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Wir machen uns! Mobbing

geschrieben von Tania und Numa(YCH) 
Wir machen uns! Mobbing
29. Juni 2001 16:25

Hallo!

Noch einmal danke für Ratschläge und Kritik wegen meines Problems mit Numa.
Ich mußte einiges nochmal klar stellen, da manche Menschen wohl gerne ihre Mitmenschen falsch verstehen und sich einzelne Schlagwörter und -sätze herauspicken um sie dann mit verdrehtem Inhalt wiederzugeben und sich drüber aufzuregen. Aber das sind ja zum Glück nur vereinzelte Miesepeter die sich anscheinend gerne aufregen und andere bevormunden müssen. Schade eigentlich, denn das macht es schwierig, sich mit Problemen zu offenbaren. Kritik ist gut, aber verdrehte Aussagen und Panikmache anhand von zusammengebastelten Aussagen sind doch nun wirklich destruktiv. Aber vielleicht liegt es auch daran, daß manche Menschen eben einfach nur hören, sehen und lesen, was sie wollen und ansonsten mit Scheuklappen durch die Welt laufen.
Sorry, aber so unsachlich angegangen zu werden ist nicht schön, und ich mußte mir mal Luft machen.


Zu Numa und mir:
Ich habe Eure Ratschläge soweit befolgt daß ich mit Numa vorerst nur in einem bestimmten Gebiet Gassi gehe, und zwar an einem Deich, an dem sich schon mal 5-6 Hunde auf einmal treffen aber eigentlich nie mehr und fast immer weniger. Sprich: in der Regel gehen wir dann mit ein bis zwei andern Hunden, damit es überschaubar bleibt. Manchmal haben wir auch Pech und keiner ist da...
Aber so lernt Numa die Hunde dort kennen und ich sie (die anderen Hunde) einzuschätzen.

Mein Verhalten sieht jetzt so aus, daß ich Numa bei unbekannten Hunden "Fuß" gehen lasse. Der Grundgehorsam ist bei ihr gut.
Ich habe bei Numa die Erfahrung gemacht, daß sie in Bewegung eher Streß abbaut als wenn ich sie Sitz oder Platz machen lasse. Das steigert ihre Anspannung. Ein Leckerliehund ist sie leider gar nicht, damit kann ich sie nicht ablenken (frißt nur das Nötigste).
Also gehe ich "Fuß'" an dem anderen Hund vorbei, egal wie der sich verhält, dh. auch wenn der freundlich wedelt. Dabei sehe ich ja auch gleich, wie der andere Hund eingestellt ist. Verhält er sich ausweichend, ängstlich, gehe ich einfach mit ihr weiter. Sie versucht nicht mehr auszubrechen, ist anscheinend durch meine eigene Sicherheit und Zielstrebigkeit gefestigter und meint nicht mehr, etwas regeln zu müssen, da ich das ja schon tue. Das war eine sehr positiver Erfahrung für mich und macht den Gedanken, sie dann jedesmal an die Leine nehmen zu müssen überflüssig, da so eine unsichtbare Leine besteht.
Ich kann hier Numa so weit einschätzen daß ich ihr "bei Fuß gehen" als zuverlässig ansehen kann, d.h. sie wird in dieser Situation nicht mehr ausbrechen da ich ihr jetzt Sicherheit vermittel, die sie anscheinend gebraucht hat.

Wenn ich meine, der andere Hund sei "Numa-geeignet" (hier: etwa in ihrer Größe und ineressiert wedelnd) gebe ich sie frei ("Lauf"winking smiley, wenn wir an dem anderen Hund VORBEI sind. Das bedeutet, sie kann sich entscheiden, ob sie in meiner Nähe bleiben und sich weiter entfernen möchte, oder ob sie zu dem Hund umkehren möchte. In diesen Situationen ist sie jedesmal mit normalem Verhalten zu dem anderen Hund zugegangen, aber immer eher unterwürfig, hat CS gezeigt. Das endete dann jedesmal in Spiel und Toben. Ab da ist es ja auch unproblematisch, schwierig war ja nur der Erstkontakt.

Das habe ich jetzt auch konsequent bei Kleinen und/oder ängstlichen Hunden gemacht.
Reaktion der Besitzer(und jetzt wird es interessant!): "Das ist ja nett, daß sie Rücksicht nehmen! Andere große Hunde dürfen auf unseren immer zurasen und der wird dann regelmäßtg verdroschen." Also scheine ich nicht alleine einen Nach-unten-Treten-Hund zu haben ;-)
Auch hier blieb Numa brav bei Fuß und hat interessanterweise selbst die Hunde, die sie freilaufend gescheucht hätte, gar nicht groß angekuckt. Sie hat ja ihren "Job" (Fuß gehen).

Zwei dieser Begegnungen lief noch positiver ab:
Kleiner Hund, Numa bei Fuß, Kleiner Hund ängstlich, wir gehen dran vorbei, ich lasse Numa in gebührendem Abstand frei, kleiner Hund kommt uns hinterher (!), Numa wedelt (!) und geht ganz vorsichtig mit dem andern Hund um, obwohl die keinen Hunde jeweils teilweise mit eingeklemmtem Schwanz fluchtbereit steif dastanden, was Numa sonst zur Hetze veranlaßt hätte.
Ich weiß nicht ob es jetzt nur an meinen klaren Vorgaben liegt und an meinem strukturiertem Verhalten oder vielleicht auch daran, daß ich mich mal wieder sicherer und nicht so panisch verhalte sobald ich einen Hund sehe, den Numa mobben KÖNNTE.
Mit dem einen der beiden Hunde hat sie sogar gespielt, und zwar ganz behutsam und sich auf den Rücken gelegt und sich "necken" lassen.

Wie gesagt, wenn der Erstkontakt positiv verläuft ist Numa konsequent lieb und "normal".
Ich muß jetzt sagen, daß ich ihr Verhalten wirklich zu lange toleriert habe, ganz einfach, weil ich nicht wußte, was ich machen soll. Ich sehe aber, wie positiv es laufen kann wenn Numa nicht machen kann was sie will sondern ich ihr Vorgaben gebe und ihr Verhalten lenke.
In einer Situation reichte wieder (wie früher) ein ruhiges und klares "Nein" als sie kurz im Spiel mit einem Foxterrier zu grob wurde (sie haut manchmal mit der Pfote auf den Kopf), damit sie wieder sanfter spielte. Und das tut sie dann auch.

Ich weiß, daß Numa schon viele Erfolge hatte mit ihrem "blöden" Verhalten und daß das sicher noch drinsitzt. Aber nun weiß ich sie davon wegzulenken und gebe ihr neue Verhaltensmöglichkeiten, und es fruchtet ja anscheinend schon. Einen Hund vor dem SIE Angst hat und den sie wegschnappt haben wir in der kurzen Zeit z.B. noch nicht getroffen.
Aber dafür hat sie schon tolles Verhalten mit den "Opfern" (sage ich jetzt mal, ihr wißt, was ich meine) gemacht, und das war mir ja das Wichtigste.


Übrigens läßt sich Numa inzwischen vorbehaltslos von allen Kindern streicheln die sie kennt (Nachbarschaft), die dürfen dann auch schon direkt auf sie zugehen. Sie wedelt dann und läßt sich anfassen. Wenn es ihr zuviel wird, geht sie ein paar Schritte zur Seite und ich sage den Kindern dann, daß es Numa reicht und sie akzeptieren das. Fremden Kindern sage ich nach wie vor, daß Numa Angst hat und lieber nicht gestreichelt werden möchte. Wenn die sie trotzdem locken, geht sie auch hin und schnuppert wedelnd an der Hand. Jedenfalls WEICHT sie jetzt aus wenn ihr was zuviel wird und schnappt nicht in die Luft. Und das erst seit sie weiß, daß ich fremde Kinder von ihr fernhalte und kein Kind mehr auf sie zustürmen darf.


Soviel also erstmal von der Numa-Front und nochmal danke für Eure Tips. Es sind vielleicht noch Stolpersteine zu überwinden, aber ich merke daß ich nur wissen muß "wie es geht" und Numa sich dann danach richtet.

Schönes Wochenende,

Tania