einem Welpen sehr leicht.
Einen Ball oder eine Beißwurst einen oder zwei Meter wegwerfen, den Welpen ermuntern, wenn er hinterherwill und dann zu Dir locken, wenn er das Teil ins Maul nimmt - und ein wenig um die Wette zerren, wenn er bei Dir ist....;-))

grüße, Gaby

07. Juni 2001 07:13

Hi Dacota,

Ich denke, daß der Hund durch das Ballspielen auch lernt, daß man zusammen mit Dir viel Spaß hat. Ist meines Erachtens gaaanz wichtig, oft ist es nur toll, wenn andere Hunde zum spielen da sind und wenn man hinter einem Hasen hinterherhoppeln kann. Seit ich Dwayney auch draußen für den Ball begeistern konnte, ist es auch überhaupt kein Problem, sie beim Spielen... abzurufen. Zur Belohnung gibt es C+Spiel. Leckerchen hat oft nicht gezogen. Bei Deinem zukünftigen Hund wird das wohl aber eher kein Problem sein! Trotzdem finde ich spielen, um die Bindung zu verbessern wichtig!

Gruß,

Michaela

07. Juni 2001 07:50

Hallo Dacota

Ich glaube Deine Frage kann man weder mit Ja noch mit Nein beantworten.

Es gibt ja verschiedene Arten des Jagens. Mit den Augen, mit der Nase oder/und den Ohren. Das Spuren (Nase) wirst Du warscheinlich kaum mit dem Spielen begünstigen, das Sichtjagen (Augen) aber schon(muss aber nicht).
Mein Labrador-Beagle-Windhund-Mix hatte ich als Welpe und mir war bewusst, dass hier die Gefahr des Jagens besteht. Ich habe im Spiel öfters ein absolutes Stopkommando eingebaut, dass heisst wärend sie unterwegs war den Ball zu schnappen, musste sie dieses Kommando befolgen. Das funktionierte sogar, als sie im Spiel auf ein Reh traf (am Feldrand) und dem hintennachsetzte.
Aber ich muss dazu sagen, bezüglich Gehorsam bin ich konsequent, ich lasse beiden nichts durchgehen. Im Wald dürfen sich meine Hunde nicht in die Büsche schlagen, es wird auch sonst nichts gejagt oder nachgesetzt, keine Vögel, kein Wild, keine Katzen, keine Mäuse, keine Hasen, keine ängstlichen Hunde, keine Jogger, keine Fahrradfahrer, keine Kinder, einfach gar nix.
Irgendwie haben beide begriffen, wenn sie diese Regeln befolgen und ich mich darauf verlassen kann, haben sie mehr Freiheiten.
Mein Border interessiert sich nicht für Wild, dem kann ein Reh vor der Nase über den Weg laufen, es kümmert ihn nicht. Er ist aber ein EX-Stöckchenjunkie!
Mit einem Welpen zu spielen, finde ich eins der schönsten Dinge. Machst Du dies mit viel Spass aber trotzdem kontrolliert und in Massen, denke ich, verleitest Du Dein Hund nicht zum jagen.
Liebe Grüsse
Jacqueline & Co.

07. Juni 2001 09:31

Noch vielleicht ein kleiner Denkanstoss dazu.

Wenn dein Welpi mit dem Spielzeug kommt, dann nicht wegnehmen, sondern wieder dran zerren, spielen und behalten lassen. Heißt für ihn: prima, wenn ich damit zu Fraule komme, kann ich spielen und darfs behalten. Bestärkt den Welpen/Junghund, dass er nicht mehr wegrennt, weil man ihm sein geliebtes Spielzeug wegnimmt.

Den Fehler hatten wir anfangs auch gemacht. Dann ist unser Dino immer seinem Spielzeug wie angestochen durch den Garten gedüst und war nicht mehr einzufangen. Mittlerweile lassen wir ihn zerren, bekommt die Bestätigung, dass er´s behalten darf, ich streichle ihn dann mal, wenn er´s trägt und lobe ihn. Nun rennt er nicht mehr weg.

Wenn wir dann fertig gespielt haben, das bestimme ich dann, dann kommt das Kommando "nimm´s mit" und schon hört er auf zu knautschen, ich nehme die Schlaufe der Beißwurst und wir bringen das Ding gemeinsam an den Platz, wo´s immer hängt.

Grüßle
Moni mit´m Dino