Hi dogman,
es gab mal ein Seminar "Der Hund und seine Aggressivität" veranstaltet von der GfH, da hat Herr Bloch die ersten Auswertungen einer entsprechenden "Studie" vorgestellt, das waren noch keine gesicherten Ergebnisse, aber der Trend war mehr als deutlich:
Hunde, die Aggressivitätsprobleme (welcher Art auch immer) bereiten, geniessen meist auch alle/viele Privilegien, wie die genannten.
Dann zeigte Herr Bloch ein Dia von sich und seinem Dackel, Kommentar: dieser Hund genießt offensichtlich alle erdenklichen Privilegien...ABER: er macht keine Aggressivitätsprobleme!
Seltsam? Nein, denn nicht jeder Satz gilt auch im Umkehrschluß! Ein Hund, der in einer geordneten Rangfolge lebt und diese auch nicht anzweifelt, der kann ruhig solche Privilegien haben...sollte er aber auf "dumme Gedanken" kommen, dann werden diese Privilegien ersatzlos gestrichen, denn dann beansprucht der Mensch extra deutlich alle Resourcen (dazu gehören eben auch erhöhte Liegeplätze, Vorrechte beim Futter etc.).
Allerdings bin ich nicht sicher, in wie weit das für den Hund selber so bedeutsam ist.
Denn als nächstes referierte Frau Feddersen Petersen und sie zeigte eine Diaserie, wo ein Alphawolf es schlicht weg ignorierte, dass da ein rangniedriges Mitglied auf seinem bevorzugten, erhöhten Liegeplatz lag und ihn anfletschte. Alpha hat sich überhaupt nicht darum gekümmert und hat sich einfach neben diesen fletschenden Kollgen gelegt.
Je nach Motivationszustand hat Alpha größeres oder geringeres Interesse an einzelnen Ressourcen, auffällig ist nur: wenn Alpha aktuell eine davon alleine beanspruchen will und dies "kundtut", dann trollt sich der Rest der Truppe.
Daher meine obige Vermutung, dass diese Massnahmen, wer geht zuerst durch Tür, isst zuerst, darf aufs Sofa etc. an sich nicht so wichtig sind, sondern diese Regeln mehr dazu dienen, dass sich der Mensch bewußter wird, was es heißt tatswahrhaftig zu führen. Mit diesen Massnahmen gewöhnt er sich daran im Umagng mit dem Hund bestimmte Regeln sauber einzuhalten - und da wirst Du mir bestimmt zustimmen, der Hund braucht klare Regeln, ein Anführer muss berechnbar sein, sonst kann man ihm nicht vertrauen und muss die Führung anzweifeln...aber allein mit diesen Massnahmen wird es bei einem solchen Problem wohl trotzdem nix werden...
jetzt aber Schluß..
Grüße
Anke + Rico