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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Irischer Setter - plötzlich Jäger!
23. Juni 2001 07:23

Hallo Christine, erspare mir die Mühe über die "absolute Zuverlässigkeit von Tieren" mich weiter auszulassen, aber wie setzt der Alphawolf sein "Nein" durch? Mit ´ner Flöte? Es macht schon seinen Sinn, daß sich Ausnahmetrainer wie Bloch und Schlegel exzessiv mit Wolfsverhalten (aus eigenen Anschauung und Beobachtung) befassen. Nebenbei: Es gibt auch wirklich gute Bücher zum Thema - also lesen liebe Christine!

Mit freundl. Grüßen Ralf

23. Juni 2001 08:20

Hallo Ralf,

sag´ mal ....

: aber wie setzt der Alphawolf sein "Nein" durch?

Ich habe das schon richtig mitbekommen....es geht hier um das Jagdverhalten eines Irish Setter - nicht um soziale Probleme innerhalb eines Rudels wildlebender Canis lupus ?

: Es macht schon seinen Sinn, daß sich
: Ausnahmetrainer wie Bloch und Schlegel
: exzessiv mit Wolfsverhalten (aus eigenen
: Anschauung und Beobachtung) befassen.

Stimmt. Das macht Spaß und ist werbewirksam. Den Hunden hilft es wenig. Um Hunde zu verstehen, sollte man diese beobachten. Um Wölfe zu verstehen, muß man Wölfe beobachten.

Es geht mich ja eigentlich nix an....

Aber Du schriebst:

"Und denken wir uns einen Hund, der seinen Halter wenig respektiert, also nur nach Lust und Laune gehorcht (eben der Typ des unqualifizierten Halters, keine Ahnung, keine Autorität), "

, woraus ich entnehme, dass Du der Superturbotrainer bist.

Dann solltest Du wissen, dass Neugierverhalten ein starker Antrieb ´für die Hunde ist, mal zu sehen was da abgeht. Der Rest ist leicht....insofern macht ein unverwechselbares Geräusch für den Recall Sinn - deckt sich mit der Erfahrung vieler Trainer. Pfiff für den Recall ist besser als Ruf z.B. - das ist einfach. Etwas besonderes ist das nicht, aber ich kann mir schon denken dass dieses Teil gut ist, um den Fuß in die Tür zu bekommen.

Ach so,...

: Es gibt auch wirklich gute Bücher zum Thema -
: also lesen liebe Christine!

Überheblichkeit ist keine Zier! Die Christine weiß, wovon sie schreibt - gaaaaaanz bestimmt, und sehr genau. :-)))) *grins*

Ciao

Rolf & Barney

23. Juni 2001 11:02

Hallo,

Pfiff für den Recall ist besser als Ruf z.B. - das ist einfach. Etwas besonderes ist das nicht, aber ich kann mir schon denken dass dieses Teil gut ist, um den Fuß in die Tür zu bekommen.

bin ganz Deiner Meinung, dass der Pfiff generell besser als der Ruf ist.
Besonders ist das Teil aus Hundesicht schon: Eine normale Pfeife ist genau wie ein Klicker ein für den Hund völlig neutraler Ton, wohingegen mit dem SongDog, dessen Entwicklung bis zum heutigen Fertigungsstand bei CRIT´R übrigens fast 25 Jahre gedauert hat, für Hunde keinesfalls neutrale Tiergeräusche nachgeahmt werden, die die Aufmerksamkeit bei weitem höher werden lässt als bei einem neutralen Pfeifton.

Viele Grüße
Klaus


23. Juni 2001 12:40

:-)

Christine



24. Juni 2001 13:23

Hallo Simone, ich möchte doch noch an Dich einige ernsthafte Zeilen schreiben, zu Deinem Problem mit dem wildernden Setter.
Vorweg: Jagen ist der Urinstinkt des Hundes überhaupt, klar. Diesen Urinstinkt, wenn er dann "durchgebrochen" ist (d.h. der Hund Lust am Hetzen gefunden oder schlimmer noch einen Jagderfolg gehabt hat), unter Kontrolle zu kriegen ist wohl das Schwierigste in der Hundeausbildung. Selbst erfahrene Leute kommen da an Grenzen des Machbaren - stell Dich lieber mal auf viele Wochen oder Monate konsequenter "Arbeit" ein. Die beste Lösung ist (wie allgemein so) die Prävention, das Vorbeugen also. Je später ein Junghund die Hetzlust entdeckt, umso besser. Jeder Ansatz (Mäusefangen gehört bei "gefährdeten" Hunden schon dazu) sollte konsequent "unterdrückt" werden und so weiter. Aber das ist in Deinem Fall ja nun wohl zu spät.

Die immer wieder gehörten (leider auch im Yorkies immer und immer wieder propagierten) Wunder- oder Hilfsmittel zum Erfolg sind überaus fragwürdig, ja unsinnig. Ich mach mal ein Analogiebeispiel:
Du legst in die Mitte des Wohnzimmers ein Stück Wurst und "verbietest" Deinem Hund es zu nehmen (mit einem Verbotkommando wie NEIN oder so, welches Du eben nimmst). Was tut der Hund? Wenn er´s ungeachtet des Verbotes wegfrißt, dann hat der Hund kein Problem mit Wurst oder Hunger - er hat ein Dominanzproblem. D.h. er pfeift auf das, was Du ihm sagst, er respektiert Deine Autorität nicht. Das ist doch einleuchtend, oder?
Und nun kommen die Hilfsmittel zum Zug. Er wird an die Schleppleine genommen und jedesmal gestoppt, wenn er sich der Wurst nähert. Er wird mit Spielzeug abgelenkt oder mit Wunderflöten irritiert. Oder ihm wird Luft ins Fell gepustet oder oder oder. Dies unterdrückt immer nur die Symptome, die Ursache bleibt.
Nun weiter: Man läßt den Hund zwei Tage hungern, Wurststück ins Zimmer und man geht für zehn Minuten in den Keller. Was meinst Du passiert?
Genau, die Wurst wird weg sein.
Der Reiz der Wurst für den hungrigen Hund "allein zu Haus" ist wohl vergleichbar dem Reiz eines abspringenden Rehs für den Hetzer. Also was tut der Hetzer, wenn ihn keine Schleppleine stoppt, kein Spielzeug ablenkt und keine Flöte irritiert? Genau, er wird hetzen. Warum tut er das? Weil er ohnehin tut, was er will, weil er Deine Dominanz nicht anerkennt. Es gibt kein speziellen Jagdproblem mit Hunden, es gibt nur ein allumfassendes Autoritätsproblem des Verbote ignorierenden Hundes, so einfach ist das. Und wenn nun irgendwelche Ganzklugen mit den "Windhunden" kontern, die ja bekanntlich überhaupt nicht zu bremsen sein sollen, dann kuck Dir die Beziehung zwischen Windhunden und ihren Haltern mal genau an: überwiegend machen diese Hunde auch sonst, was sie wollen.
Also gut. Wenn jemand im Yorkies wegen seines wildernden Hundes um "Hilfe" bittet, dann heißt das doch, er ist mit seinem Latein am Ende und das heißt (ohne Arroganz, es ist eben so): der Betreffende ist kein ausgesprochener Hundefachmann, er kommt mit seinem Hund nicht klar. Und da schon "Fachleute" wie anfangs erwähnt mit Hetzern die größten Schwierigkeiten haben, muß ich Dir sagen: die Chance, Deinen Hund "hasenrein" zu bekommen sind eher schlecht. Das frustrierende Herumgedoktor mit allerlei Hilfs- oder Wundermitteln werden die Beziehung zwischen Dir und Deinem Hund nur unnötig belasten. So.
Welche Möglichkeiten hat man? Entweder nimmt man die Sache wie sie ist, d.h. ein Hetzer kommt in wildträchtigen Gebieten an die Leine, oder man fängt (fast) neu an mit dem Hund zu arbeiten, d.h. Konsequenz, Konsequenz, Konsequenz. Kommandos "müssen" ausnahmslos befolgt werden und gravierender noch: Verbote müssen ohne die kleinste Ausnahme durchgesetzt werden. Natürlich läuft das alles ohne Gewalteinwirkung oder sonstigen Unfug ab, ist auch völlig unsinnig, denn Hunde haben ein untrübliches Gespür dafür, ob "sein Mensch" nun tatsächlich überlegen ist oder nicht. Drastisch formuliert: ein prügelnder Idiot bleibt für jeden Hund was er ist - ein Idiot eben, und den wird er nicht respektieren, allenfalls fürchten.
Falls Du die zweite, die aufwendigere Möglichkeit probieren möchtest, dann könnte ich Dir per E-Mail Material zukommen lassen - und bevor nun gleich unterstellt wird, ich würde hier an irgendetwas Geheimnisvollen "verdienen" wollen oder was auch immer... es ist nicht so.
Mit freundl. Grüßen Ralf