Lieber Dominik,
ich schätze, Dein Border hat eine Mischung aus beidem, Angst und Schutztrieb. Ich habe in der Hundeschule eines Bekannten lange beobachtet, wie sich Hunde verhalten, die ihre Besitzer schützen oder auch solche, die Angst haben. Diejenigen, die ihre Besitzer schützen wollen, sind meist nicht so ängstlich, sondern begegnen anderen Hunden gegenüber eher selbstbewußt. Bei den ängstlichen dagegen kann es vorkommen, daß sie sich gerade in die Nähe ihrer Besitzer zurückziehen, weil sie von dort Schutz und Sicherheit erwarten. Und dieser Sicherheitsbereich wird dann auch verteidigt, was oft als Schutzinstinkt gegenüber dem Besitzer ausgelegt wird. Du kannst es eigentlich leicht selbst beurteilen: Wie verhält sich Dein Hund, wenn er nicht in Deiner Nähe ist? Sucht er die Nähe und ist er eher unsicher den anderen Hunden gegenüber, wenn Du nicht da bist? Wenn das so ist, dann würde ich versuchen, sein Vertrauen anderen hunden gegenüber zu stärken. Vielleicht gibt es bei Euch Hunde, die nett sind und nicht zu wild toben. Dort kann Dein Hund lernen, das andere Hunde Spielen und Toben bedeuten, nicht Gefahr. Meiden würde ich große Hundeversammlungen, denn unsichere Hunde wissen oft nicht, wo sie in der Rangfolge stehen, so daß sie sich wieder zu ihren Besitzern zurückziehen und aggressiv werden.
Wenn es aber doch zu solchen "Handgemengen" kommt, solltest Du sofort und ganz schnell in eine andere Richtung gehen. Dann verliert Dein Hund die Sicherheit, hört wahrscheinlich sofort mit der Beißerei auf und weiß, daß Du sofort gehst, wenn er biestig wird.
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit deinem Sensibelchen,
Tschüß,
Eva und Rio