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Werd ich ihm das Herz brechen?

geschrieben von Sonja(YCH) 
Werd ich ihm das Herz brechen?
27. Juni 2001 09:37


Hallo Yorkies!

Ich habe seit letzer Woche ein super Job-Angebot auf dem Tisch liegen. Müsste mich ziemlich schnell entscheiden und wäre dann gegen Jahresende in einer anderen Stadt. Es wäre DIE Chance für mich und alles so toll....

.... wenn da nicht mein kleiner Herzensbrecher (16 Monate alt)wäre. Den müsste ich hier lassen bei meinem Freund in seiner gewohnten Umgebung. Es bricht mir fast das Herz daran zu denken, ihn hier zurückzulassen. Das wäre für ca. 2 Jahre und ich könnte den Hund (wegen der Entfernung) ca. 2-4 mal im Monat sehen. Wir haben bisher zu dritt in einem Haushalt gelebt. Unser Rüde ist zwar etwas mehr auf mich bezogen - aber kaum merklich. Ich liebe den Kleinen über alles. Aber was würde ich in ihm anrichten, wenn ich von heute auf morgen nicht mehr jeden Abend nach Hause komme (Hundi ist den ganzen Tag bei meinem Freund im Büro) und ihn nur mal ab und zu am Wochenende sehe? Ich kann ihm ja nicht erklären, was los ist. Wie reagiert ein Hund in solchen Situationen???
Er ist kein "weinerlicher" und kein "Hypersensiblchen". Ich würde den Job ablehnen, wenn es für den Hund nicht zumutbar wäre. Umzug kommt nicht in Frage - er soll auch in seiner gewohnten Umgebung bleiben und seinen Tagesablauf beibehalten....

Wer kann mir eigene Erfahrungen in solchen Fällen schildern oder weiss, wie Hunde auf solche Veränderungen reagieren???

Ihr würdet mir bei meiner Entscheidungsfindung sehr helfen!
Ich bedanke mich im voraus für eure Antworten und hoffe, dass hier nicht der Eindruck entsteht, der Hund stehe hinter dem meinem Job, denn so ist es nicht.

Grüsse von Sonja



27. Juni 2001 10:52

Hy Sonja,
ja dann will ich Dir mal schnell antworten :-)

grinning smileyen müsste ich hier lassen bei meinem Freund in seiner gewohnten
:Umgebung. Es bricht mir fast das Herz daran zu denken, ihn hier
:zurückzulassen.
So leid es mir für Dich tut, aber ich denke, wenn man Hunde in ihrer Umgebung, in der sie wie gewohnt gut versorgt, "zurücklässt", dann bricht es nur den Herrchen/Frauchen das Herz.
Klar wird er Dich suchen, aber wenn sein Herrchen im genug Abwechslung bietet kommt er vermutlich gut damit zurecht. Denk doch auch mal an die Hunde von "älteren" Menschen, wo ein Teil nicht mehr heimkommen kann, da funktioniert es doch auch, ich glaube, Du machst Dir zuviel Gedanken.

:wenn ich von heute auf morgen nicht mehr jeden Abend nach Hause komme
Er wird Dich vermutlich vermissen, aber wenn Dein Freund "sich ins Zeug" schmeisst, kann er das durchaus verkraften.

sad smileyHundi ist den ganzen Tag bei meinem Freund im Büro)
Hundi hat's doch gut!!

:er soll auch in seiner gewohnten Umgebung bleiben und seinen Tagesablauf beibehalten....
weise Entscheidung für den Hund - gegen Frauchen :-(

: Wer kann mir eigene Erfahrungen in solchen Fällen schildern oder weiss, wie Hunde auf solche Veränderungen reagieren???
Meine Erfahrung liegt in einer Trennung. Nun hatte ich das Glück, den Hund behalten zu können, aber ich kann nicht sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass er leidet. Wir haben am Anfang, als wir noch im selben Ort wohnten es mit Besuchsrecht gehandhabt, aber da hatte ich dann eher das Gefühl, dass er unsicher wird. Als ich dann weggezogen bin und der Hund sich eingelebt hat (da ist er dann nur deswegen unsicherer geworden, wg. neuer Whg., Umgebung, dem Umzug eben) kann ich nicht behaupten, dass er meinen "Ex" vermisst. Im Gegenteil, er ist wieder sicherer geworden. Und bei Euch wird er ja auch nicht von beiden verlassen. Bitte bedenke auch, dass Hunde im eigentlichen "Egoisten" (da gibt es noch eine Fachausdruck für, der fällt mir aber nicht mehr ein)sind, d.h. wo es ihnen gut geht, vermissen sie nichts (so menschlich sind Hunde dann doch nicht, wird nur meistens falsch interpretiert). Wenn "meiner" also ds "alte" Herrchen wieder sieht, freut er sich und geht dann aber locker mit mir weiter. Meine Freundin lebt auch mit einem "Trennungshund" und der hat auch am Anfang (nicht lange) zur Tür geschaut um zu schauen, wo Herrchen bleibt, dann ist sie einfach mit ihm raus. So tun, als ob es normal ist und der Hund hat es total schnell "verkraftet".

Das ist jetzt gemein, Du machtst Dir voll die Gedanken und ich erzähle was davon, dass der Hund nicht so empfindet. Aber gem. Deiner Schilderungen geht es dem Hund doch dann gut. Wenn Du ihn besuchst, wird er sich freuen (vielleicht solltest Du dann mit einem Besuch von Dir erst einmal warten, bis er sicch dran gewöhnt hat, sonst könntest Du ihn verunsichern), aber natürlich sich auch mehr seinem Herrchen zuwenden (DEIN nächstes Problem - es ist dann eben nicht mehr so wie jetzt). Aber das musst Du ihm dann auch lassen.

Hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben.
Grüße, Carmen

27. Juni 2001 10:08

Hallo Sonja,

handelt es sich um eine "Versetzung = alter Arbeitgeber/neuer Ort" oder wäre es war ganz neues.....

Wenn es über den alten Arbeitgeber geht, würde ich mich auf einen Kompromiß einlassen. Stelle annehmen, Rückkehr zur alten Stelle für 6 Monate vereibaren und ausprobieren....

Wenn Du komplett neuanfängst ist das schon schwieriger.... Ich denke aber, daß der Hund es verkraftet, wenn er weiter gut bereut wird. Überlegt doch mal, Hunde die aus dem Tierheim kommen, gewöhnen sich ja auch wieder ein. Ich sehe da also wenig Probleme. Meist hat der Mensch mehr moralische Bedenken (hat der Hund mich noch liebt, verletze ich ihn etc..... ich kann ihn nicht abgeben, keiner kann ihn so gut versorgen wie sich, er ist so lieb/schwierig oder was auch immer)...
Verstehe mich nicht falsch, aber überlege mal, was der Verzicht bedeutet? Kann es nicht auch passieren, daß Du in 5 Jahren den Hund und dich dafür haßt, daß du die Chance nicht wahrgenommen hast... Was ist dann, 1000 hätte ich und wenn ich nochmal in der Situation wäre, dann aber.... Deine Zufriedenheit überträgt sich auf den Hund und auf deine Mitmenschen.
Klar, wenn Dein Hund vom Freund/Bekannte etc. betreut wird, kann es schon sein, daß er dir fremd wird und am Wochenende eher bei seiner neuen Bezugsperson sitzt, spielt etc. Hier sollte m. M. vorher eine Klärung stattfinden. Wenn du "eifersüchtigt" auf deine Hundebetreuung (wer auch immer) wirdst, zwingst du den Hund eine Entscheidung zu treffen...
Als wir unseren Gasthund 4 wochen hatten, war es überhaupt kein Problem. Ich hatte die Verantwortung punkt um. Heute freut sich der Hund tierisch mich zu sehen, aber ich komme seinem Besitzer nie in die Quere; will sagen, gebe dem Hund keine Befehle, spiele nicht so intensiv damit, füttere sie nicht etc. Der Hund "versteht" daß und orientiert sich auch sehr gut an seinem Besitzer. Ich habe nie versucht, hier über den Hund eine Entscheidung zu meinen Gunsten zu erreichen. Es ist nämlich nicht mein Hund.
Für Dich würde das bedeuten, daß Du "deinen" Hund als Hund eines fremden zu betrachten hast, zumindestens so lange wie du regelmäßig weg bist. Gelingt Dir das, sehe ich keine/klein Probleme....

Also, ran an die neue Stelle; alles andere kommt und klärt sich

Sabine & Simbär

27. Juni 2001 10:43

Hallo Sonja,

ich kann Sabine eigentlich nur zustimmen.
Da Dein Hund ja sowieso den ganzen Tag mit Deinem Freund zusammen ist und in der vertrauten Wohnung bleibt, wird er mit der Situation höchstwahrscheinlich gut fertig werden.
Ich denke es ist wirklich die Frage, ob Du damit umgehen kannst, daß Dein Hund Dich vielleicht nur noch als Besucher betrachtet bzw. Du auf den zweiten Platz rückst (was auch nicht unbedingt passieren muß, es kommt ganz auf den Hund an).
Hunde sind in Bezug auf Veränderungen meist robuster als man denkt. Wenn Du z. b. meinen Arno sehen würdest, würdest Du sicher nicht von Dir aus drauf kommen, daß er erst ein halbes Jahr bei mir ist und 6 Jahre bei versch. Besitzern u. im Tierheim war.
Und immerhin 2 - 4 im Monat ein Wochenende ist doch auch nicht soo wenig.
Ich finde übrigens, daß es sehr für Dich spricht, daß Du Dir soviele Gedanken machst und ganz gar nicht der Eindruck entsteht, daß der Job vorgeht. Im Gegenteil.
Viele Grüße
Wilma u. Arno

27. Juni 2001 14:26

Hallo Sonja,

wenn der Hund Deinen Freund kennt und dieser bereits jetzt zur Hauptbezugsperson wird, sehe ich für die Umgewöhnung keine Probleme. Außer der Hund wäre ausschließlich auf Dich bezogen und wirklich hypersensibel.
Ich habe gerade eine 7jährige Hündin übernommen - durch viel Beschäftigung mit mir hat sie ihr Herrchen nur wenige Tage erkennbar vermißt.
Also: Dein Hund bleibt nicht allein, sondern in der gewohnten Umgebung. Er hat eine gewohnte Bezugsperson, darf sogar mit ins Büro.

Mach es Dir nicht zu schwer - nimm den neuen Job an!

Wenn Du Dir sicher bist, daß es Deinem Hund gutgeht, wirst brauchst Du kein schlechtes Gewissen haben - wenn Du allerdings jede Sekunde der neuen Arbeit an Deinen Hund denkst, dann wird das nix mit dem neuen Job! Also gut überlegen, eine Entscheidung treffen, dann aber auch mit ganzem Herzen dahinterstehen.

Übrigens: wenn mein Hund nicht im Büro dabei ist (geht jetzt nicht mehr, wo ich zwei habe, zumindest nicht regelmäßig), dann hab ich ihn zumindest als Bildschirmhintergrund - hab ein digitales Photo angepaßt - das heitert jeden auf, der mein Büro betritt ;-))

Alles Gute im neuen Job
Heidrun

27. Juni 2001 14:39

Hallo Sonja,

ich kann mich den anderen eigentlich nur anschliessen.

1. Beispiel:
Als ich 12 Jahre alt war zog ich mit meiner Mutter für 9 Monate in die USA. Wir liessen unsere damalige Hündin zu Hause bei ihrem Freund, weil wir das ihr nicht zumuten wollten. Natürlich konnten wir sie ja nie besuchen in dieser Zeit. Sie hat nicht gelitten in dieser Zeit, jedenfalls nicht merklich. Als wir wieder nach Hause kamen hat sie uns natürlich auch wiedererkannt und sich wahnsinnig gefreut und nach ein paar Tagen war es wieder so, als wären wir gar nie weggewesen.

Zweites Beispiel:
Meine Schwester musste arbeitsbedingt für ca. 3.5 Monate in eine andere Stadt ziehen. Sie kam jedes 2. Wochenende nach Hause. Unsere jetzigen Hunde haben sie nicht vermisst. Der Tagesablauf war wie immer. Alles war normal. WEnn sie nach Hause kam, haben sie sich total gefreut, aber es war auch kein Drama, wenn sie wieder ging. Jetzt ist sie wieder zu Hause und alles ist wie vorher.

Es tönt hart, aber wir leiden viel mehr als die Hunde. Die sind nämlich viel anpassungsfähiger, als wir ihnen meist zugestehen. Es gibt sicher Exemplare, die mehr darunter leiden als andere. Zum Beispiel unsichere Hunde, die sich extrem eng an eine bestimmte Person binden und nicht mal in einem anderen Raum sein können, geschweige denn alleine bleiben. Aber du sagst ja selber, dass euer Hund sich in etwa gleichfest euch anschliesst und da er es ja gewohnt ist mit deinem Freund alleine zu sein, wird er es nicht als Problem anschauen.

Grüsse
Jenny