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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Tötungsabsichten?
20. Juni 2001 14:20

:Hallo Wilma!

: Wobei mich interessieren würde wie die Hündin sich verhalten hat.

Ich habe nicht auf die Hündin geachtet sondern bin sofort zu den Rüden gerannt. Sie ist aber nicht dazwischen gegangen.


Viele Grüße
Simone und Willi





20. Juni 2001 16:38

Hallo Simone,

: Das tut Arco aber nicht. Es stört ihn gar nicht das Willi knurrt. Schon seit 1 Jahr läuft es so ab das Arco ihn fast über den Haufen rennt und Willi knurrt und knurrt. Inszwischen ist es soweit das Willi schon knurrt wenn er Arco nur sieht.

Klar, Willi weiß ja mittlerweile schon, dass Arco ihn bedrängen wird. Doch auch wenn Arco Willis Knurren nicht respektiert, würde ich Willi das nicht verbieten. Die Tatsache, dass er dann zum nächsten übergehen könnte, bleibt ja bestehen, auch wenn Arco sich nicht beeindrucken lässt. Und Willis Unwohlsein bleibt auch bestehen, der Ausdruck dessen würde aber verboten und Willis Druck damit noch stärker.

: Ja und das ist das Problem bei Arcos Besitzer! Er ist unglaublich inkonsequent.

Das dachte ich mir schon. Im Prinzip liegen die Verhaltensweisen unserer Hunde zu einem riesigen Prozentsatz in unserer Hand. Sogenannte Macken sind meistens nichts anderes als erlerntes Verhalten. Wir haben den Vorteil, dass wir in der Lage sind, das Lernverhalten von Hunden zu durchblicken und zu beeinflussen. Setzt man sich richtig damit auseinander und nimmt sich die entsprechende Zeit für ein vernünftiges, hundegerechtes Training, kann man fast immer dafür sorgen, dass ein Hund seine Macken ver- und ein erwünschtes Verhalten erlernt. Es ist alles eine Sache der Konsequenzen, die aus diesem Verhalten entstehen, ob es den Hund an sein erwünschtes Ziel bringt oder nicht, das haben wir in der Hand.
Das Problem sind die Halter, die vielleicht gar nicht daran interessiert sind, ein Verhalten umzulenken oder die einfach kein Bock haben, sich mal richtig damit auseinanderzusetzen.
Arcos Besitzer muss sich ja auch keine großen Sorgen zu machen. Sein großer Bär läuft so schnell nicht Gefahr, von einem Hund verletzt zu werden. Meistens werden solche Leute erst dann einsichtig, wenn sie selbst ein Problem mit ihrem Hund bekommen.
Es bleibt Dir also nur, mit Arcos Besitzer zu sprechen und zu hoffen, dass er aus Rücksichtnahme zu seinen Mitmenschen und -hunden beginnt, Arco dementsprechend zu beeinflussen. Vielleicht hilft es, wenn man ihm klar macht, dass die jetzige Situation früher oder später dazu führen wird, dass ihm irgendwann alle anderen Hundebesitzer aus dem Weg gehen. Und dass es auch für Arco gefährlich werden kann, wenn er mal auf einen Hund trifft, der ihm körperlich überlegen ist und sich dieses rüpelhafte Verhalten nicht gefallen lässt.
Ich kann Dir gut nachfühlen, wie unangenehm die Situation für Dich ist, weil Du ja mit Arcos Besitzern befreundet bist und natürlich nicht möchtest, dass es da zu einem Bruch kommt, bloß weil diese zu ignorant sind, mit ihrem Hund konsequent zu arbeiten.
Es besteht zwar noch die vage Hoffnung, dass Arco mit zunehmendem Alter ruhiger wird und gar keine Lust mehr auf heftige Rempeleien hat. Verlassen kann man sich darauf natürlich nicht.
Ich wünsche Dir viel Glück bei der Erziehung von Arcos Besitzern. Es scheint mir, dass die noch viel mehr Training nötig haben, als ihr Hund (das ist sowieso meistens so).
Vielleicht kannst Du sie ja überzeugen. Und vielleicht hilft Dir bei Deiner Überzeugungsarbeit ja das Buch "Hunde sind anders" von Jean Donaldson. Ich kann es nur empfehlen, es liest sich ganz toll und man hat ein paar gute Argumente bei Trainingsdiskussionen in der Hand.
Liebe Grüße
Conny