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Angriff ist die beste Verteidigung?

geschrieben von Tania und Numa(YCH) 
Angriff ist die beste Verteidigung?
25. Juni 2001 21:19

HalliHallo!

Ich habe ein Problem mit Numa (Rodesian-Ridgeback-Hündin, genau 2 1/2 Jahre).
Ich weiß ja nun schon aus der Geschichte mit den Kindern daß Numa ziemlich ängstlich auf viele Dinge und Situationen reagiert.
Nun habe ich seit einiger Zeit das Problem, daß sie ziemlich blöd auf andere Hunde reagiert. Das Verhalten ist eigentlich immer gleich:
Kommt uns ein anderer Hund entgegen, macht sie sich steif, sucht sofort meine Nähe (am besten ans Bein gelehnt) und stellt die Rückenhaare auf. Ich reagiere auch immer gleich, indem ich dieses Verhalten ignoriere und einfach in meinem Tempo weitergehe.
So gehen wir dann "gemeinsam" auf den anderen Hund zu. Sie stelzt dann voraus (sehr langsam und vorsichtig), bleibt dann steif stehen und beschnuppert den Hund.
Dann kommt es drauf an, wie der andere Hund ist. Wedelt er und ist freundlich, entspannt sie sich auch, läßt langsam ihre Bürste sinken und fängt auch an zu wedeln und spielt dann auch ganz toll mit dem andern Hund.
Ist es ein überlegener, dominanter Hund, geht sie in die Knie, wedelt, macht manchmal sogar Schnauzenstöße und wird in ihrer Unterwürfigkeit manchmal sogar aufdringlich, springt welpenhaft um den anderen Hund herum (immer geduckt) und versucht, seine Schnauze zu lecken.
Ist der Hund eher ängstlich und vorsichtig, wird Numa noch größer, die Bürst wächst und sie geht auf den andern Hund los. Das sieht dann so aus, daß sie dem Hund knurrend und rempelnd hinterherläuft, versucht ihn auf den Rücken zu werfen. Alles mit wildem Geknurre, wilder Show. Passiert ist nie etwas. Da gehe ich dann meist dazwischen (alleine weil die anderen Hundebesitzer hysterisch werden) und brülle einmal "NEIN!". Meist wirkt das. Hat sie schon abgeschaltet und hört mich gar nicht, kneife ich sie in die Seite wenn sie in meine Nähe komt und brülle dann "NEIN!". Dann hört sie sofort auf, kommt unterwürfig zu mir und wedelt, läßt den andern Hund dann in Ruhe, hat ihn aber "auf dem Kieker", d.h. sie wird wieder immer angespannter, beobachtet jede Bewegung des andern Hundes und wenn ich nicht aufpasse, geht sie genauso wieder auf ihn los. Dabei bevorzugt sie immer kleinere, schwächere oder jüngere Hunde. Das Geschlecht spielt da eine untergeordnete Rolle.
Am schlimmsten ist es, wenn der andere Hund wirklich klein (Westie, Dackel, Pudel, etc.) und änstlich ist. Denn dann habe ich echt Angst um den anderen, weil Numa genauso grob ist als wäre der Hund größer. Ist der Kleine aber selbstbewußt, akzeptiert sie das, wedelt und ist freundlich.

Gehe ich mit ihr alleine, ist ihr Verhalten wie oben.
Ist noch Herrchen dabei und am besten noch Bekannte mit einem Hund (kann auch nur eine Gassibekanntschaft sein, die sie kurz zuvor getroffen hat), dann macht sie sozusagen ein Rudel auf, fühlt sich extrem stark, läuft auf jeden Hund mit gesträubtem Fell und sehr offensiv im Verhalten zu und möchte am liebsten auf jeden Hund losgehen in der Hoffnung, daß wir als Rudel dann mitmachen. Sie wird dann extrem zickig und macht auch Hunde an, mit denen sie, wären wir nur zu zweit, sicher gespielt hätte.

Ist der Fall genau anders herum, d.h. ich gehe mit ihr alleine und uns kommen zwei oder mehr Hunde entgegen mit entsprechend vielen Besitzern (es reichen schon zwei Hunde und ein Besitzer), versteckt sie sich mit eingeklemmtem Schwanz hinter meinen Beinen und löst sich von mir wenn ich weitergehe, schlägt sich in die Büsche und macht einen riesigen Bogen um das andere "Rudel". Gelingt ihr das nicht (Engstelle, die anderen Hunde laufen zu ihr hin), hockt sie sich mit eingeklemmtem Schwanz hin, zieht die Nase kraus und schnappt die andern Hunde knurrend weg. Auch, wenn die freundlich wedelnd neben ihr stehen. Auf größere Hunde geht sie dann richtig los, "Angriff ist die beste Verteidigung". Alles mit eingeklemmtem Schwanz und panischem Gekläffe.
Kommen die anderen Hunde nicht auf sie zu sondern spielen miteinander, braucht sie einige Zeit, bis sie mit den anderen warm wird, zeigt sich anfangs ängstlich und wird dann immer gelöster bis sie richtig mittobt.

Ich muß sagen, daß mir beim Aufschreiben dieser Verhaltensweisen erst klar wird, wie auffällig sie sich verhält. Ich muß auch noch dazu sagen, daß ich bis auf ihre "Angriffe" gegen Schwächere noch nicht eingegriffen habe, ganz einfach weil ich Angst habe, genau das Falsche zu tun.
Ich gehe in jedem Fall in meinem Tempo weiter, rede freundlich mit den anderen Hunden und Besitzern (bin aber sicherlich angespannt, was Numa gleich wieder macht, das gebe ich zu), ignoriere Numa weitestgehend.
Ihr vorher gut zuzureden ("Ist gut, Numa, die sind doch ganz lieb"winking smiley scheint ihr unsicheres Verhalten zu verstärken, daher verkneife ich es mir schon meist.

Inzwischen bin ich soweit, daß ich Numa beim Anblick von Welpen, Junghunden, sichtlich ängstlichen Hunden und kleinen Rassen "Bei Fuß" gehen lasse (ohne Leine). Das geht ganz gut, sie ist aber jedes Mal unter Hochspannung. Bin ich einen Moment unaufmerksam, düst sie auf den andern Hund zu. Und dann kommt es wieder drauf an... (s.o.)
Habe ich sie "Bei Fuß" an dem anderen Hund vorbeigelotst und gebe sie dann mit "Lauf" wieder frei, springt sie an mir hoch (was sie nicht darf und auch sonst nie macht!!) als würde sie mein Gesicht lecken wollen, wedelt und ist völlig ausgelassen, holt ein Stöckchen, fordert mich zum Spielen auf (macht sie sonst auch nie!) und tut, als sei ihr eine Zentnerlast von den Schultern gefallen.

WAS IST LOS MIT DIESEM HUND??? Mir fällt in letzter Zeit immer wieder ein, wie extrem Rudelbezogen diese Hunde früher gearbeitet haben: mit dem eigenen Rudel (4-5 RR) gegen den Löwen zusammenarbeiten, Scheinattacken starten und fest im Rudel zusammen arbeiten damit keiner gefährdet ist. Und dabei wurden nur die mutigsten, draufgängerischsten RR am Leben gelassen, gearbeitet haben sie im Rudel ohne Menschen, bis die Jäger nahe genug zum Schuß waren. Wie wird ein Hund, der diese Anlagen hat und zudem unsicher und ängstlich ist??!

Ich wäre wirklich froh und dankbar wenn Ihr mir sagen könntet, wie ich mich verhalten soll.
(Habe sie seit sie 9 Wochen ist, sie ist auf dem Land mit sehr verschrobenen Zwingerhunden aufgewachsen, war in einer katastrophalen Welpengruppe (8 Wochen bis 18 Monate waren die Hunde in einer Gruppe, ich mußte da erst mal hinter kommen wie schlecht organisiert da alles war), hatte im Alter von 8-18 Monaten Schmerzen beim Spielen wegen OCD, hatte zwei Bein-OPs deswegen, hat aber umgekehrt auch viele Hundefreunde mit denen sie toll spielt und viele, viele positive Erfahrungen in diversen Gassi-Gruppen gesammelt).

Ich danke Euch schon mal im voraus und sorry für das ellenlange Posting, aber das schien mir alles wichtig.

Tania


26. Juni 2001 07:43

Tschau Tania

Deine Hündin verhält sich ganz normal, sie verhält sich wie ein wilder Hund, weil Du sie zuwenig erzogen hast. Genau das was Du beschrieben hast kommt heraus, wenn man den Hund einfach machen lässt. Ich gebe dir zwar recht, dass so meistens nicht viel passiert, aber es könnte mal was passieren. Zudem finde ich es gar nicht lustig, wenn deine Hündin auf Welpen los springt.

Mein Tip, nimm den Hund an die Leine wenn ein anderer Hund kommt, denn dafür wurden diese extra hergestellt und gehe in eine Hundeschule. Es braucht schon ein wenig Geduld, denn dein Hund wurde über längere Zeit falsch gehalten. Da kannst Du nicht mehr mit Monaten oder Wochen rechnen, sondern eher mit Jahren. Bringst Du aber dieses Problem unter Kontrolle, dann hast Du sehr viel gelernt für den nächsten Hund. Ich würde allen raten, die ein ähnliches Problem haben, den Hund nicht wegzugeben, sondern das Problem zu lösen. Gibt man den Hund weg, dann wird man die gleichen Fehler beim nächsten Hund wieder machen.

Viel Glück in der Hundeschuhle,

Gruss P.H



26. Juni 2001 08:25

Hallo Tania
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: Ist der Hund eher ängstlich und vorsichtig, wird Numa noch größer, die Bürst wächst und sie geht auf den andern Hund los. Das sieht dann so aus, daß sie dem Hund knurrend und rempelnd hinterherläuft, versucht ihn auf den Rücken zu werfen. Alles mit wildem Geknurre, wilder Show. Passiert ist nie etwas. Da gehe ich dann meist dazwischen (alleine weil die anderen Hundebesitzer hysterisch werden) und brülle einmal "NEIN!".

Nicht nur weil die Hundebesitzer panisch werden, sondern auch um des ängstlicheren Hundes Willen!! Ein ängstlicher Hund ist in so einer Situation überfordert und handelt ev. einmal mit beissen und das muss nicht sein. Ausserdem versucht der Hundehalter sicher auch, seinem Hund etwas mehr Selbstbewusstsein beizubringen und das macht Deine Hündin dann mit einem "Scheinangriff" zu nichte!! Glaub mir ich weiss wo von ich spreche. Meine ist genau so ein "Opfer" .... Findet sie ein Hund der noch unsicherer ist als sie selber, würde sie liebend gerne drauflos, darf es aber nicht!!

grinning smileyabei bevorzugt sie immer kleinere, schwächere oder jüngere Hunde. Das Geschlecht spielt da eine untergeordnete Rolle.

Logisch, weil Numa selber auch unsicher ist und bei kleineren und schwächeren, ist SIE mal die Überlegene. Bitte lass das nicht durchgehen, es nimmt sonst Überhand und du machst Dir keine Freunde und Numa keine Freude damit. Vorallem werden die Übergriffe mit der Zeit immer häufiger.

: Am schlimmsten ist es, wenn der andere Hund wirklich klein (Westie, Dackel, Pudel, etc.) und änstlich ist. Denn dann habe ich echt Angst um den anderen, weil Numa genauso grob ist als wäre der Hund größer. Ist der Kleine aber selbstbewußt, akzeptiert sie das, wedelt und ist freundlich.
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Beobachte Sie und den fremden Hund genau, wenn sie aufeinander zu gehen, Du siehst sofort, wenn der andere unsicher reagiert und dann mache Deiner Hündin klar, dass sie anständigt bleiben soll, ober nimm sie zu dir. Aber bitte lasse nicht zu, dass sie andere Hunde mobt!!
Ebenso wenn Du beobachtest, dass Deine unsicher wird, lass nicht zu, dass sie gemoppt wird.

:dann macht sie sozusagen ein Rudel auf, fühlt sich extrem stark, läuft auf jeden Hund mit gesträubtem Fell und sehr offensiv im Verhalten zu und möchte am liebsten auf jeden Hund losgehen in der Hoffnung, daß wir als Rudel dann mitmachen. Sie wird dann extrem zickig und macht auch Hunde an, mit denen sie, wären wir nur zu zweit, sicher gespielt hätte.
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Auch das würde ich nicht durchgehen lassen! Wenn Deine Hündin schon so schön auf Dein NEIN hört, dann gebrauche das in diesen Situationen. Du bist eigentlich der Rudelführer und solltest das Rudel verteidigen, nicht Deine Hündin!! Sage ihr bei jeder seltsamen Hundebegegnung, was Du von ihr willst und wie sie sich verhalten soll.
Wenn sie mal begriffen hat, dass Du alles regelst, wird sie auch selbstsicherer im Umgang mit anderen, fremden Hunden. Es dauert aber und braucht etwas Geduld. Natürlich darfst Du sie bestätigen, wenn sie sich vorbildlich verhalten hat, sei es mit Leckerli oder einem Spielchen.

: Ist der Fall genau anders herum, d.h. ich gehe mit ihr alleine und uns kommen zwei oder mehr Hunde entgegen mit entsprechend vielen Besitzern (es reichen schon zwei Hunde und ein Besitzer), versteckt sie sich mit eingeklemmtem Schwanz hinter meinen Beinen und löst sich von mir wenn ich weitergehe, schlägt sich in die Büsche und macht einen riesigen Bogen um das andere "Rudel". Gelingt ihr das nicht (Engstelle, die anderen Hunde laufen zu ihr hin), hockt sie sich mit eingeklemmtem Schwanz hin, zieht die Nase kraus und schnappt die andern Hunde knurrend weg. Auch, wenn die freundlich wedelnd neben ihr stehen. Auf größere Hunde geht sie dann richtig los, "Angriff ist die beste Verteidigung". Alles mit eingeklemmtem Schwanz und panischem Gekläffe.

Auch hier darfst Du eingreiffen. Hast Du das Gefühl, Dein Hund wird belästigt, dann regle das, wenn die anderen Hunde das wegschnappen nicht verstehen.
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: Ihr vorher gut zuzureden ("Ist gut, Numa, die sind doch ganz lieb"winking smiley scheint ihr unsicheres Verhalten zu verstärken, daher verkneife ich es mir schon meist.
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Das ist gut. Gib Deiner Hündin nur klare Anweisungen, was sie tun soll. Z.B wenn Du siehst, dass sie auf einen schwächeren losdüsen will, sagst Du ihr NEIN! Ansonsten würde ich nichts sagen. Wird sie gemobt, greife ein. Mobt sie, greife ein. Schnappt sie weg, lasse sie machen. Wird sie belästigt und kommt damit nicht klar, greiffe ein. (immer sprachlich gemeint!!)

: Inzwischen bin ich soweit, daß ich Numa beim Anblick von Welpen, Junghunden, sichtlich ängstlichen Hunden und kleinen Rassen "Bei Fuß" gehen lasse (ohne Leine). Das geht ganz gut, sie ist aber jedes Mal unter Hochspannung. Bin ich einen Moment unaufmerksam, düst sie auf den andern Hund zu. Und dann kommt es wieder drauf an... (s.o.)

Wie auch bei deinem früheren Problem mit den Kindern, Du darfst Sie nicht aus den Augen lassen und solltest Sie immer beobachten. Sage ihr NEIN wenn sie grad losdüsen will! Sie soll lernen, dass man sich normal auf Hunde zubegibt. Und sie soll lernen, dass Du alles regelst!
So ein Verhalten könnte durch eine ebensolche Begegnung ausgelöst worden sein, bei meiner Hündin ist das auf jeden Fall so.
Sie ist heute soweit, dass sie wegschnappt wenn es ihr zu eng wird und das wird meistens von den anderen Hunden akzeptiert. Darf sie dann hinten schnüffeln, darf der andere nachher auch. Kommen aber Hunde angerannt ev. sogar bellend, läuft sie in Panik davon, wenn ich nicht sofort reagiere. An dem Verhalten arbeiten wir noch. Wird sie gemoppt, gehe ich den moppenden Hund sprachlich an, was bis jetzt immer gewirkt hat. Aber ich akzeptiere nicht, dass sie andere Hunde jagt, moppt oder angeht. Im Gegensatz zu Numa, liebt Bianca kleine Hunde (sie ist selber nur 50 cm.) und hat eher ein Problem mit Grossen.
Helfen kann auch, wenn Du eine zeitlang immer im gleichen Auslaufgebiet spazieren gehst. Du kennst dann die Hunde die entgegen kommen und weisst im Voraus, wie Numa reagieren wird und kannst das korrigieren, falls nötig. Es gibt Deiner Hündin auch Sicherheit.
Klappt das, kannst Du es mit einem neuen Gebiet probieren.

Viel Erfolg
Jacqueline & Co.




26. Juni 2001 08:47

: Tschau Tania
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: Deine Hündin verhält sich ganz normal, sie verhält sich wie ein wilder Hund, weil Du sie zuwenig erzogen hast. Genau das was Du beschrieben hast kommt heraus, wenn man den Hund einfach machen lässt.

Hallo PH, entschuldige wenn ich mich einmische, aber ich würde nicht sagen, dass Numa zu wenig erzogen ist.... Tania hatte ein anderes Problem in sehr kurzer Zeit gelöst und mit einem schlecht erzogenen Hund geht das wohl nicht.

Ich gebe dir zwar recht, dass so meistens nicht viel passiert, aber es könnte mal was passieren. Zudem finde ich es gar nicht lustig, wenn deine Hündin auf Welpen los springt.

Auch nicht auf andere, kleinere, ängstlichere Hunde. So wie ich das verstanden habe, findet das auch Tania nicht lustig und hat sich deswegen ja an uns gewandt!
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: Mein Tip, nimm den Hund an die Leine wenn ein anderer Hund kommt, denn dafür wurden diese extra hergestellt und gehe in eine Hundeschule. Es braucht schon ein wenig Geduld, denn dein Hund wurde über längere Zeit falsch gehalten. Da kannst Du nicht mehr mit Monaten oder Wochen rechnen, sondern eher mit Jahren. Bringst Du aber dieses Problem unter Kontrolle, dann hast Du sehr viel gelernt für den nächsten Hund. Ich würde allen raten, die ein ähnliches Problem haben, den Hund nicht wegzugeben, sondern das Problem zu lösen. Gibt man den Hund weg, dann wird man die gleichen Fehler beim nächsten Hund wieder machen.
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Sie sprach doch gar nicht von weggeben, wie kommst Du auf so was?
Ausserdem glaube ich nicht, dass es Jahre braucht, bis sie dieses Verhalten korriegeren kann, ich glaube Numa ist eine sehr wiffe Hündin und kapiert schnell, was man von ihr will. Jedenfalls hat sie das beim letzten Problem so gezeigt.
Vielleicht probierst Du Dir mal vorzustellen, wie schwierig es ist, das Verhalten eines ängstlichen, unsicheren Hundes richtig einzuschätzen. Auch ein unsicherer Hund kann sich mal dominant verhalten in gewissen Situationen. Das kann verwirren! Dann musst Du mal erst herausfinden, dass Du den ängstlichen Hund nicht unterstützt in dem Du ihm gut zusprichst, ihm vieles druchgehen lässt (wenigstens macht er etwas..), schwierige Situationen vermeidest usw.
Dann musst Du Deinem ängstlichen Hund andere Regeln aufstellen und diese konsequent einhalten. Jede Situation im Griff haben und jede Reaktion schon voraus sehen. Nicht zu hart aber auch nicht zu schwach das Problem angehen..... usw.
Ich kann Dir sagen, dass ist nicht so einfach. Aber es ist es auf alle Fälle wert!
Vielleicht hat Du etwas Verständnis dafür?
Liebe Grüsse
Jacqueline & Co.

26. Juni 2001 09:43

Tschau Jacqueline

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Tina ein Problem hat.

Unterordnung heisst von mir aus gesehen nicht, dass der Hund vielleicht aus dem Fuss abhaut. Fuss ist Fuss und nicht ein Angriff.

Tina hat sich viel Mühe genommen und ihr Problem ausführlich beschrieben. Ich wollte Tina weder verletzen oder sonst was. Es ist nun mal so, dass in einer Hundeerziehung Fehler passieren können.

Der Fehler ist von mir ausgesehen der, dass der Hund nicht an der Leine ist. Natürlich löse ich das Problem mit anleinen nicht, aber ich verstärke es auch nicht noch. Der Hund von Tina könnte verständlicherweise an einen Hund heran spazieren, der ihr gehörig die Leviten liest. Viele denken jetzt ist ja selber Schuld, aber der Hund von Tina wird sich danach noch schlimmer verhalten. Mit jedem Angriff, wird das Problem ein bißchen grösser.

Zudem muss man sehen, dass der Hund von Tina eben einmal ein Negativerlebnis hatte und deshalb sich nun so verhält. Ich finde es nichts als Fair, wenn man das, was man selber nicht gerne hat, auch den anderen nicht zumutet. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass andere Hunde auch so werden wie der Hund von Tina, weil sie ihren Hund nicht an die Leine nimmt.

Es wird so nicht nur mit den Hunden immer wie schlimmer, sondern auch das Vertrauen zu den Menschen wird immer wie schlechter. Dass dem schon so ist, hat Tina ja beschrieben. Das ist ein Hund der schwerwiegende Probleme hat und wenn man da nicht eingreift, dann wird vielleicht mal eingegriffen. Ich weis nicht, wieviel es noch verträgt, wenn ein Hund Kinder schnappt.

Zudem muss man noch sehen, dass es Hundeführer gibt, die sehr rabiat reagieren, wenn ihr Hund angegriffen wird. Es gibt solche, die schlagen auf den Hund ein und ich kenne sogar solche, die genau wegen solchen Problemen ihrem Hund einen Stachel anziehen, bei dem die Zacken nicht nach innen sondern nach Außen stehen. Dann beisst der Hund der immer ihren Hund angreift in den Stachel. Was das alles für Auswirkungen haben könnte auf den Hund von Tina, das brauche ich auch nicht zu sagen.

Darum habe ich Tina den Ratschlag gegeben, eine Hundeschule aufzusuchen.
Es brächte einfach nicht viel, hier einen Roman zu schreiben.

Ich kann allen nur den Tip geben, den Hund nicht mit jedem anderen Hund spielen zu lassen. Die Spielpartner sollten sorgfältig ausgewählt werden. Auch kann ich vorschlagen, dass man dem Hund einen Ablauf bei bringt. Ich mache das so: Ich sehe einen anderen Hund, dann leine ich meinen an. Wenn alles in Ordnung ist, dann wird er los gemacht und er darf spielen. Nie läuft dieses Schema anders ab, von klein an handhabe ich das so. Spielen darf er nur, wenn er vorher an der Leine war. Das ist ein Ablauf, der von mir ausgesehen sehr wichtig ist.

Ich habe nicht geschrieben sie gebe ihren Hund weg, ich habe geschrieben dass es falsch wäre, wenn Leute mit gleichen Problemen den Hund weg geben würden. Im Gedanke, dass ich vielleicht nicht der Einzige bin, der hier im Forum ist. Zudem ist das ein Problem, das in der Hundeschule gut bearbeitet werden kann, das aber Zeitaufwendig ist.

Mit freundlichen Grüssen P.H

26. Juni 2001 09:32

Hallo Tania,

ich glaube auch, dass P.H. hier etwas "schwarzmalt". Deine Hündin zeigt offensichtlich gute Ansätze, was das Unter-Kontrolle-Halten angeht. Beherzige die Ratschläge von Jacqueline - ich habe die selben Probleme mit meiner Hündin gehabt, bin auch so vorgegangen wie Jacqueline geschildert hat, und bin sehr gut damit gefahren! Nix mit "Weggeben" und "mehrere Jahre".

Gruß, Susanne007