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Hundeerziehung + Soziales

Die Anforderungen an einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund waren noch nie so hoch wie heute. Dadurch ist auch das Angebot an Erziehungsmethoden und –hilfsmittel immer mehr gewachsen, nicht immer steht wirkliches Fachwissen dahinter. Hier findest Du Tipps und Ratschläge, die richtige Hundeschule oder den richtigen Hundeverein zu finden, kannst Dich über Trainingsmethoden und –probleme austauschen.  
Angriff ist die beste Verteidigung?
26. Juni 2001 09:56

Hallo PH
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: Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Tina ein Problem hat.
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Ja, das weiss sie aber selber auch...

: Unterordnung heisst von mir aus gesehen nicht, dass der Hund vielleicht aus dem Fuss abhaut. Fuss ist Fuss und nicht ein Angriff.
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Habe ich nicht so verstanden, dass Numa aus dem Fuss abhaut. Ich habe es so verstanden, dass sie zwei Reaktionen beschrieben hat, einmal die Numa die Fuss vorbei geht und erlöst ist, dann die Numa die Angriffe auf schwächere startet.

: Tina hat sich viel Mühe genommen und ihr Problem ausführlich beschrieben. Ich wollte Tina weder verletzen oder sonst was. Es ist nun mal so, dass in einer Hundeerziehung Fehler passieren können.
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Das ist richtig, die passieren mir und Dir auch.

: Der Fehler ist von mir ausgesehen der, dass der Hund nicht an der Leine ist. Natürlich löse ich das Problem mit anleinen nicht, aber ich verstärke es auch nicht noch.

Tut sie auch nicht mehr, jetzt weiss sie wie reagieren und wird es nicht mehr zu lassen.

Der Hund von Tina könnte verständlicherweise an einen Hund heran spazieren, der ihr gehörig die Leviten liest. Viele denken jetzt ist ja selber Schuld, aber der Hund von Tina wird sich danach noch schlimmer verhalten. Mit jedem Angriff, wird das Problem ein bißchen grösser.
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Das ist richtig und wollte ich ihr eigentlich auch so rüber bringen :-))

: Zudem muss man sehen, dass der Hund von Tina eben einmal ein Negativerlebnis hatte und deshalb sich nun so verhält. Ich finde es nichts als Fair, wenn man das, was man selber nicht gerne hat, auch den anderen nicht zumutet. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass andere Hunde auch so werden wie der Hund von Tina, weil sie ihren Hund nicht an die Leine nimmt.
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Da gehe ich mit Dir auch einig, bis zu dem Punkt des Anleinens. Ich glaube Tina hat ihren Hund soweit im Griff.

: Es wird so nicht nur mit den Hunden immer wie schlimmer, sondern auch das Vertrauen zu den Menschen wird immer wie schlechter. Dass dem schon so ist, hat Tina ja beschrieben. Das ist ein Hund der schwerwiegende Probleme hat und wenn man da nicht eingreift, dann wird vielleicht mal eingegriffen. Ich weis nicht, wieviel es noch verträgt, wenn ein Hund Kinder schnappt.
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Ich glaube das Problem hat sich erledigt, das konnte sie lösen als sie verstanden hat, warum ihr hund so reagiert.

: Zudem muss man noch sehen, dass es Hundeführer gibt, die sehr rabiat reagieren, wenn ihr Hund angegriffen wird. Es gibt solche, die schlagen auf den Hund ein und ich kenne sogar solche, die genau wegen solchen Problemen ihrem Hund einen Stachel anziehen, bei dem die Zacken nicht nach innen sondern nach Außen stehen. Dann beisst der Hund der immer ihren Hund angreift in den Stachel. Was das alles für Auswirkungen haben könnte auf den Hund von Tina, das brauche ich auch nicht zu sagen.
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Ich kenne Tina zwar nicht persönlich, glaube aber nicht, dass sowas eine Lösung für sie wäre, dann wäre sie nämlich nicht in diesem Forum und würde um Rat fragen.

: Ich kann allen nur den Tip geben, den Hund nicht mit jedem anderen Hund spielen zu lassen. Die Spielpartner sollten sorgfältig ausgewählt werden.

Da gehe ich mit Dir auch einig.

Auch kann ich vorschlagen, dass man dem Hund einen Ablauf bei bringt. Ich mache das so: Ich sehe einen anderen Hund, dann leine ich meinen an. Wenn alles in Ordnung ist, dann wird er los gemacht und er darf spielen.

Finde ich nicht gut. Meine hätte dann das Gefühl da stimmt was nicht und benimmt sich erst recht sonderbar.

Nie läuft dieses Schema anders ab, von klein an handhabe ich das so. Spielen darf er nur, wenn er vorher an der Leine war. Das ist ein Ablauf, der von mir ausgesehen sehr wichtig ist.
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Finde ich nicht gut, aber das soll jeder handhaben wie er möchte.

: Ich habe nicht geschrieben sie gebe ihren Hund weg, ich habe geschrieben dass es falsch wäre, wenn Leute mit gleichen Problemen den Hund weg geben würden. Im Gedanke, dass ich vielleicht nicht der Einzige bin, der hier im Forum ist. Zudem ist das ein Problem, das in der Hundeschule gut bearbeitet werden kann, das aber Zeitaufwendig ist.
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Nun, wenn Du nicht ein Trainer hast, der mit Dir mit auf die Spaziergänge kommt, ist das Verhalten auf dem Hundeplatz vielleicht gar nicht so ersichtlich.... Bei meiner wäre das so......
Ich glaube Tina hat mit ihrem vorherigen Problem schon bewiesen, dass sie erstens Rat annehmen kann, einen gesunden Menschenverstand besitzt, ihren Hund gut beobachtet und das Problem als solches erkannt hat und es lösen kann.
Liebe Grüsse
Jacqueline & Co.

26. Juni 2001 14:53

Hallöchen Tina,

ich kenne dieses Problem genau, denn ich habe eine Hündin, die sehr ähnlich reagiert(e).

Ich habe das so gehandhabt, dass ich zuerst einmal zu Hause meiner Hündin in wenigen Sitzungen à 2-5 min gelernt habe, sich auf mich zu konzentrieren. Sie ist wahnsinnig verfressen, was sehr hilfreich ist. Ich habe ihr gelernt, dass wenn sie mich anschaut, gibts ein Würstchen aus meinem Mund oder aus meiner Tasche oder.... Die Konzentrationsspanne wird mit jedem Mal etwas länger gehalten. Das ist die Grundübung, die auch jetzt noch sehr häufig und in allen Situationen geübt wird.

Da sie so schnell begriffen hatte konnte ich es schon bald auf draussen verlegen und dann auf die Hundebegegnungen.

1. Habe ich die Hunde, die wir trafen, genauestens beobachtet. auch Hunde, die scheinbar selbstsicher sind, können wahnsinnig schnell in eine Unsicherheit umkippen. Bei grossen, selbstsicheren Rüden gibt es nie Probleme. Bei Hündinnen fast immer, bei Kleinen egal welchen Geschlechts, je nach dem.

2. habe ich ihr beigebracht neben mir Platz zu machen, während der andere Hund vorbeikommt. (Aus dem Platz ist die Motivation abzuhauen viel gebremster, als aus dem Stand, falls das noch nicht 100%ig sitzt.) Ein unsicherer Hund wird uns ziemlich sicher aus dem Weg gehen. Und sonst halte ich ihn von ihr fern. Zuerst habe ich sie viel gelobt, wenn sie dalag, ihr viele Gutzis gegeben. Mit der Zeit nur noch erst wenn der Hund vorbei war. Jetzt noch sporadisch mal eines.

3. Wenn ich sie freigebe, dann erst, wenn der Hund auf unserer Höhe war oder schon an uns vorbei ist. Probleme gibt es meistens, wenn sie Anlauf holen kann. Dann wird der andere Hund nämlich immer unsicherer und sie immer schneller und mühsamer. Wichtig scheint mir auch, dass aus dem Platz zuerst Sitz gemacht wird und dann erst freigegeben wird. So kommt sie weniger in die Versuchung, das Kommando aus dem Platz selber aufzulösen.

wichtig ist einfach, dass sie einerseits merkt, dass diese Angriffe unerwünscht sind und sie keine mehr starten kann, du ihr aber auch ein Alternativ-Verhalten anbieten kannst. WEnn du ihr es einfach verbietest, wird sie unsicher bleiben, denn sie weiss nicht so genau, was sie sonst tun soll. Ausserdem verleiht es ihr dann eine positive Sicherheit, wenn sie weiss, an deiner Seite passiert ihr nichts und sie wird noch belohnt dafür.

ich handhabe das nun seit einem Jahr so und es ist immer weniger nötig. Jetzt kann es auch schon mal vorkommen, dass drei kleine Kläffer auf uns zurasen, sie mich kurz anschaut, ich dann einfach sage: Es ist nichts, oder eine kleine Melodie summe (hat manchmal eine unglaubliche Wirkung ;-) ) und sie dann an denen naserümpfend vorbeiläuft. Vor einem halben Jahr hätte sie noch Hackfleisch aus denen gemacht.

Ich arbeite jetzt auch 2x die Woche auf dem Hundeplatz mit ihr. 1x Agility, 1x Unterordnung und so. Alles auf sehr spielerischer Basis. Durch die Arbeit ist sie schon viel stabiler geworden.

Ihr packt das schon. Es ist keine Hexerei.

Grüässli
Jenny



27. Juni 2001 05:29

Herzlichen Glückwunsch, Tania,

eine wunderbare Beschreibung von ganz normalem Hundeverhalten!

Damit müssen wir Menschen wohl leben.

Liebe Grüße - Jana, Liza & Plastic

27. Juni 2001 06:02

Hallo Jana,

:
: eine wunderbare Beschreibung von ganz normalem Hundeverhalten!
:
: Damit müssen wir Menschen wohl leben.
:

Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Man muss mit gar nichts einfach so leben. Solange das Verhalten des eigenen Hundes negative Auswirkungen auf andere hat (und das hat dieses Verhalten, kann ich aus eigener Erfahrung von beiden Seiten her sagen), hat der Hundehalter etwas dagegen zu tun. Und das ist in so einem Fall auch gut möglich mit "sanften" Methoden, die zusätzlich das Vertrauen und die Bindung stärken. Unsere Welt ist einfach etwas zu klein und die Intoleranz etwas zu gross als einfach alles schlittern zu lassen...

Ein sonniges Grüässli
Jenny

28. Juni 2001 04:31

: Hallo Jana,
:
: :
: : eine wunderbare Beschreibung von ganz normalem Hundeverhalten!
: :
: : Damit müssen wir Menschen wohl leben.
: :
:
: Da bin ich nicht ganz deiner Meinung. Man muss mit gar nichts einfach so leben. Solange das Verhalten des eigenen Hundes negative Auswirkungen auf andere hat (und das hat dieses Verhalten, kann ich aus eigener Erfahrung von beiden Seiten her sagen), hat der Hundehalter etwas dagegen zu tun. Und das ist in so einem Fall auch gut möglich mit "sanften" Methoden, die zusätzlich das Vertrauen und die Bindung stärken. Unsere Welt ist einfach etwas zu klein und die Intoleranz etwas zu gross als einfach alles schlittern zu lassen...
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Hallo Jenny

ich wollte damit nicht sagen, dass sie dieses Verhalten immer gutheißen und zulassen soll, sondern verdeutlichen, dass ihre Hündin keine MACKE hat.

Gruß - Jana L + P

28. Juni 2001 07:15

ich wollte damit nicht sagen, dass sie dieses Verhalten immer gutheißen und zulassen soll, sondern verdeutlichen, dass ihre Hündin keine MACKE hat.
:
: Gruß - Jana L + P

Tschau Jana

Die Hunde haben zu 99 Prozent keine Macke, sondern der Hundeführer.

Dies hier ist wieder einmal ein typisch Fall. Ein unerzogener Hund der nur Probleme macht, weil er nicht richtig geführt wird, aber die Leine ist absolutes Tabu. Lies doch mal die Meldung weiter oben. Es gibt Listenhunde, die vielleicht den Gnadenschuß bekommen, wenn sie den Hund von Tanja treffen. Das alles nur, weil sie ihren Hund nicht an die Leine nehmen will. Für so was habe ich kein Verständnis.

Ich kann Dir sagen wie ich mich verhalte, wenn ein Hund wie der von Tina auf mein Rudel lostrennt. Ich sage meinen Sitz und wehe es bewegt sich noch einer, dann hat er ein Problem mit mir. Ich versuche Durch mein Auftreten einen Hund wie der von Tina zu vertreiben, geht das nicht, gibt es saures und zwar so, daß er ganz sicher nie mehr in die Nähe von mir kommt. Ich habe es satt, Probleme zu bekommen nur weil eine Hundeführerin ihren Hund nicht an die Leine nimmt. Es gibt die blödsten Situationen, einmal ging doch tatsächlich ein Hund voll auf meinen los, als ich am Fährten war an einer Meisterschaft. Es ist immer das Gleiche, kein Entschuldigung nichts, nur, er hat halt schon mal schlechte Erfahrung gemacht mit einem DSH. Aber das ist mir ehrlich gesagt schnuppe, entweder hat jemand seinen Hund so im Griff, daß er nicht abhaut, oder er nimmt ihn an die Leine.

Ich nehme meine Hunde immer an die Leine wenn ich jemand kreuze, obwohl keiner von ihnen abhauen würde. Das nur damit der, der mich Kreuzt, ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle bekommt. Die Welt gehört nicht unseren Hunden, sondern jedem der sich darauf bewegt und jedes Lebewesen hat auch das Anrecht ohne Angst und Furcht andere Hunde zu kreuzen. Ich sage nicht daß alle Hundesport betreiben müssen, aber man muß den Hund soweit im Griff haben, daß er für die Umwelt verträglich ist.

Ich kann nur hoffen, daß es immer wie weniger von diesen rücksichtslosen Hundeführer geben wird, denn sonnst werden die Gesetze immer wie strenger, bis es am Schluß keinen Spaß mehr macht, Hunde zu halten. Wenn wir am Schluß überall Leinenzwang haben, dann wegen Leuten wie Tanja, die wort wörtlich schrieb:

::An die Leine nehmen brauche ich sie nicht, und das werde ich auch nicht tun, da sie da, wie viele viele Hundehalter es kennen, noch zickiger wird::

Gruß P.H